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Einführung in die Psychologie 1. Lektion

Zusammenfassung aus dem Skript und Zusatzliteratur
Kurs

Einführung in die Psychologie (DLBPSEP01)

704 Dokumente
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Akademisches Jahr: 2020/2021
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IU Internationale Hochschule

Kommentare

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  • DD
    Sehr hilfreich, vielen Dank
  • EH
    Der Skript gut 👍

Text Vorschau

Einführung in die

Psychologie

Modul DLBPSEP

Lektion 1:

Psychologie als Wissenschaft

1 Basisziele der Wissenschaft

Der Ausgangspunkt der Wissenschaften sind „unvermittelte Grundsätze“, die als evident(offensichtlich) erscheinen können oder durch Schlussfolgerungen hergeleitet werden. Bsp. “Es gibt keine fliederfarbenen Pferde”

Neue Erkenntnisse( Ableitungen) erhält man durch Induktion und Deduktion

  1. Deduktion (lat. deductio = Ableitung)

Prämisse (Annahme) + konkretes Beispiel –> logische Schlussfolgerung (deduktiver Schluss) —> Bestätigung einer Theorie wird von einem konkreten Beispiel abgeleitet

  1. Induktion (lat. inducere = hineinführen): Tatsache Einzelfall + ergänzende Tatsache Einzelfall –> Verallgemeinerung -indikativer Schluss, Sie ermöglicht daher gehaltserweiternde Schlussfolgerungen. Sie lassen sich nicht begründen oder beweisen

Philosoph Charles Sanders Peirce führt einen zusätzlichen Begriff ein:

  1. Abduktion (lat. abductio = Wegführung, Entführung) >Kenntniserweiterung Abduktionen dienen zur Bildung von neuen Hypothesen, die die Deduktion (ermittelt) und die Induktion(geprüft) als Grundlage benötigen. ->Schlussfolgerung von Zusammenhängen ->Erklärung überraschender Tatsachen ->Muss nicht wahr sein -sehr unsicher

Die Wissenschaft ist ein hierarchisches System von Aussagen

> Dazu benötigt man in der Realisierung Basisziele: BEVV

o Beschreiben :

(von Gegenständen, Eigenschaften, Verhaltensweisen)

mit Hilfe vier verschiedener Tätigkeiten: BODH

  1. Benennen (einen Namen geben)
  2. Ordnen (etwas oder jemanden in Klassen einteilen)
  3. Definieren (legt fest, was unter einem Begriff zu verstehen ist)
  4. Angaben zu Häufigkeit bzw. Ausprägungsgrad (Wie oft und wie lange wird es getan)

Die Beziehung zwischen zwei Sachverhalten beim Beschreiben nennt man eine Zusammenhangsrelation

o Erklären:

(Die Voraussetzungen für Erklärungen sind die Beschreibungen)

Ein Sachverhalt wird erklärt, indem er einem allgemeinen Gesetz untergeordnet wird -Kausalrelationen (Zusammenhänge)zwischen zwei Variablen sind Erklärungen

Subsumptionserklärung:

Das Explanans (die Erklärung) besteht aus

  1. Gesetz (Wissen)
  2. Antezendensbedingung (Bedingung die dem Verhalten zu Grunde liegt)
  3. Explanandum (Ereignis o. Beobachtung, die erklärt werden soll)
  • Je höher die statistische Prognosegenauigkeit, desto höher der individuelle Vorhersagewert
  1. Individuelle Modelle:

Prognosen für einzelne Personen Der Individuelle Prognosewert kann niemals bei 100% liegen →Ziel: Durch Gewichtung von Prädiktoren (diagnostischen Daten) wird die Vorhersagegenauigkeit erhöht

o Verändern

Viele empirische Untersuchungen dienen dem Ziel, Entscheidungen zu begründen, um Veränderungen einzuleiten. Drei verschiedene Arten von Veränderung aufgrund von empirischer Untersuchung sind möglich: (Korrigieren,Fördern und Vorbeugen)

  1. Korrektur von Entwicklungen Problematischer Zustand liegt vor, der in eine positive Richtung verändert werden kann (Defekte Maschine muss repariert werden) Negatives aufheben und nicht so sehr etwas positives entwickeln.

  2. Förderung von Prozessen (Optimierung) Betrachtet etwas als verbesserungsbedürftig, unabhängig von seinem Ausgangszustand (Jeder Schüler ist förderungswürdig)

  3. Prävention zur Verhinderung schlechter Zustände Schlechte Zustände o. Verschlechterung von Zuständen vermeiden (Förderung von Mundhygiene zur Vermeidung von Karies

Zusatzliteratur:

books.google/books? hl=de&lr=&id=cUgoBAAAQBAJ&oi=fnd&pg=PR3&dq=(vgl.+Hussy/ Schreier/Echterhoff+2010,+S. +11&ots=uw563O4KOn&sig=YIEln4r_yMI7- F_26pTAbJ0KUWQ#v=onepage&q=(vgl.%20Hussy%2FSchreier %2FEchterhoff%202010%2C%20S.%2011&f=false

1 Wissenschaftliche Therorien:

Eine Theorie ist ein System von Aussagen, das in sich widerspruchsfrei ist, komplexe Phänomene beschreibt oder vorhersagt und meistens mit bekanntem Wissen in Verbindung zu bringen ist oder auf dieses zurückgeführt werden kann.

Theorien...

  • sind immer Verallgemeinerungen verschiedener Reichweiten
  • erklären Beobachtungen
  • erlauben Vorhersagen
  • setzen sich aus mehreren Hypothesen oder Gesetzen zusammen
  • streben nach allgemeinen Aussagen (im Idealfall handelt es sich dabei um Gesetze)

→ in typischen Naturwissenschaften kann das erreicht werden → in den Sozialwissenschaften sind absolute Angaben eher selten (Aussagen sind hier nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit möglich)

Es gibt drei Typen von Theorien:

  1. Visualisierte Theorien ➢ stellen Zusammenhänge mittels geometrischer Figuren und Verbindungen her ➢ besitzen Modellcharakter

1 Alltags- versus wissenschaftliche Psychologie

Alltagspsychologie

= (engl. folk psychology) „Common Sense Psychologie” =

naive Psychologie = populärwissenschaftliche Psychologie

→ Gesamtheit aller Begriffe der Umgangssprache, der

Vorstellungen und der gewöhnlichen Erklärungsweisen

→ Umfasst verbreitete Menschenkenntnisse, Alltagswissen,

Vorstellungen und Vorurteile, die psychische Vorgänge mit

hilfe von geistigen Erkenntnissen, Charaktereigenschaften

oder Vererbung erklärt

-> Wird kaum hinterfragt

-> Hartnäckiges bestehen auch bei offenkundigen

scheitern

-> Naiv

-> Subjektiv

→ Jeder Mensch betreibt sie bewusst oder unbewusst, um

die Welt für sich begreifbar und sicher zu machen

->Entsprechend der Alltagspsychologie passen Menschen

ihr Verhalten an

o Heckhausen: der Mensch ist ein naiver Wissenschaftler,

der sein Verhalten und das seiner Mitmenschen verstehen

und vorhersagen möchte

o Epikur (griechische Antike): Es ist ein mentales,

menschliches Bedürfnis

Menschen mit mangelndem Wissen greifen laut Kanning’s

Studie 2012 häufiger auf vorgefertigte Stereotypen zurück

− Stereotypen

werden aus Alltagswissen gespeist werden u. dienen der

Vereinfachung komplexer Sachverhalte

− Sie sind fehleranfälliger und lassen häufiger falsche

Schlussfolgerungen zu

4. Fehler der Alltagspsychologie:

1 Definition und Ziele der Psychologie

„Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein der Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere Bedingungen (in der Umwelt lokalisierte) und Ursachen.”

Die Basisziele der Wissenschaften und der Psychologie haben mit Beschreibung, Erklärung und Vorhersage eine identische Schnittmenge. Diese wird in der Psychologie durch Verhaltenskontrolle und Verbesserung der Lebensqualität ergänzt.

Verändern/ Verhaltenskontrolle

= zentralwirksames Ziel der Psychologie

→ Ermöglicht experimentelle Forschung → Aufgabe der Psychologie, das Verhalten des Klienten unter Kontrolle zu bringen bzw. Den Klienten kontrollieren zu lassen

Kontrolle bedeutet:

o Verhalten auftreten bzw. nicht auftreten zu lassen o Es zu initiieren oder zu beenden o Die Auftretenswahrscheinlichkeit sowie o Form und Stärke des Verhaltens zu beeinflussen

Verbesserung der Lebensqualität

Lebensqualität ist die subjektive Wahrnehmung einer Person über

  • ihre Stellung im Leben
  • in Relation zur Kultur und den Wertesystemen, in denen sie lebt
  • in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen.

Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch

  • die körperliche Gesundheit einer Person
  • den psychischen Zustand
  • die sozialen Beziehungen
  • die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt.

Lebensqualität ist ein Konstrukt

(Ein Konstrukt ist eine nicht direkt beobachtbare Eigenschaft oder Dimension. Auf sie wird durch indirekte Beobachtung oder z. B. Tests geschlossen. Typische Beispiele sind Intelligenz oder Einstellungen.)

Was beeinflusst „Lebensqualität“?

➢ Alltagssprache

ist allen Mitgliedern der Gesellschaft verfügbar und dient als Grundlage aller anderen Sprachregister

➢ Bildungs- und Fachsprache:

  • entspricht den Regeln des Schriftsprachgebrauchs

  • formelles, sprachliches Register (gebräuchlich in Bildungskontext o. anspruchsvollen Settings)

  • Zur Bildungssprache gehören: symbolische Sprache und Unterrichts- u. Fachsprache

> Fachsprache Gemeinsame Sprache der Mitglieder einer Disziplin, die einen effizienten Austausch zwischen Experten ermöglicht

  • Berufssprache (1999 erstmals von Braunert wahrgenommen) Großteil der beruflichen Sprache kann laut Braunert nicht durch Fachsprache erklärt werden.

Die Grenze zwischen Berufs- und Fachsprache ist jedoch bis heute nicht eindeutig geklärt

Die Fachsprache der Psychologie ist gekennzeichnet

durch :

→ Eponyme (griech. „epi” = an, bei, nach; „onoma” = Name) • Fachausdruck, der eine auf einen Eigennamen zurückführende Bezeichnung erfasst

  • Idee kommt aus der Medizin und wurde ursprünglich zur Ehrung eines Arztes eingesetzt

➢ Beispiel: Alzheimer-Krankheit nach Alois Alzheimer (dt. Psychiater),

→ Akronyme (altgriech. „akros” = Spitze, Rand) • -Sonderfall der Abkürzung

  • Kunstwort, das aus Anfangsbuchstaben bzw. Abkürzungen gebildet wird
  • Reine Akronyme werden auch als Initialwörter bezeichnet
  • Dient gleichzeitig als Mnemotechnik (Lernmethode), bei der Anfangsbuchstaben eines Wortes als Hilfsmittel genutzt werden, um sich Reihenfolgen zu merken

Beispiel: B. = Bachelor of Arts➢ PsychThG = Psychotherapeutengesetz

→ Synonyme (griech. „synonymos” = Gleichnamigkeit)

  • Synonyme sind sinnverwandte Worte
  • Vermeidung von Wortwiederholungen, inhaltliche Nuancierung, sprachliche Stilisierung

➢ Beispiel: Psychologie = Seelenheilkunde Common-Sense- Psychologie = Alltagspsychologie

→ Anglizismen

  • Wörter, die ursprünglich aus dem Englischen stammen
  • Anglizismus der Jahres 2019: Gendersternchen (z. Freundinnen, Zuschauerinnen)

➢ Beispiel: Trial and Error = Versuch und Irrtum Map = Karte oder auch Influencer, Shitstorm, Fake News

Wandel der Zeit... Bis in die 1970er-Jahre wurden vorübergehend Eponyme für medizinisch-psychologische Bezeichnungen gebraucht.

Heute geht der Trend zu beschreibenden Akronymen und Anglizismen. Grund: zunehmende Komplexität und Internationalisierung

→ Empirische Forschung: Wissen wird nicht (nur) aus der Theorie abgeleitet, sondern beruht auf beobachtbaren Ergebnissen Operationalisierbarkeit: gibt an wie ein theoretisches Konstrukt in ein messbares Merkmal umgewandelt werden kann (Bsp. für theoretische Konstrukte: Kundenzufriedenheit, Intelligenz, Sozialer Status)

Modell: Der Begriff wird in der Psychologie für eine Theorie benutzt, die in einer exakten Sprache formuliert ist Terminus: Ein Terminus (Fachausdruck, Fachterminus) ist eine definierte Benennung eines Begriffs innerhalb der Fachsprache eines Fachgebietes Formalisierung: Sie bietet den Ansatz logische Beziehungen zwischen Aussagen einer Theorie exakt anzugeben und damit die Konsistenz der Aussagen zu überprüfen; Formalisierung alleine führt nicht zu einem Erkenntnisgewinn

Methoden: altgriech. „meta” = hinterher, „hodos” = Weg; bedeutet „nachgehen”. Die Methode ist ein System von Regeln und Annahmen, die zu einer bestimmten Zielerreichung eingesetzt werden. Gerontopsychologie: Schnittstelle zwischen Psychologie und Gerontologie. Sie erfasst das Erleben und Verhalten von Menschen, das auf das Alter und dessen Wirkfaktoren zurückzuführen ist.

Experiment: Eine erfahrungswissenschaftliche Methode, die der empirischen Gewinnung von Informationen dient

Konstrukt: Nicht direkt beobachtbare Eigenschaft oder Dimension. Auf sie wird durch indirekte Beobachtung oder z. Tests geschlossen. Typische Beispiele sind Intelligenz oder Einstellungen Registertheorie: Das Register bezeichnet die Sprachvariation, die sich aus verschiedenen Situationen ergibt. Dies bedeutet, dass der Situationstyp die Auswahl der Sprache bestimmt

Community of Science: (dt. Wissenschaftsgemeinschaft) eine disziplinspezifische Fachgesellschaft, innerhalb derer alle Mitglieder das Ziel haben, die entsprechende Wissenschaft weiterzuentwickeln

Mnemotechnik: Kunstwort aus dem 19. Jahrhundert. Es wird für ars memoriae benutzt und bedeutet so viel wie Merkhilfen. Dies können z. Reime, Merksätze, Bilder oder Schemata sein Fake News: von Fake = Täuschung, Fälschung, Attrappe; News = Nachrichten -> bewusst gefälschte Nachrichten

Internationalisierung: Globalisierung und Internationalisierung sind zwei wichtige Begriffe der aktuellen Weltordnung. Hier geht es um grenzüberschreitendes Denken und darum, Wissenschaft und Forschung als offenes System zu betrachten

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Der Ausgangspunkt der Wissenschaften sind „unvermittelte
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durch Schlussfolgerungen hergeleitet werden. Bsp. “Es gibt keine
fliederfarbenen Pferde”
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Deduktion
1. Deduktion (lat. deductio = Ableitung)
Prämisse (Annahme) + konkretes Beispiel –> logische
Schlussfolgerung (deduktiver Schluss)
—> Bestätigung einer Theorie wird von einem konkreten Beispiel
abgeleitet
2.
Induktion (lat. inducere = hineinführen):

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