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Kapitel 2

kapitel 2
Kurs

Entwicklungspsychologie

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Akademisches Jahr: 2016/2017
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Universität Salzburg

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Kapitel 2: Entwicklung, Geburt und das Neugeborene 1. Entwicklung Weltweit gibt es verschiedene Ansichten zum Beginn des Lebens, z. bei den ist das Kind eine Reinkarnation eines Vorfahren, erst wenn dieser Ahne in der Welt des Jenseits ist, ist das Kind da. Im 4. v. Chr. stellte man sich die Frage, ob das Kind schon vorgeformt sei. Laut dieser sei das Kind schon im Spermium zu sehen. Aristoteles sprach die Epigenese neuer Strukturen und Funktionen im Verlauf der Entwicklung) anstatt der 1. Die Befruchtung Befruchtung (Konzeption) Vereinigung von Eizelle und Spermium Keimzellen (Gameten) Ei und Spermium, die nur die des genetischen Materials aller anderen enthalten Chromosomen, so haben beide zusammen 46 wie jede andere Zelle und verschmelzen) Maiose (Reifeteilung) eine zur Fortpflanzung erforderliche besondere Form der Zellteilung, bei der die Keimzellen entstehen. 500 Millionen Spermien werden in die Frau hineingepumpt, nur ca. 200 kommen der Eizelle nahe, alle anderen schaffen aus bestimmten of the Wenn ein Spermium die Membran die Eizelle ansticht, sie sich, dadurch keine weiteren Spermien Schwanz ab, Inhalt des Kopfes geht in die Eizelle die Zellkerne (Nuclei) verschmelzen sich. Die Zygote Eizelle) ist jetzt voll mit 46 Chromosomen die ein vom Spermium, die andere von der Eizelle. 1. Entwicklungsprozesse Vier wichtige Entwicklungsprozesse, die der Umwandlung der Zygote in einen Embryo (3. 8. Woche)und dann in einen Fetus (9 bis Geburt) zugrunde liegen: 1) Zellteilung: Innerhalb von 12 Stunden nach der Befruchtung teilt sich die Zygote in zwei gleiche Teile, die beide einen Satz des genetischen Materials enthalten. Diese beiden Zellen teilen sich wieder, dann sind es vier, im Laufe der Schwangerschaft entsteht so ein Neugeborenes, das aus Billionen von Zellen besteht. 2) Zellmigration: Wanderung neu gebildeter Zellen an eine andere Stelle im Embryo z.: Neurone im Cortex, der Schicht des entstehen tief im Inneren des embryonalen Gehirns, und wandern in die Regionen. 3) Spezialisierung von Zellen: Am Anfang sind alle Zellen Stammzellen gleichwertige Zellen, die sich zu jedem entwickeln nach mehreren Zellteilungen beginnen sie, sich zu spezialisieren, und alle bekommen ihre spezifische Funktion. Beweis anhand des Beispiels von Froschembryos: Man pflanzt ihnen sehr in der Entwicklung einen Teil, der normalerweise ein Auge in den Bauch dieser Bereich entwickelt sich als normaler Teil des Bauches. Wenn man ihn aber erst einpflanzt, entsteht dort ein Auge am Bauch. 4) Apoptose Zelltod) zu diesen vier Entwicklungsprozessen beeinflussen Hormone die Entwicklung. Hormone wie z. Testosteron spielen wichtig die Geschlechtsdifferenzierung (wenn vorhanden, wird es ein Junge, wenn nicht, 1. Entwicklung Die Zygote verdoppelt die Anzahl ihrer Zellen etwa zweimal am Tag, am 4 nach der Befruchtung formen sich die Zellen zur Keimblase, der Blastozyste aus Zellen, zu der sich die Zygote am 4 ihrer Entwicklung formt), in der sich auf der einen Seite ein Zellhaufen bildet, die innere Zellmasse bzw. Embryoblast, aus dem sich der Embryo entwickeln wird. In diesem Stadium entstehen meist eineiige Zwillinge die aus der Teilung der Zygote in zwei identische entstehen, von denen jede genau dieselben Gene hat). Zweieiige Zwillinge hingegen entstehen dadurch, dass zwei Eizellen befruchtet werden. Nach ca. einer Woche finde die Einnistung (Nidation) der Zygote in die statt. Nach der Einnistung beginnt sich der abgekapselte Zellhaufen die innere Zellmasse wird zum Embryo, aus den restlichen Zellen entstehen Fruchtblase und Plazenta. 1.5. Verhaltenszyklen Im ersten Monat nach dem Bewegungsbeginn ist der Fetus fast immer aktiv, danach treten nach und nach auch inaktive Phasen auf. Manche sind ruhig und abends aktiv. Gegen Ende der Schwangerschaft meist ruhig. 1. Das Erleben des Fetus Sicht und Kaum visuelle Erfahrungen, aber taktile Stimulation (Hand kommt mit anderen in immer gegen die Geschmack Das Fruchtwasser viele Geschmacksstoffe, der Fetus erkennt diese, wie man an einem Experiment mit Zucker und Farbstoffen sieht, und mag lieber. Geruch Das Fruchtwasser nimmt auch die dessen an, was die Mutter isst. Fetus vieles Stimmen der Mutter und deren Sprechpartner, aus dem Inneren der Mutter (Herzschlag usw.), er erkennt die Stimme der Mutter auch danach noch. 1. Das Lernen des Fetus HABITUATION eine einfache Form des Lernens, die sich in einer Abnahme der Reaktion auf wiederholte oder andauernde Reize zeigt z.: Man eine Rassel, das Ba zeigt Interesse, Pulsfrequenz sinkt wird die Rassel immer wieder ist das nicht mehr Lernen und Neugeborene zeigen dann den Geruch ihres eigenen Fruchtwassers, gewisse die die Mutter zu sich nahm, und die Stimme ihrer Mutter, sowie die Sprache, die sie im Mutterleib haben. 1. Risiken der Entwicklung der Schwangerschaften werden schon vor der 3 spontan beendet, oft die Schwangere noch nichts vom Ba, dies ist der spontane Abort (Fehlgeburt). Etwa der bemerkten Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt. Die Mehrheit der Kinder kommt normal zur Welt 1.8. Teratogen ein externer Wirkstoff, der der Entwicklung zu und zum Tode kann (z.: behinderte und Kinder, nachdem giftigen Fisch gegessen hatten) Sensible Phase Zeitspanne, derer ein sich entwickelnder Organismus am auf die Wirkung von ist der Fetus in sensiblen Phasen am die Wirkungen von Teratogenen. in dem in dem sich ein Organismus einem Wirkfaktor ausgesetzt ist, sich dessen in der Entwicklung die Wirkungen umso schwerwiegender sein, je und je der Fetus einem potenziellen Teratogen ausgesetzt ist kumulativer Effekt: tritt in Kombination mit anderen auf fetale Programmierung: wenn sich die Wirkungen der Erfahrung erst zeigt Wirkungen, die erst Zeit nach Einwirkung der Ursachen als Bas normal, im u. Erwachsenenalter dann. 1.8. Rauchen Sowohl Mutter als auch Fetus bekommen weniger Sauerstoff. Folgen: verlangsamtes Wachstum, geringes Risiko des Kindstodes, Dennoch rauchen etwa der Schwangerschaft in den viele Kinder sind von passivem Rauchen betroffen. 1.8. Alkohol Alkohol verbreitetstes menschliches Teratogen Viele Frauen trinken Alkohol, und (D: trinken weiter, wenn sie schwanger sind. Das Ba nimmt den Alkohol gleich 2x den Blutkreislauf, wenn die Mutter es trinkt, und danach auch das Fruchtwasser. Folgen dieses fetalen Alkoholsyndroms sind zum Beispiel deformierte geistige Behinderungen, wird verwendet, wenn einige, aber nicht alle Symptome des fetalen Alkoholsyndroms vorhanden sind. 1.8. Illegale Drogen aller Schwangeren weltweit nehmen verbotene Drogen wie z. Marihuana, Kokain, Marihuana: Lernprozesse, Gesichtssinn Kokain: Steuerung von Erregung Aufmerksamkeit Langzeiterfahrungen geringe kognitive und soziale Defizite sein. 1.8. Umweltverschmutzung Der und das Blut der meisten Menschen enthalten Pestizide, die auch teratogen sein 1.8. Gefahren am Arbeitsplatz Viele Frauen kommen auf der Arbeit mit Schadstoffen in Kontakt, die das Ba sein z. Kassiererin bei Tankstelle Auspuffgase. 3. Das Neugeborene 3. Aktivierungszustand Erregungsniveau und Anteilnahme an der Umwelt, vom tiefen Schlaf bis zur intensiven siehe Abbildung 2 auf Seite 69. 3.1. Schlafen ein aktiver Schlafzustand mit charakteristischen schnellen, ruckartigen Augenbewegungen (rapid eye movement) unter den geschlossenen Lidern, der bei Erwachsenen mit hohe ein ruhiger oder tiefer Schlafzustand ohne motorische und ohne Herzfrequenz sowie Gehirnwellen sind langsam und Bei der Geburt macht der aus, und verringert sich recht schnell auf Warum so viel REM? z. Autostimulationstheorie Autostimulationstheorie Annahme, dass die es beim Fetus und beim Neugeborenen die Entwicklung des visuellen Systems erleichtert kulturell bedingt (z.: in westlichen 3.1. Schreien 3 Arten von Schrei: Geburtsschrei, Hungerschrei, z. kommunikativer Akt 3.1.2. Beruhigen im Arm halten, wiegen, sprechen, wickeln: eine in vielen Kulturen verbreitete Beruhigungstechnik, bei der das Ba fest in oder eine Decke eingewickelt wird 3.1.2. Reaktion auf der kindliche Unbehagen soforte Reaktion bei starken Missempfindungen des Kindes Reaktion bei geringeren So lernt das Kind, kleinere Probleme selbst zu und schreit weniger. 3.1.2. Schreibas Bas, die und langanhaltend ohne ersichtlichen Grund schreien in Deutschland ist jedes 3. Kind so ein Schreiba, bis ca. zum 3 3. 3.2. Todesrate bei Kindern im ersten Jahr nach der Geburt In den USA relativ hohe im Vergleich zu anderen zivilisierten Auch kulturelle Unterschiede: afroamerikanische Kinder sterben (teure Versicherung). In weniger entw. Krieg, Hungersnot, Epidemien, 3.2. Untergewicht Untergewichtige Neugeborene (low birth weight infants, LBW): Bas, die bei der Geburt weniger als 2500 Gramm wiegen (premature): Bas, die in der 35. Schwangerschaftswoche oder geboren werden (anstatt wie normalerweise nach 38 Wochen) Langfristige Resultate: durchschnittlich mehr jedoch entwickelt sich die Mehrzahl relativ gut mit der Zeit Interventionsprogramme: viel sozialer und mit dem Kind sind wichtig Therapie, bei der Bas massiert, u. Arme u. Beine gebeugt werden Erfolg IHDP (Infant Health and Development Project): Experiment mit 985 u. dauerte 3 intensives IQ als Unterschied nimmt mit dem Alter ab Eingreifen im Vorschulalter bringt etwas, wird bei Kindern mit extrem starken Untergewicht jedoch dennoch nicht zum Erfolg Drei wichtige allgemein: 1. Oft nur und temporaler Zugewinn. 2. Erfolg vom Gesundheitszustand (sehr geringes Gewicht) 3. Multiple Risiken: je mehr Risiken ein Kind hat, desto schlechter wird Ergebnis sein 3.2. Das Modell multipler Risiken Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto schlimmer wird eine Situation. Bekannte Studie von Michael Rutter (1979): Quote psychischer bei englischen Kindern, die in Familien mit vier oder mehr Risikofaktoren aufwachsen. 3.3. Armut als Entwicklungsrisiko Ihr Status setzt viele Feten, Neugeborene und Kleinkinder einem Risiko das Entstehen von Entwicklungsproblemen aus. 3.3. Risiko und Resilienz Entwicklungsresilienz die erfolgreiche Entwicklung trotz mehrfacher und scheinbar Entwicklungsrisiken

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Kapitel 2: Pränatale Entwicklung, Geburt und das Neugeborene
1. Pränatale Entwicklung
Weltweit gibt es verschiedene Ansichten zum Beginn des Lebens, z.B. bei den „Beng“ ist das
Kind eine Reinkarnation eines Vorfahren, erst wenn dieser Ahne vollständig in der Welt des
Jenseits ist, ist das Kind da.
Im 4.Jhd. v. Chr. stellte man sich die Frage, ob das Kind schon vorgeformt sei.
Laut dieser Präformation sei das Kind schon im Spermium zu sehen.
Aristoteles sprach für die Epigenese (=Emergenz neuer Strukturen und Funktionen im
Verlauf der Entwicklung) anstatt der Präformation.
1.1. Die Befruchtung
Befruchtung (Konzeption) = Vereinigung von Eizelle und Spermium
Keimzellen (Gameten) = Fortpflanzungszellen; Ei und Spermium, die nur die Hälfte des
genetischen Materials aller anderen Körperzellen enthalten (=>23 Chromosomen, so haben
beide zusammen 46 wie jede andere Zelle und können verschmelzen)
Maiose (Reifeteilung) = eine zur Fortpflanzung erforderliche besondere Form der Zellteilung,
bei der die Keimzellen entstehen.
Ungefähr 500 Millionen Spermien werden in die Frau hineingepumpt, nur ca. 200 kommen
der Eizelle nahe, alle anderen schaffen aus bestimmten Gründen nicht; „survival of the
fittest“. Wenn ein Spermium die äußere Membran die Eizelle ansticht, schließt sie sich,
dadurch können keine weiteren Spermien eindringen; Schwanz fällt ab, Inhalt des Kopfes
geht in die Eizelle über – die Zellkerne (Nuclei) verschmelzen sich.
Die Zygote (=befruchtete Eizelle) ist jetzt voll mit 46 Chromosomen – die ein Hälfte vom
Spermium, die andere Hälfte von der Eizelle.