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Kausalität und Objekitve Zurechnung
Kurs: Grundkurs Strafrecht I (LSF#183972)
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Universität: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Kausalität und objektive Zurechnung
A. Kausalität
-Kausal ist jede Handlung, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seine
konkreten Gestalt entfiele.!
-Zwischen Handlung und Erfolg muss eine Verbindung bestehen, die den konkret eingetretenen
Erfolg als vom Täter herbeigeführt erscheinen lässt.!
-Auch Conditio-sine-qua-non-Formel oder Äquivalenztheorie
I. Alternative Kausalität
-Von mehreren Bedingungen, die zwar alternativ, aber nicht kumulativ hinweggedacht werden
können, ohne dass der Erfolg entfiele ist jede kausal für den Erfolg.!
-unabhängige Entscheidungen führen jede für sich alleine zur Erfolgsherbeiführung!
-Auch Doppeltkausalität oder Mehrfachkausalität!
-Beispiel:"
A gibt C eine tödliche Dosis Gift. B gibt kurze Zeit später, unabhängig von der Handlung des A,
ebenfalls dem C eine tödliche Dosis Gift. C stirbt an dem Gift."
Eine der beiden Handlungen kann immer hinweggedacht werden, da der andere das Gift eben-
falls verabreicht. Jedoch haben sie sich nicht abgesprochen."
-> Beide sind kausal für den Erfolg.!
II. Kumulative Kausalität
-Mehrere Täter setzen unabhängig voneinander Bedingungen, die für sich betrachtet nicht, aber
im Zusammenwirken geeignet sind, den Erfolg herbeizuführen!
-Jeweils für sich betrachten können Sie den Erfolg nicht erzielen, aber zusammen!
-Beispiel:"
A gibt C eine kleine Dosis Gift, die jedoch in der verabreichten Menge nicht tödlich wirkt. Der B
gibt dem C, unabhängig von der Handlung des A, C ebenfalls eine kleine Dosis Gift, die nicht
tödlich ist. Im Zusammenwirken der beiden Dosen ist das Gift jedoch tödlich und C stirbt."
Die Handlungen der beiden können kumulativ nicht hinweggedacht werden, ohne dass C nicht
gestorben wäre."
-> Beide Handlungen sind kausal für den Erfolg.!
III. Abbrechende Kausalität
-Die Erstbedingung kann nicht zum Erfolg führen, weil ein späteres Ereignis eine neue Ursachen-
reihe eröffnet, die ausschließlich zum Erfolg führt.!
-Auch Überholende Kausalität!
-Beispiel:"
A gibt C eine tödliche Dosis Gift. Bevor das Gift bei C jedoch wirken kann, erschießt B den C. C
stirbt an dem Schuss."
Die Handlung des A kann hinweggedacht werden, da der C die Handlung des A unterbricht. Die
Handlung des C kann jedoch nicht hinweggedacht werden."
-> Die Handlung des A ist nicht kausal für den Erfolg. Die Handlung des B ist jedoch Kausal für
den Erfolg$