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Funktionslogik des parlamentarischen Regierungssystems
Kurs: Einführung in das Regierungssystem Deutschlands (15070)
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Universität: Freie Universität Berlin
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Frage: Warum wurde in Deutschland – historisch betrachtet – ein parlamentarisches
Regierungssystem etabliert. Welche Konsequenzen wurden aus dem Scheitern der
Weimarer Republik für das Grundgesetz gezogen?
Parlamentarisches Regierungssystem kann sowohl als Mehrheitsdemokratie als auch als
Konsensdemokratie ausgestaltet sein
Der parlamentarische Rat hat sich im Laufe des Jahres 1948/49 und in Abkehr von den
Erfahrungen aus der Zeit der Weimarer Republik für ein parlamentarisches
Regierungssystem entschieden (Parlamentarische Rat: 65 Abgeordnete der Parlamente der
westlichen Besatzungszonen, und 5 nichtstimmberechtigte Abgeordnete aus Berlin) sie
wollten ein institutionelles System finden, dass die Negativerfahrungen verhindern sollte.
Man hat sich gegen eine „doppelte Exekutive“ entschieden. Präsident und Regierungschef
nicht mit gleichen Rechten ausgestattet, Präsident wurde in seinen Kompetenzen sehr stark
beschnitten.
Abhängigkeit der Regierung vom Vertrauen des Parlaments
in der Weimarer
Republik, war dieses Vertrauen mit einem destruktiven Misstrauensvotum
ausgestaltet, d.h. es reichte eigentlich nur eine Abwahl der Regierung, die nicht
begleitet war von der Investitur einer Regierung, also eine Mehrheit konnte die noch
amtierende Regierung abwählen oder einzelne Minister – sodass die Regierung
nachhaltig destabilisiert werden konnte.
Recht des Reichspräsidenten zur Entlassung der Regierung und zur Auflösung des
Parlaments → Konkurrenz zwischen Parlament und Präsident: P
räsident konnte mit
Notverordnungen regieren, diese Kombination führte dazu, dass wir in der Weimarer
Republik eine Reihe von sehr schwachen Präsidialkabinetten vorfanden, die auch
zur Destabilisierung der Demokratie führten
Stark fragmentiertes Parteiensystem → Schwächung des Parlaments:
für das
deutsche GG 1948/49 wurden andere institutionelle Stabilisierungsfaktoren
ausgesucht, die nach Möglichkeiten die Erfahrungen der Weimarer Republik
eindämmten
➔ Destruktives Misstrauensvotum verhindern, schwächere Stellung des Präsidenten in
das System einbauen, Gestaltung des Parteiensystems bzw. Wahlsystems
Parlamentarisches Regierungssystem
Bundestag als einziges direkt gewähltes Organ
Gewaltenteilung und wechselseitige Machtbeschränkung
(ein institutionelles System
einzurichten mit vielen Vetomöglichkeiten galt als eine „Vorkehr“ und ein
stabilisierendes Element gegen z.B. präsidentielle Gewalt, Stichwort Föderalismus,
Koalitionen)
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