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06 Sukzession Zusammenfassung

Biologie und Ökologie, Vorlesungsteil Vegetationskunde, 2. Fachsemeste...
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Biologie und Ökologie (10LE07V-B.61225)

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Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

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6. Vegetationsdynamik: Sukzession und Klimax 6. Sukzession Sukzession Abfolge ineinander (Stadien) von oder Tiergesellschaften an einem Standort Kontinuum) bei fortschreitender eines Lateinisch Nachfolge, Adverb Ist die so massiv, dass die vorherige mitsamt ihrem Biotop nicht mehr existiert (mechanische Abwandern oder Aussterben wegen lebensfeindlicher Bedingungen), setzt in der Sukzession eine Neubildung in einem Initialstadium ein. Im Initialstadium besiedeln Pionierarten unbesiedeltes Gebiet und bilden Pflanzengesellschaften (z. Ruderalvegetation mit Pionierarten besitzen im Gegensatz zu Arten der Klimaxgesellschaften eine Toleranz extremen Standortfaktoren. Sukzessionen finden wir beispielsweise auf Rohboden nach Vulkanausbruch, Erdrutschen. Die Pionierarten wiederum den Standort, z. durch Akkumulation von Humus, Stickstoff, Sie Wasserhaushalt und Klima, wirken auf den Boden und auf die Fauna. Auf Grund der Standortfaktoren sind andere Arten in der Lage, das Biotop zu besiedeln. Diese Arten sind anspruchsvoller (Klima, Wasser, etc.) und besitzen eine Durch ihre Strategien (v. haben sie ein und die Pionierarten. Auch die neuen Arten ihrerseits die Standortfaktoren, und der Prozess geht weiter, eine anspruchsvollere und produktivere Gesellschaft das Regiment. Wird ein stark (Hochwasser, Waldbrand, menschliche Eingriffe), diese kurzfristige extreme der die Artenzusammensetzung. Damit ist der Standort nach der nicht mehr im Gleichgewicht mit der Vegetation. Als Folge kommt es in einer Sukzession zu einer langanhaltenden der Struktur und Artenzusammensetzung (Tab. Wichtige Sukzessionen entstehen nach Auflassen der Bewirtschaftung oder nach Kahlschlag. Sowohl bei der wie der Sukzession sich im Laufe der Zeit in den verschiedenen Sukzessionsstadien die Artenzusammensetzung. Die Entwicklung strebt zu einem stabilen Endzustand, der Schlussgesellschaft oder dem Klimaxstadium, entgegen. Dort sich die Artzusammensetzung kaum oder nicht mehr. Akkumulation an Biomasse. Ist die durch Menschen entstanden und wird durch ihn kontinuierlich aufrecht erhalten (z. Wiesen, Weiden, entsteht ein neuer Dauerzustand, man spricht dann von Ersatzgesellschaften. 6. Schlussgesellschaft Klimaxstadium In mit viele als Klimaxstadium eingestuft werden. Dieses ist In Mitteleuropa wurde die Vegetation seit vielen Jahrhunderten oder umgewandelt. Hier stellt sich daher eher die Frage nach dem Grad der nach der Zur Einstufung der wurde von (1956) das gedankliche Konstrukt der potentiellen Vegetation (pnV) entwickelt. Darunter versteht man das das sich unter den Umweltbedingungen ausbilden wenn der Mensch nicht mehr eingreifen und die Vegetation Zeit sich bis zu ihrem Endzustand zu Die heutige pnV (hpnV) ist die Vegetation, die sich bei den aktuellen Standortsbedingungen unter Selbstregulation einstellen wenn die menschliche Beeinflussung schlagartig wegfallen und die dann folgende Sukzession als in einem einzigen Augenblick als im vollendet und abgelaufen unterstellt wird. Zu Beginn der Debatte sah man keinen Unterschied zwischen und heutigen einer Vegetationsentwicklung. Erst im Laufe der Zeit wurde die Unumkehrbarkeit vieler und Verschiebungen des Arteninventars deutlich. In der Folgezeit unterschied man daher zwischen der und der pnV. Strittig ist der jeweilige Endzustand auf den die Vegetationsentwicklung dachte man, letztlich auf jedem geologischen Untergrund das Klima den Ausschlag geben nur eine einzige entstehen gewannen in der Betrachtung Unterschiede in Geologie, Lokalklima, doch auch wiederkehrende an Gewicht, und man unterschied demnach bei gegebenem Klima mehrere Klimaxgesellschaften (vgl. ELLENBERG 1974). Daher ist es sinnvoll, von einer zu sprechen. Die hpnV ist ein statisches, hypothetisches gedankliches Konstrukt. Sie entspricht Bestandesbildern, welche die der Optimalphase der Urwaldmodelle darstellen. von Sukzessionen wie der Standortsbedingungen (beispielsweise durch Humusbildung) oder der Konkurrenzbeziehungen durch Aussterben oder Einwanderung waldtypischer Arten werden ausgeklammert. In das Konzept der pnV wird die als zu unterstellende Walddynamik der Folgen der Interaktionen mit Wildtieren nicht einbezogen. Daher existieren neuerdings Vorstellungen einer hPNV als derjenigen Vegetation, welche dem Entwicklungspotential des aktuellen entspricht (SCHMIDT P 1997), also unter Einbeziehung von Phasenwechseln und Sukzessionen. Abb. Bannwald Zweribach bei St. Schwarzwald: Sukzession einer Wiese hin zum montanen (und die 3 Aus Ludemann Th Im Zweribach. Vom nacheiszeitlichen Urwald zum von Beih. Natursch. Landschaftspfl. 63: 268 S.

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6. Vegetationsdynamik: Sukzession und Klimax
6.1. Sukzession
Sukzession = Abfolge ineinander übergehender (System-) Zustände (Stadien) von
Pflanzen- oder Tiergesellschaften an einem Standort (räumliches Kontinuum) bei
fortschreitender Zeit; = Änderung eines Ökosystems
Lateinisch ''succedere'' = nachrücken, nachfolgen; '''Sukzession''' = Nachfolge, Abfolge; Adverb
''sukzessiv'' = allmählich
Ist die Störung so massiv, dass die vorherige Biozönose mitsamt ihrem Biotop nicht
mehr existiert (mechanische Zerstörung, Abwandern oder Aussterben wegen
lebensfeindlicher Bedingungen), setzt in der primären Sukzession eine Neubildung
in einem Initialstadium ein.
Im Initialstadium besiedeln Pionierarten unbesiedeltes Gebiet und bilden Pflanzengesell-
schaften (z.B. Ruderalvegetation mit „R-Strategen“). Pionierarten besitzen im Gegensatz zu
Arten der Klimaxgesellschaften eine größere Toleranz gegenüber extremen Standortfaktoren.
Natürliche pirmäre Sukzessionen finden wir beispielsweise auf Rohboden nach Gletscherrück-
zug, Vulkanausbruch, Erdrutschen.
Die Pionierarten verändern wiederum den Standort, z.B. durch Akkumulation von Humus, Stick-
stoff, Nährstoffen. Sie verändern Wasserhaushalt und Klima, wirken auf den Boden und auf die
Fauna.
Auf Grund der veränderten Standortfaktoren sind andere Arten in der Lage, das veränderte
Biotop zu besiedeln. Diese Arten sind anspruchsvoller (Klima, Wasser, Nährstoffe, etc.) und be-
sitzen eine höhere Produktivität. Durch ihre ökologischen Strategien (v.a. Vermehrungsstrate-
gien; „K-Strategen“) haben sie ein höheres Durchsetzungsvermögen und verdrängen die Pio-
nierarten. Auch die neuen Arten verändern ihrerseits die Standortfaktoren, und der Prozess
geht weiter, eine nächste, anspruchsvollere und produktivere Gesellschaft übernimmt das
Regiment.
Wird ein Ökosystem stark gestört (Hochwasser, Dürre, Waldbrand, menschliche Ein-
griffe), verändert diese kurzfristige extreme Standortsveränderung der Störung die
Artenzusammensetzung. Damit ist der Standort nach Aufhören der Störung nicht
mehr im Gleichgewicht mit der überlebenden Vegetation. Als Folge kommt es in
einer sekundären Sukzession zu einer langanhaltenden Veränderung der Struktur
und Artenzusammensetzung (Tab. 6/1).
Wichtige sekundäre Sukzessionen entstehen nach Auflassen der Bewirtschaftung („Brachfeld-
sukzession“) oder nach Kahlschlag.
Sowohl bei der primären wie der sekundären Sukzession aändert sich im Laufe der
Zeit in den verschiedenen Sukzessionsstadien die Artenzusammensetzung. Die
Entwicklung strebt zu einem stabilen Endzustand, der Schlussgesellschaft oder
dem Klimaxstadium, entgegen. Dort ändert sich die Artzusammensetzung kaum
oder nicht mehr. Höchste Akkumulation an Biomasse.
Ist die Standortsveränderung durch Menschen entstanden und wird durch ihn konti-
nuierlich aufrecht erhalten (z.B. Wiesen, Weiden, Äcker, „Forste“), entsteht ein neuer
Dauerzustand, man spricht dann von Ersatzgesellschaften.