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Heitmeyer 2 - Zusammenfassung Inhaltlicher Überblick
Kurs: Pädagogische Psychologie
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Universität: Hochschule Bielefeld
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Theoriedarstellung Wilhelm Heitmeyer 1
Wilhelm Heitmeyer ist ein deutscher Soziologe und beschäftigt sich in seiner
aufgestellten Theorie mit der Gewalt und der Ursache von Gewalt im Jugendalter.
Seine Theorie verbindet er dabei mit einem sozialpsychologischen
Sozialisationsansatz.
Anerkannt wird die Person in Heitmeyers Theorie als Individuum. Das Individuum
durchläuft bei seiner Entwicklung einen Sozialisationsprozess. Ziele dieses Prozesses
sind nach Wilhelm Heitmeyer zum einem, Mitgliedschaften und soziale Beziehungen
zu entwickeln. Weiterhin besagt er, dass eine Statusposition erworben werden soll
sowie Identitätsrelevante Handlungskompetenzen und emotionale Sicherheit zu
entwickeln bzw. zu gewinnen. Zudem soll der Jugendliche
Lebenslanungskompetenzen aufbauen und bei sozialen Interaktionen, beispielsweise
mit Freunden, handlungsfähig sein. Zu dem Sozialisationsprozess bleibt noch
hinzuzufügen, dass es in der aktuellen Gesellschaft einen seigenden
Individualisierungsporzess gibt, man hat quasi, nach Heitmeyer, immer mehr
Möglichekiten sich auszuleben. Heitmeyer beschreibt, dass der einzelne immer mehr
zum „Gestalter seines eigenen Lebens“ wird. Dabei, bei dem
Individualisierungsprozess, wird der Jugendliche von drei unterschiedlichen Motoren
begleitet. Diese Motoren beeinflussen den Prozess der Individualisierung. Dabei
benennt er zum einem die „Pluralisierung“ , welche beschreibt, dass es in den letzten
Jahrzehnten eine enorme Steigerung des materiellen Lebensstandards gab, sowie mehr
Konsum von freizteitaktivitäten genossen wurde. Dies hat zur Folge, dass sich immer
mehr individuelle Lebensstile entwickeln. Weiterhin besagt Heitmeyer, dass die soziale
sowie geografische Mobilität der Bevölkerung in den Letzen Jahren gestiegen ist. Die
Individuen werden immer mehr aus traditionellen Lebenswelten herausgerissen. Die
Bildungsexpansion beschreibt Heitmeyer primär als Massenkonsum der Bildung. Die
Jugendlichen haben immer mehr Möglichkeiten sich zu Bilden und stecken zudem
auch häufig sogar mehrere Jahrzehnte in einer Bildungseinrichtung fest, bis sie erst
anfangen zu arbeiten. Wenn die bereits benannten Faktoren des Sozialisationsprozesses
absolviert wurden, gelingt dem Jugendlichen ein Verhältnis zwischen Freiheit und
Bindung, was zu einer gesellschaftlichen Integration führt. Durch die drei benannten
Motoren, welche im Individualisierungsprozess sowie im Sozialisationsprozess auf
den Jugendlichen einwirken, entwickelt sich eine Zunahme von
Entscheidungsfreiheiten sowie Entscheidungszwängen was schließlich zu einem
gewissen Entscheidungsdruck führt, welcher auch als Ambivalenz bezeichnet werden
kann. Entsteht während dem Sozialisationsprozess nun eine große Ambivalenz, führt
dies nicht zu einer Integration, sondern viel eher zu einer sogenannten Desintegration.
Bezüglich der Desintegration, benennt Heitmeyer eine Desintegrations-
Verunsicherungstheorie. Unter Desintegration versteht man eine Art von „nicht
eingebunden sein“ und bezeichnet Konkrete Erfahrungen der Ausgrenzung oder auch
Befürchtungen der Ausgrenzung. Dabei benennt Heitmeyer drei
Desintegrationspotenziale, welche entweder alle, einzeln, oder aber auch gar nicht