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Zusammenfassung Bauko

Kurs

Baukonstruktion

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Jade Hochschule

Akademisches Jahr: 2020/2021
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Jade Hochschule

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Zusammenfassung Bauzeichner

Judith Kamlage  Fachrichtung: Ingenieurbau

Inhaltsverzeichnis

Lernfeld 1
Mitwirken bei der Bauplanung 5

Planungsrechtliche Grundlagen 5 Das Baurecht in Deutschland 6  Normen, Technische Vorschriften, Vertragsbedingungen 6 Kataster 6  Flächennutzungsplan 7  Bebauungsplan 7 Baunutzungsverordnung 8

Lernfeld 2
Mitwirken bei der Bauplanung 10

Aufmaßskizze, Grundriss 10 Natursteine 10 Baustile 11 Wiederverwendung von Baustoffen 13 Längenmessung 14  Höhenmessung 15  Messgeräte 15  Koordinatensysteme 17  Geometrische Grundkonstruktionen 17  Altlasten des Baugrundes 18

Lernfeld 3
Erschließen eines Baugrundstückes 19

Baugrunduntersuchungen 19 Boden 20  Volumen, Masse, Dichte 21 Baugruben, Gräben, Arbeitsraum 21 Baugrubenverbau 22 Haus- und Grundstücksentwässerung 25  Rohre für Entwässerungsleitungen 26

Lernfeld 4
Planen einer Gründung 28

Kraft, Last, Spannung 28 Gründungsarten 28  Gesteinskörnung 30 Betonrohdichte 30 Zement, W/Z-Wert, Konsistenz 30 Expositionsklasse 32  Betondruckfestigkeit 32  Zeichnungs- Perspektiven 32 

Lernfeld 10
Sichern eines Bauwerks 63

Unterfangungen 63 Fundamentplatte 64 Wasserhaltung 64

Lernfeld 11
Entwickeln einer Außenwand 65

Einschalige und Zweischalige Außenwände 65 Bewehrtes Mauerwerk 66  Ringanker, Ringbalken 67 Wärmedämmverbundsysteme 67 Wärmeschutz, Wärmebrücken, Temperaturverlauf 67  Leichtbeton 68  Betonzusätze 69 

Lernfeld 12
Planen einer Halle 70

Stützenraster 70 Skelettbauweise 70 Elemente eine Halle 70  Quer- und Längsaussteifung 71 Stahlbau 71  Fußpunkt, Rahmenecke 73  Ausschreibung, Vergabe 73 

Lernfeld 13
Konstruieren eines Daches 74

Fachwerksysteme 74 Nagelverbindungen 74 Ingenieurmäßige Holzverbindungen 75

Lernfeld 14
Planen eines Stahlbetonbauwerks 76

Köcherfundamente 76 Stahlbetonfertigteile 76 Spannbetonbinder, Spannverfahren 77 Brandschutz 78 Stützenbewehrung, Schlankheit 78 Sichtbeton, Oberflächengestaltung 79 

Lernfeld 1

Mitwirken bei der Bauplanung

Planungsrechtliche Grundlagen

  • Infrastruktur 
  • Wasser, Strom und Gasversorgung (Grundwasser) 
  • begradigtes Gelände, Untergrund, Bodenart 
  • Ausrichtung (Terrassen, Photovoltaik) süden? 
  • Zuschnitt des Grundstückes (rechteckig, ohne Verwinkelungen) 
  • Bebaubarkeit, Flächennutzungsplan 
  • Altlasten, Werkvermittlung, Steuern, Nebenkosten 
  • persönliches (z. Arbeitsweg)

 

→​ Quellen:​ Internet, Begehung, Kartenwerk, Bebauungsplan (Gemeinde, Stadt, Bauamt), Nachbarn, Gutachter,

Gesetzestexte/Verordnungen, Versorger (EWE etc.) 

Die Planung eines Bauvorhabens erfordert eine optimale Abstimmung zwischen den Wünschen des Bauherrn und  den Interessen der Nachbarn und der Allgemeinheit, dieses wird durch das Baurecht und die Bauleitplanung  gewährleistet.  

Der Bauantrag

beinhaltet im Wesentlichen folgende Unterlage:  - Übersichtsplan auf Grundlage von Flurkarte 1:2000  - Lageplan  - Bauzeichnungen mit Grundriss, Schnitten und Ansicht  - Berechnung Wohn- und Nutzfläche (GRZ, GFZ, BMZ)  - Statik  - Baubeschreibungen   - Standsicherheitsnachweis, Wärme- und Schallschutz  - technische Nachweise (Feuerungsanlagen, haustechnische Anlagen)  - Entwässerungspläne  - Unterschriebener Bauantragsvordruck 

Der Lageplan
  • zeichnerischer und schriftlicher Teil  
  • Maßstab 1:500 oder 1:200 
  • Angaben für das geplante Gebäude: 
    • Abmessungen und Abstände zu Grenzen  
    • Lage zu den Baulinien und Grenzen 
    • Lage zu Grundstücksgrenzen  
    • Geländehöhe und Höhenlage des Erdgeschosses

     

  • Weiteres: 
    • Bezeichnung der Grundstücke nach Liegenschaftskataster 
    • Nutzungsschablone, Zufahrten zum Grundstück, Baulasten

 

Flächennutzungsplan

Zweck und Inhalt:   - vorbereitender ​ Bauleitplan, er stellt beabsichtigt die städtebauliche Entwicklung einer Gemeinde dar  - derzeitige und zukünftige Nutzung sämtlicher Grundstücke im Gemeindegebiet  - soll die nachfolgende Planungen koordinieren   - soll eine nachhaltige, städtebauliche Entwicklung gewährleisten  - der FNP nimmt eine grobe Einteilung der Nutzung vor   - Bauflächen, Baugebiete  - Anlagen/Einrichtungen des Gemeinbedarfs  - Überörtliche Verkehrsflächen, lokale Hauptverkehrszüge  - Flächen und Leitungen für die Ver- und Entsorgung   - Energie, Abfall, Abwasser  - Grünflächen (wie Parkanlagen), Natur-, Landschafts- landwirtschaftliche Flächen, Wald  - Wasserflächen, Häfen, Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz  - Flächen mit Altlastverdacht, Bergbauflächen, Immisionsschutzflächen, denkmalgeschützte  Flächen  - Flächen, die für die Bebauung vorgesehen sind, untergliedert nach Nutzungsart  - Wohnbauflächen (W), gewerbliche Flächen (G), Sonderflächen (S), Mischgebiete (M)  **Maßstab 1 : 10 000 **

Aufsteller und Planungsgebiet ist die Gemeinde 

vorangegangene Planung ist die Landesraumordnung 

Genehmigungsorgan: Landkreis, Bezirk 

Geltungsdauer: 10-15 Jahr 

Bebauungsplan

Der Bebauungsplan wird aus dem FNP entwickelt  - enthält die rechtlichen Festlegungen für die städtebauliche Ordnung eines Baugebietes  - Allgemeine Art und Maß der baulichen Nutzung  - Bauweise  - Gebäudeform:  Einzelhäuser, Doppelhäuser, Hausgruppen  - Dachformen:  Satteldach, Pultdach, Flachdach, Walmdach  - Trauf- und Firsthöhe über Gelände  - Traufhöhe/punkt: ​ _Als Traufpunkt wird der Schnittpunkt zwischen _ _der senkrechten Außenfläche (Oberfläche der Außenwand) und _ der Dachhaut bezeichnet - Grundstückszuschnit​t, Lage​ der Gebäude auf Grundstücken  - Grundstücksgrenze: durchgezogene Linie   - Baugrenze, Baulinie  - Vorsprünge (Erker, Balkone) dürfen Baugrenze/Baulinie max um  1,50 m überschreiten  

  • gestaltung der Gebäude  
  • z. Art und Farbe der Fassade, Fenster, Dachdeckung 
    • Bepflanzung: neu zu bepflanzen, vorhandene Bepflanzung erhalten  
    • Verkehrs- und Leitungsbereiche, Garagen und Stellplätze 
    • besteht aus einem schriftlich erläuternden und einem zeichnerischen Teil 
    • ist rechtlich bindend (gewährt aber grundsätzliches Recht zu bauen)

 

Baunutzungsverordnung

Art der Baulichen Nutzung

wie das Grundstück genutzt werden darf 

Baugebiete

Wohnbauflächen 

gemischte Bauflächen 

gewerbliche Bauflächen, Sonderbauflächen 

Maß der baulichen Nutzung

Grundflächenzahl  - gibt das Verhältnis zwischen bebauter Fläche und gesamter Grundstücksfläche an  - GRZ ist immer die Festsetzung der Höchstgrenze  GRZ = bebaute Fläche/Grundstücksfläche  Geschossflächenzahl  - gibt Verhältnis zwischen Summe der Bruttogeschossflächen der einzelnen Geschosse und der  Grundstücksfläche an  GFZ = Geschossfläche/Grundstücksfläche  Baumassenzahl  - gibt an, wie viel Kubikmeter Baumasse gemessen an den Außenkanten des Gebäudes je Quadratmeter  Grundstücksfläche maximal zulässig sind  - BMZ = Baumasse/Grundstücksfläche  Zahl der Vollgeschosse  - Geschosse, die im Mittel mindestens ca. 1,20 m – 1,60 m über die Geländeoberfläche hinausragen und  in der Regel über mindestens 3/4 ihrer Grundfläche – bei geneigten Dächern – oder 2/3 ihrer  Grundfläche bei Staffelgeschossen eine lichte Höhe von 2,30 m haben  - verschieden in den Landesbauordnungen definiert 

####### WS 

Kleinsiedlungsgebiet 

####### WR 

reines Wohngebiet 

####### WA 

allgemeines Wohngebiet 

####### WB 

besonderes Wohngebiet 

Kleinsiedlungen,  landwirtschaftliche  Nebenerwerbsstellen 

Wohngebäude, Läden,  nicht störende  Handwerksbetriebe 

Wohngebäude, Läden,  Restaurants, kulturelle-  soziale, gesundheitliche  Einrichtungen, Kirchen 

wie WA, mit  Gewerbebetrieben  (Einrichtungen der  Verwaltung) 

MD: Dorfgebiet  MI: Mischgebiet  MK: Kerngebiet 

Land- und forstwirtschaftliche  Betriebe, Kleinsiedlungen, Handel,  Gewerbe, Handwerk 

Wohngebäude, Geschäfte, Büros,  Wirtschaften, Verwaltung 

Vergnügungsstätten, Kirche, Kultur,  Geschäfte, Büros, Wohnungen 

GE: Gewerbegebiet  GI: Industriegebiet  SO  SO:  

Gewerbe (nicht  belästigend), Geschäfte,  Büro, Verwaltung,  Tankstellen 

Industriebetriebe,  Wochenendhäuser,  Hochschulen, Kliniken,  Hafen 

Sondergebiete, die der  Erholung dienen  (Wochenendhäuser) 

Sondergebiete mit besonderen  Zweckbestimmungen  Hochschulen, Kliniken, Kur,  Hafen, Ladengebiete 

Lernfeld 2

Mitwirken bei der Bauplanung

Bestandsaufnahme, Standortanalyse

das ganze Land ist durch ein Netz von Punkten in einzelnen Dreiecken aufgeteilt (Dreiecksnetz)  Trigonometrische Punkte (TP)   Hochpunkte, z. Kirch und Aussichtsturmspitzen   Bodenpunkte,Granitstein mit eingemeißelten Kreuz und unterlagerter Platte   → dienen der Landesvermessung  bei Vermessungsarbeiten richtet man sich nach Grenzsteinen oder vorübergehend eingemessene Festpunkte  

Aufmaßskizze, Grundriss

Absteckung eines Gebäudes
  • Gebäudeecken werden abgesteckt, um die Lage festzulegen  Grobabsteckung: 
  • Vermesser mittels Orthogonal/Polarverfahren 
  • Holzpflöcke markieren für den Baggerfahrer das Gebäude grob  Feinabsteckung: 
  • auch Schnurgerüst genannt 
  • Ecken werden erneut eingemessen und bleiben dauerhaft 
  • im Abstand von 1-1,5m zur Ecke 3 Pflöcke → Markierung 50 cm über OK mit Nagel   → Schnur zwischen den Böcken gespannt

 

Natursteine

Vorteile
  • ökologisch , enthält keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe 
  • Herstellung erfordert heute keine Energie mehr 
  • nahezu überall auf der Welt kann mit dem ortsüblichen Naturstein gebaut werden 
  • viele unterschiedlichen Farben, Strukturen und Oberflächen
Erstarrungsgesteine
  • magmatisches Gestein/Magmatite 

  • entstehen durch das Erstarren flüssiger Gesteinsschmelze (Magma)aus flüssiger Lava entstanden 

  • es wird je nach Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen Ergussgestein,  Tiefengestein und Ganggestein unterschieden 

  • älteste Gruppe der Natursteine 

  • besonders hart und dicht, druckfest, hohe Rohdichte, witterungsbeständig 

  • Granit (Tiefengestein), Basalt (Ergussgestein)

 

Ablagerungsgestein
  • Sedimentite/Sedimentgestein 
  • entstehen durch Verwitterung, Ablagerung und Verfestigung von Gestein an der Erdoberfläche 
  • gut verarbeitbar, weit verbreitetes Vorkommen, deutlich weicher als Magmatite 
  • senkrechte Belastung → größte Druckfestigkeit → wie natürliche Entstehung 
  • Kalkstein und Sandstein

 

Umprägungsgestein
  • Metamorphite/Metamorphes Gestein/Umwandlungsgestein 
  • entstehen durch hohen Druck und Temperaturen, wodurch Mineralien des Ausgangsgesteins  umgewandelt werden 
  • z. bei der Aufschiebung der Gebirge 
  • stark richtungsabhängige Festigkeit, leicht Spaltbar (Plattenbau) 
  • Tonschiefer, Marmor, Gneis

 

Baustile

Antike

Griechisch: 7.- 2. Jhd. v. Chr.  Römisch: 2.- 4. Jhd. v. Chr.  Erkennungsmerkmale:  - ebenmäßige Bauwerke aus Naturstein  - Balken, die auf Säulen ruhen (gr.)  - dorische, korinthische und ionische Säulen (gr.)  - Rund- und Kreuzgewölbe (röm.)  - Rundbogen (röm.) 

Romanik

Zeit: ca. zwischen 1000 und 1250 (Frühmittelalter)  Elemente wie Rundbogen, Säulen und Gewölbe aus römischer Architektur   tritt in ganz Europa auf  Erkennungsmerkmale:  - massive, schlichte Bauweise  - Wände mit betont wuchtigen Steinmassen  - wenig Verzierung  - Rundbögen, Rundbogenfenster  - Säulen mit blockartigen Kapitellen  - Stützenwechsel, runde und eckige Pfeiler/Stützen  - Kirchen: Basilika, Grundriss als Kreuz, erhöhtes Mittelschiff  - Türme sind gedrungen und vom stumpfen Dach gekrönt  - kleine Fenster  - klare geometrische Formen in Grundriss und Baukörpern 

Gotik

Zeit: 1250- 1550/20, Spätmittelalter  Handwerk und Handel erfahren einen Aufschwung → prachtvolle Gebäude  Erkennungsmerkmale:  - Betonung der Senkrechten/Vertikalen   - Skelettbauweise  - ausdrucksstarke Steinmetzarbeiten  - reich geschmückte Fassade  - hohe Spitzbogenfenster  - Gewölbe werden über Bögen und Rippen abgeleitet  (Kreuzrippengewölbe)  - Fialen (schlanke Ziertürmchen) geschmückt mit Kreuzblumen und Krabben  - Backsteingotik in Nordostdeutschland, durch Einfluss der Hanse, Ziegel/Klinker  

Neuzeit/Moderne

Zeit: 1907 bis heute  Erkennungsmerkmale:  - neues Denken, neue Formensprache  - die Form folgt der Funktion (Funktion im Mittelpunkt)  - Nutzung der Form von außen erkennbar  - klare oft kubische Formen   - neue Raumkonzepte  - Konstruktionsprinzipien → Spannbeton, Glasarchitektur  - neuartige Baustoffe: Kunststoffe, Verbundstoffe  unter dem Klimawandel erzwungene Notwendigkeit von Energieeffizienz  EDV-Programme und große Rechnerleistungen → statisch unbestimmte Bauwerke 

Wiederverwendung von Baustoffen

Recycling: nach Abbruch eines Bauvorhabens wird ein Baustoff in seine Einzelteile  zerlegt bzw. in seine ursprünglichen Materialien zurückgeführt  Recyclingmaßnahmen: Umweltschutz, Kostenersparnis, gesetzlich vorgeschrieben  1älle sind möglichst zu ​ **vermeiden ** Planung:  - Homogenität: geringe Anzahl an unterschiedlichen Baustoffen  - Trennbarkeit: Auswahl von Baustoffen, die in Verbindung leicht zu trennen sind  - Schadstofffreiheit: durch schadstofffreie Baustoffe kann der Materialkreislauf verlängert werden  → Gebäude wird recycling und umwelt freundlicher  Beispiele: Wiederverwendung von Schalung, Wiedereinbau von Bodenaushub, schadstoffarme Produkte  2. Unvermeidbare Abfälle sind zu ​ **verwerten ** Arten der Wiederverwendung:  - Baustoffe werden an einem anderen Ort wieder eingesetzt  - Container zur Trennung der Materialien auf Baustellen  - Beton und Ziegel werden zerkleinert und als Gesteinskörnung wieder eingesetzt  - voneinander zu trennen sind: Glas, Kunststoffe, Metalle, Beton und Ziegel  - brennbare Baustoffe für die Energieerzeugung oder durch Verbrennung für Aufbereitung zu Materialien   3. Nicht verwertbare Baustoffe sind zu​ **beseitigen ** - Baustoffe ohne Verwendungszweck werden beseitigt  - Baustoffe mit Schadstoffen werden als Sondermüll entsorgt  - teer- oder asbesthaltige Baustoffe  - alte Mineralfaserdämmstoffe  - Holz, dass mit chemischen Schutzmittel behandelt wurde 

Längenmessung

Horizontalmessungen, bestimmen der Entfernung zweier waagerechter Punkte  Maßeinheit für Winkel in der Vermessung ist Gon 360° = 400 gon 

Mechanische Längenmessung
  • erfolgt direkt mit Hilfe eines Längenmessgerätes, auf die fortlaufende metrische Maße aufgetragen sind 
  • mechanische Methoden setzen voraus, dass die zu messenden  Strecken vollständig zugänglich sind → Maßband, Messrad

 

Orthogonalverfahren/Rechtwinkelverfahren
  • Lagevermessung 
  • Hierbei werden die Grenz-, Gebäude- oder topographischen Punkte von  einer Messlinie (Abszissenachse x) aus rechtwinklig  eingemessen/aufgenommen oder abgesteckt 
  • rechtwinklige Abstände: Ordinaten y, Lote  
  • Messgeräte: Fluchtstab, Bandmaß, Pentagon 
  • Während der Aufnahme wird ein Feldriss geführt 
  • Ergebnisse werden in eine Tabelle eingetragen  
  • Vorteile: einfach, preisgünstig, nicht messbare Strecken können  berechnet werden, einfache Flächenberechnung  
  • Nachteile: Anwendbarkeit abhängig vom Gelände, kein CAD  gerechtes Verfahren, aufwendig bei vielen Objektpunkten

 

Einbindeverfahren/Dreiecksverfahren
  • Es werden Messungslinien entlang der einzubindenden Objekte gelegt und  der Anfangs- und der Endpunkt dieser Messungslinien in vorhandene  Messungslinien eingebunden 
  • Dann werden auf den neu entstandenen Linien die Strecken gemessen und  die Abstände des Anfangs- und Endpunktes auf den Linien, in die  eingebunden wird. Zur Kontrolle werden weitere Objektseiten gemessen. 
  • Dreiecksverfahren: die aufzunehmende Fläche wird in Dreiecke, deren  Seiten gemessen werden unterteilt  - Innenliegende Grenzen, Gebäudeseiten usw. werden bis zu den  Messungslinien verlängert und aufgemessen 
  • Messgeräte: Flurstück, Maßband  
  • Das Einbindeverfahren wird in Verbindung mit anderen Messverfahren (Orthogonalverfahren) angewendet

 

Polarverfahren
  • Vermessung größerer Flächen von einem zentralen Standpunkt 
  • kombiniert die Winkel- und die Streckenmessung 
  • es werden Richtungen (Winkel in gon) und Entfernung vom Festpunkt  zum Aufnahmepunkt gemessen 
  • Messgeräte: Theodolit (Winkelmessinstrument), Entfernungsmesser

  

Polygonzug
  • Winkel und Strecken werden gemessen  
  • Vieleckzug 
  • Grundlage für viele Vermessungsaufgaben 
  • Absteckungsarbeiten bei Neuanlage von Trassen für  Verkehrswege 
  • aus gemessenen Längen und Winkeln werden fortlaufend die  Koordinaten der einzelnen Polygonpunkte bestimmt

 

Maßband
  • häufigste zur Längenmessung verwendete Hilfsmittel 
  • meist verwendet als Rollmaßbänder (DIN 6403) 
  • zwischen 10 m - 50 m 
  • Messfehler: 
    • unsauberes anlegen (Position der Nullmarke!) 
    • Ablesefehler  
    • Abweichen von der Flucht oder von der Horizontalen 
    • AbweichenVerdrehen des Maßbandes  
    • korrekte Zugspannung, um Durchhängen zu verhindern

 

Messrad
  • besonders im Straßenbau verwendet  
  • zur bestimmung von größeren Längen 
  • Zählwerk registriert die Umdrehungen des Rades, bekannter Radumfang =  abgefahrene Strecke 
  • Messung ungenau, durch schweres An und Absetzen des Anfangs- und Endpunktes

 

Theodolit
  • Messen von Horizontal- und Vertikalwinkeln 
  • gibt es seit mehr als 200 Jahren 
  • Aufbau: 
    • unbeweglichen Unterbau: Stativ, Zentrierung auf Messpunkt durch  Schnurlot, Grundplatte mit Stellschrauben (Horizontierung),  Horizontalkreis  
    • Oberbau: Fernrohrträger mit kippbaren Messfernrohr, Vertikalkreis,  Dosen- und Röhrenlibelle 
    • Stehachse/Drehachse: lotrecht, Kippachse: Waagerecht, Zielachse:  senkrecht auf Kippachse

     

  • Zielpunkte werden mit dem Zielfernrohr (Fadenkreuz) anvisiert 
  • Differenz aus verschiedenen Messergebnissen ergibt den exakten Winkel 
  • Winkelmaße werden in Gon abgelesen, 100 Gon = 90 Grad 
    • diese Einheit hat nur noch im Vermessungswesen Bedeutung

     

  • unterschieden zwischen optisch- mechanisch und elektrische Theodoliten

 

Nivellierinstrument
  • umfangreiche und genaue Höhenbestimmung 
  • messen von Höhenunterschieden zwischen verschiedenen Punkten  oder Punkten gleicher Höhe 
  • horizontale Ziellinie (Instrumentenhorizont) trifft auf Nivellierlatte,  die lotrecht auf Messpunkt steht, Höhe wird abgelesen 
  • mit Horizontalkreis kann es auch zur Winkelbestimmung eingesetzt  werden 
  • Aufbau: 
    • Stativ 
    • Unterbau: Grundplatte mit Fußschrauben, Dosenlibelle, drehbare Lagerung des Fernrohrs 
    • Oberbau: Fernrohr (Objektiv, Strichkreuz, Okular), Röhrenlibelle oder eingebauter Kompensator  (Ziellinienregler)

     

  • scharfstellen erfolgt über einen Drehknopf  
  • zielachse und Drehachse stehen im rechten Winkel zueinander 
  • horizontieren mit Hilfe der Dosenlibelle durch Fußschrauben

  

Tachymeter
  • Weiterentwicklung des Theodoliten 
  • schnelleres Auf- und Einmessen von Punkten  
  • misst Horizontal- und Vertikalwinkel und​ Schrägstrecken  
  • optisch oder elektronisch (automatischer Datenfluss in das  Speichermedium)

 

Koordinatensysteme

dienen zum Festlegen von Punkten in der Ebene und im Raum 

kartesisches Koordinatensystem
  • drei aufeinander stehende Geraden (Achsen) gelegt, die x-, y- und z-Achse 
  • auf den Achsen liegt eine Maßeinteilung (Skalierung) 
  • jeder Punkt im Raum durch drei Zahlen eindeutig anzugeben x/y/z
polares Koordinatensystem
  • Punkt bestimmt durch den Abstand zum Nullpunkt und den Winkel zur x- Achse 
  • (3D) benötigt zusätzlich noch den Abstand des Punktes P zur XY-Ebene

absolute Koordinaten (x/y), beziehen sich auf den Nullpunkt des Koordinatensystems   relative Koordinaten (x/y), beziehen sich auf die zuletzt eingegebenen Koordinatenpunkt  polare Koordinaten, definiert durch Abstand,Winkel zum zuletzt eingegebenen Koordinatenpunkt 

Geometrische Grundkonstruktionen

Tangente an einem Kreis
  1. Gerade durch M und S legen 
  2. Radius um S ergibt die Punkte A und B 
  3. Kreisbogen um A bzw. B mit identischem Radius ergibt Punkte C und D 
  4. Gerade durch C und D ist die Tangente im Punkt S

  

Halbieren einer
Strecke/Mittel-
senkrechte
Teilung einer
Strecke in gleiche
Teile
Halbieren eines
Winkels
Abstecken
eines rechten
Winkels

Lernfeld 3

Erschließen eines Baugrundstückes

Baugrunduntersuchungen

Indirekte Verfahren
  • vorhandene Erfahrungen  
    • Befragen von geologischen Ämtern und örtlichen Architekten 
    • vorhandene Bebauungen auf Schäden überprüfen wie Setzungsrisse 
    • natürliche Aufschlüsse: Flussbetten, Hänge, Kiesgruben  
    • Pflanzenbewuchs 
    • geologische Karten, Baugrundkarten

 

Direkte Verfahren

ermöglichen es den exakten Verlauf der einzelnen Bodenschichten zu ermitteln  Entnehmen von Bodenproben → Bestimmung der Eigenschaften  dargestellt im Schichtenverzeichnis

Schürfen/Schürfgruben:
  • durch das Ausheben von Schürfgruben ist ein sicheres Erkennen der  Schichten/Bodenarten und einfache Entnahme von Bodenproben möglich 
  • Begehbar → ​> ​0,75 m breit, Tiefe ​>​ 1,25 m → Verbau der Schürfe 
  • mehrere Bodenproben entnehmen → abgetreppte Stirnwand 
  • bis zu eine Tiefe von 4-6 m  
  • kann durch Sondierung ergänzt werden

 

Sondierungen

Festellung des Widerstandes gegen das Eindringen eines Stabes mit verdickter Spitze in  den Boden   Rammsondierung:  - durch Heben- und Fallenlassen eines Fallgewichts (Fallbär) wird die Sonde in  den Boden gerammt (definierte Höhe und Gewicht  - die Anzahl der Schläge pro 10 cm Eindringtiefe wird festgehalten   → Dokumentation in einem Rammdiagramm  - Aufschluss über Dichtigkeit und Art der durchstoßenen Schichten  Drucksondierung  - mechanisches Sondierungsverfahren zur direkten Ermittlung der Bodeneigenschaften  - statische Kraft (z. Gewinde, Pressen)  - Informationen über die Lagerungsdichte bzw. Konsistenz bindiger Böden und direkte  Festigkeitseigenschaften eines nichtbindigen Baugrundes 

  • Spitzendruck bzw. die Mantelreibung in MN/m​2​ in Abhängigkeit von der Eindringtiefe

 

Bohrungen

bei größeren Tiefen und höheren Grundwasserspiegel  In der Regel von Spezialtiefbau Unternehmen ausgeführt  bei beengten Platzverhältnissen  Kernbohrung:  - es wird mit einem Bohrrohr ein zusammenhängender kern aus dem Untergrund entnommen   - es bleibt die ursprüngliche Lagerung der Gesteine erhalten 

Boden

  • physikalisch Eigenschaften wie Tragfähigkeit, Setzungsverhalten, Frostverhalten hängen maßgeblich von  Korngröße und Wassergehalt ab  
  • Nach der Korngröße unterscheidet man: Ton, Schluff, Sand, Kies, Steine, Blöcke

 

Bindiger Boden

Eigenschaften   - Ton, Schluff, Lehm, Mergel  - kleine Korndurchmesser: 0,01 mm - 0,001 mm → große Kornoberfläche  - durch die Beschaffenheit der Oberfläche kann Wasser aufgenommen werden  - bei Wasseraufnahme weicht die Oberfläche der Tonplättchen auf → Reibung zwischen den Plättchen  wird verringert → Änderung der Konsistenz und Tragfähigkeit  - geringer Wassergehalt: verbesserte Tragfähigkeit, der Boden wird fester  - hoher Wassergehalt: Boder verliert unter Druckbelastung an Tragfähigkeit, da der hohe Druck das  Wasser aus den Bodenporen presst  Setzungsverhalten:  - nicht als Baugrund geeignet  - unter Belastung nimmt das Porenwasser Druck auf und das Wasser entweicht zur Seite oder nach oben  - Setzungen stellen sich erst unter langem Zeitraum ein   - große Setzungsbeträge  - über mehrere Jahren Spannungen und Bewegung im Bauwerk → Schäden, Risse im Haus   Tragfähigkeit: 

  • Die Tragfähigkeit ist vom Wassergehalt abhängig 
  • geringer Wassergehalt verbessert die Tragfähigkeit, bessere Reibung unter den Körnern → der Boden  wird fester 
  • Hoher Wassergehalt vermindern die Tragfähigkeit → die Körner sind durch einen Wasserfilm rutschig → Reibung zwischen Körnern verringert 
  • Boder verliert unter Druckbelastung an Tragfähigkeit, da der hohe Druck das Wasser aus den  Bodenporen presst (bei hohem Wassergehalt)

 

Frostverhalten: 

  • frostfreie Gründung:  
    • Frost dringt je nach klimatischen Verhältnissen 0,80 m bis 1,20 m in den Boden ein  
    • bis zu dieser Frosttiefe kann das im Boden vorhandene Wasser gefrieren 
    • dabei vergrößert sich das Wasser um ca. 10% → Boden wird angehoben → Frosthebungen

     

  • bindige Boden ist frostgefährdet  
  • durch die Kapillarwirkung/Kapillarität steigt in bindigen Böden ständig Wasser aus dem frostfreien  Bereich in die Frostzone auf → beim Eintreten in diese gefriert die Feuchtigkeit → es entstehen  Frostlinsen 
  • durch Frostlinsen verursachte Frosthebungen führen zu Schäden in Bauwerken und Straßen

 

Nichtbindiger Böden

Eigenschaften:  - besteht aus Körnern unterschiedlicher Größe, die sich gegenseitig berühren  - hält kein Wasser, weichen nicht auf  - Reibung zwischen den Körnern wird beim Vorhandensein von Wasser kaum beeinflusst  - Festigkeit abhängig von der Dichte der Lagerung   Setzungsverhalten:  - Setzungen treten unmittelbar nach Belastung auf  - Zahlungsbeträge sind im Vergleich zu nichtbindigen Böden gering → Körner berühren sich bereits direkt  - bei Auflast werden die Körner in eine engere Lage gedrückt  - Setzungen nach der Bauzeit abgeschlossen 

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