Weiter zum Dokument

Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften Zusammenfassung

WS 15/16 Vorlesungszusammenfassung
Kurs

Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften

8 Dokumente
Studierenden haben 8 Dokumente in diesem Kurs geteilt
Akademisches Jahr: 2015/2016
Hochgeladen von:
Anonymer Student
Dieses Dokument wurde von einer bzw. einem Studierenden hochgeladen, die/der wie du beschlossen hat, anonym zu bleiben.
Universität Stuttgart

Kommentare

Bitte logge dich ein oder registriere dich, um Kommentare zu posten.
  • KW
    Hey welchen Prof hattest du ? Weist du das zufällig noch ?

Ähnliche Studylists

Wiwi

Text Vorschau

WS15/16 WiWi Kapitel A - 1 -

A. Gegenstand d. Wirtschaftswissenschaften Produktion u. Verwendung knapper Güter zum Zweck d. Erfüllung menschl. Bedürfnisse -> Spannungsverhältnis zwischen unbegrenzten Bedürfnissen u. knappen Ressourcen u. Gütern —> Verringerung d. Spannungsverhältnisses durch Handeln nach... ökonomischem Prinzip: Wirtschaftssubjekte versuchen... ... mit gegebenen Mitteln maximalen Nutzen zu erzielen = Maximumprinzip ... ein gegebenes Ziel mit möglichst geringen Mitteln zu erreichen = Minimumprinzip Knappheit v. Ressourcen - > nicht beliebig viele Gütern können produziert werden: Wer soll arbeiten? Für wen sollen die Güter produziert werden? Welche Güter sollen in welchen Mengen, wann, wo, wie produziert werden? Welche Ressourcen sollen in Güterproduktion eingesetzt werden? Zu welchem Preis sollen Güter verkauft werden? BWL: befasst sich mit Wirtschaften in Unternehmen unter Berücksichtigung d. Wechselbeziehungen zu anderen Unternehmen u. zu den sie umgebenden Wirtschaftsbereichen: Staat, Investoren, Kunden, Konkurrenten, Mitarbeiter, Zulieferer VWL: Hauptuntersuchungsgegenstand: Koordination d. Entscheidungen u. Aktivitäten d. einzelnen Wirtschaftssubjekte, private Haushalte, Unternehmen, Staat, über Märkte. Betrachtungsperspektiven in der VWL sind: Mikroökonomik: Erklärung d. wirtschaftl. Handlungen einzelner Unternehmen u. Haushalte u. deren Koordination auf einzelnen Märkten über (GG-)Preise (Strommarkt: wovon hängen angebotene u. nachgefragte Mengen ab? wie viele Anbieter können sich am Markt halten? wovon hängen Strompreise ab?); Betrachtung einzelner Märkte Makroökonomik: Erklärung, wie sich einzelwirtschaftl. Entscheidungen d. Millionen Unternehmen u. Haushalte in ihrem Zusammenspiel auf gesamte Volkswirtschaft auswirken (Arbeitslosigkeit, Inflation, Wirtschaftswachstum, Wechselkurs, Staatsverschuldung); aggregierte Betrachtung d. gesamten Volkswirtschaft u. ihrer Funktionsweise —> Hauptuntersuchungsgegenstand d. VWL ist Koordination d. Entscheidungen u. Aktivitäten einzelner Wirtschaftssubjekte über Märkte: Wirtschaftstheorie: Makroökonomik, Mikroökonomik Wirtschaftspolitik: Geldpolitik, Finanzpolitik, Umweltpolitik, Sozialpolitik, ...

Homo oeconomicus: Modellvorstellung d. Wirtschaftstheorie eines ausschließlich wirtschaftlich denkenden Menschen, der... ... eigeninteressiert u. rational handelt (eigenen Nutzen durch Wahlhandlungen maximieren) ... Restriktionen berücksichtigt ... Präferenzen hat, die durch Nutzenfunktion ausgedrückt werden ... und über Infos bezüglich der für die Entscheidungsfindung relevanten Größen verfügt

  • > sehr restriktive Annahme, Ansätze zur Entwicklung eines realistischen Bilds vom „wirtschaftenden Menschen“:
  • Berücksichtigung von: Entscheidungen u. Info-Defiziten; risikoadversem Verhalten; begrenzter Rationalität (zufriedenstellende Zielerfüllung); sozialen Präferenzen (Fairness, Reziprozität, Neid, Mitgefühl)

A. Zehn volkswirtschaftliche Regeln -> beziehen sich auf: (1-4) Entscheidungsverhalten von Menschen, (5-7) Zusammenwirken d. Menschen untereinander, (8-10) Funktionieren d. Volkswirtschaft insgesamt.

  • 1 - „Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen“ Um etwas zu bekommen, muss man üblicherweise auf etwas Anderes verzichten.
  • > Studieren od. Freizeit / Winter- od. Sommerurlaub / Wirtschaftswachstum od. saubere Umwelt

WS15/16 WiWi Kapitel A - 2 -

-2- „Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb dieses Gutes aufgibt“ Kosten d. „entgangenen Gelegenheiten“ = Opportunitäts- od. Alternativkosten Entscheidungen erfordern Vergleich v. Kosten u. Nutzen v. Alternativen.

  • > Studieren oder Arbeiten

  • 3 - „Rational entscheidende Personen wählen Alternative, deren Netto-Nutzen am größten ist“ Rational entscheidende Personen denken in Alternativen. Wahl d. Alternative, bei der Differenz zwischen Nutzen u. Kosten (=Netto-Nutzen) maximal ist -> Netto-Nutzen d. zweitbesten Alternative ist gleich den Opportunitätskosten d. besten Alternative. Stetige Alternativen: Alternativen unterscheiden sich marginal. von einem Nahrungsmittel ein bisschen mehr, dafür von einem anderen etwas weniger kaufen / Das eine Fach etwas intensiver, dafür ein anderes etwas weniger lernen. Entscheidungen v. Personen: Vergleich v. marginalen Kosten u. Nutzen d. Alternativen. Diskrete Alternativen: unterscheiden sich grundlegend: Bau einer Straße in dem einen oder dem anderen Stadtteil / Auto kaufen oder nicht Entscheidungen v. Personen: Vergleich d. Netto-Nutzens d. Alternativen.

  • 4 - „Menschen reagieren auf Anreize“ Hinreichend große Veränderungen d. Kosten u. Nutzen von Alternativen führt zu Wahl einer anderen Alternative. bei stetigen Altern. u. geringen Umstellungskosten können marginale Veränderungen d. Kosten u. Nutzen genügen / bei diskreten Altern. u. hohen Umstellungskosten können große Veränderungen nötig sein (Antriebsysteme, Energieversorgung, Software)

-5- „Durch Handel kann es jedem besser gehen“ Handel = freiwilliger Tausch v. Gütern/DL -> Freiwilligkeit zeigt, dass ein Wirtschaftssubjekt dem Handel nur zustimmt, wenn dadurch seine Situation verbessert wird -> Freiwilliger Handel führt zu Erhöhung d. gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt. Handel erlaubt Menschen Spezialisierung auf das, was sie am besten können -> durch Spezialisierung u. miteinander Handel treiben -> wechselseitige Abhängigkeit

  • 6 - „Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens“ In Marktwirtschaft entscheiden Haushalte, was sie kaufen u. für wen sie arbeiten. Unternehmen entscheiden, wen sie einstellen u. was sie produzieren. -> Haushalte u. Unternehmen werden bei ihren Entscheidungen durch ihr Eigeninteresse u. die sich auf dem Markt bildenden Preise geleitet. „Unsichtbare Hand“ (Adam Smith) -> Zusammenwirken Haushalte - Unternehmen auf Märkten

-7- Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern“ Marktversagen: Regierungen können intervenieren um Effizienz zu steigern; Marktversagen tritt auf, wenn Markt zu keiner effizienten Ressourcenallokation führt. Verursachung durch externe Effekte bzw. Externalitäten (Einfluss von Haushalts- od. Unternehmensentscheidungen auf Wohlfahrt Dritter, der nicht über Märkte vermittelt ist). Merkmale für Vorliegen externer Effekte: (1) Interdependenz zwischen Wirtschaftssubjekten und (2) keine marktmäßige Entschädigung, da kein Markt für Externalitäten existiert. Unterscheidung zwischen: (a) negativen externen Effekten (=externe Kosten; Abwasser, Zigarettenrauch) und (b) positiven externen Effekten (=externe Nutzen; Garten, Stausee). Soziale Kosten = private Kosten + externe Kosten Bsp. Autofahren: Autofahrer erzeugt (negative) externe Kosten: Lärm, Luftverschmutzung, er muss diese nicht zahlen (kein Markt u. somit kein Preis dafür) -> berücksichtigt nur seine privaten Kosten (Treibstoff, Zeit, Wartung, Versicherung)

WS15/16 WiWi Kapitel A - 4 -

grundlegendste Modelle: A.3. einfaches Kreislauf-Modell

M.f.G.u. -> gekaufte Güter u. Dienste an Haushalte -> Ausgaben an M.f.G.u. M.f.G.u. -> Einnahmen an Unternehmen -> verkaufte Güter u. Dienste an M.f.G.u. M.f. -> Einkommen an Haushalte -> Arbeit, Boden, Kapital an M.f. M.f. -> Inputs in Produktion an Unternehmen -> Löhne, Miete, Gewinne an M.f.

Realer Strom, Monetärer Strom

Wirtschaftskreislauf ist gedankliche Konstruktion, um Transaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten in einer VW in einer Periode systematisch zu erfassen u. darzustellen. Wirtschaftssubjekte, die gleichartige Wirtschaftsaktivitäten ausüben werden zu sog. Sektoren zusammengefasst, d. aggregiert. Abwicklung d. ökonomischen Transaktion erfolgt über Märkte. Auf Güter- u. Faktormärkten werden (durch Angebot u. Nachfrage nach Gütern u. Faktoren) die Preise gebildet.

Im einfachen Kreislaufmodell werden nur die Sektoren Unternehmen u. Haushalte berücksichtigt (nicht aber Staat oder Ausland).

Unternehmen:

  • fragen Produktionsfaktoren (Arbeit Kapital, Boden) nach und zahlen dafür Faktoreinkommen (Löhne, Zinsen, Mieten, Gewinne)
  • produzieren mit Produktionsfaktoren (Inputs) Güter u. DL und bieten diese wiederum an Haushalte:
  • bieten Produktionsfaktoren an, erhalten dafür Faktoreinkommen
  • fragen mit diesem Einkommen Güter nach

Def.: Markt für Güter u. Dienste: Unternehmen verkaufen – Haushalte kaufen Def.: Markt für Produktionsfaktoren: Haushalte verkaufen – Unternehmen kaufen Def.: Produktionsfaktoren: = Inputs (Einsatzmengen), die in Produktion von Gütern/DL genutzt werden = Arbeit, Boden, Kapital

A.3. Produktionsmöglichkeitenkurve Zeigt die verschiedenen Output-Kombinationen, die eine VW bei gegebener Faktorausstattung u. gegebener Technologie produzieren kann. Konzepte, die illustriert werden können: Effizienz, Zielkonflikte, Opportunitätskosten, Wirtschaftswachstum z. technischer Fortschritt kann die Produktionsmöglichkeitenkurve nach außen verschieben (Anhang 1)

WS15/16 WiWi Kapitel A - 5 -

A. Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht A.4 Märkte und Marktformen Angebot u. Nachfrage = Schlüssel zum Verständnis von Märkten und sind deren Triebkräfte. Markt = Gruppe von Käufern u. Verkäufern eines bestimmten Gutes. Angebot u. Nachfrage beziehen sich auf Verhalten v. Personen sofern sie auf Märkten zusammentreffen, dabei gilt: Käufer bestimmen Nachfrage, Verkäufer Angebot.

Wettbewerbsmarkt = Markt... ... mit vielen Käufern u. Verkäufern ... der nicht durch einzelne Person gesteuert wird ... bei dem einzelne einen verschwindend kleinen u. ihm selbst unbekannten Einluss auf Marktpreis hat ... auf dem Preise nahe beieinander liegen.

Marktformen sind: - Vollkommene Konkurrenz Gleiche Güter, Viele Käufer u. Verkäufer (kein einzelner hat Einluss auf Preis), Käufer u. Verkäufer sind Preisnehmer / Mengenanpasser - Oligopol Wenige Verkäufer, welche Reaktionen d. Konkurrenten berücksichtigen müssen - Monopol Ein Verkäufer, der Preis setzt - Monopolistische Konkurrenz Viele Verkäufer u. Käufer, Leicht unterschiedliche Produkte, Jeder Verkäufer kann Preis für eigenes Gut setzen, muss aber Reaktionen d. Konkurrenten beachten à Einfaches Marktformenschema: Eine Nachfrager Wenige Nachfrager Viele Nachfrager Eine Anbieter Bilaterales Monopol Beschränktes Monopol Monopol Wenige Anbieter Beschränktes Monopson Bilaterales Oligopol Oligopol Viele Anbieter Monopson Oligopson Polypol

A.4. Nachfrage Nachgefragte Menge = Menge eines Gutes, welche die Käufer zu erwerben gewillt u. fähig sind. Gesetz d. Nachfrage besagt, dass nachgefragte Menge um so größer, je geringer d. Preis. Nachfrageplan = Tabelle, zeigt Beziehung zwischen Preis d. Gutes u. nachgefragter Menge.

Bestimmungsgrößen d. indiv. Nachfrage: Marktpreis Einkommen d. Nachfrager Preise ähnl. Güter Präferenzen Erwartungen Zeit

Preis in € Menge 0,00 12 0,50 10 1,00 8 1,50 6 2,00 4 2,50 2 3,00 0

WS15/16 WiWi Kapitel A - 7 -

Bestimmungsgrößen d. indiv. Angebots: Marktpreis Preise d. Einsatzgüter Technologie Erwartungen

Individuelle Angebotsfunktion:

Steigende Kurve, welche Beziehung herstellt zwischen Preis und angebotener Menge

Marktangebot = Summe d. indiv. Angebote eines bestimmten Gutes. Graphisch: durch horizontale Aggregation d. indiv. Angebotskurven XA = x 0 A + x 1 A (Anhang 5)

Bestimmungsgrößen d. Marktangebots: Marktpreis Preise d. Einsatzgüter Technologie Erwartungen Anz. d. Verkäufer

Veränderung d. angebotenen Menge versus Veränderung d. Angebots: Veränderung d. angebotenen Menge: Bewegung entlang Angebotskurve (Anhang 6) Ursache: Preisänderung Veränderung d. Angebots: Verschiebung d. Angebotskurve nach links/rechts (Anhang 6) Ursache: Veränderung einer Einflussgröße mit Ausnahme d. Preises d. Gutes

A.4. Marktgleichgewicht

Gleichgewichtspreis = der Preis, bei dem Angebot gleich Nachfrage ist Schnittpunkt zwischen Angebots- u. Nachfragekurve (Anhang 7)

è bei 2,00€ ist angebotene gleich nachgefragte Menge

Wenn Preis höher als der gleichgewichtige besteht Angebotsüberschuss. (Anhang 8) Auf vielen Märkte senken Anbieter Preis, um ihre Gewinne zu steigern. à Tendenz zum Gleichgewicht

Wenn Preis geringer als der gleichgewichtige besteht Nachfrageüberschuss. (Anhang 9) Auf vielen Märkten erhöhen Anbieter Preis, um ihre Gewinne zu steigern. à Tendenz zum Gleichgewicht

Nachfrageplan Angebotsplan Preis in € Menge Preis in € Menge 0,00 12 0,00 0 0,50 10 0,50 1 1,00 8 1,00 2 1,50 6 1,50 3 2,00 4 2,00 4 2,50 2 2,50 5 3,00 0 3,00 6

WS15/16 WiWi Kapitel A - 8 -

A.4 Veränderung d. Marktgleichgewichts 3 Schritte zur Analyse v. Veränderungen d. Markt-GG: 1. Verschiebung v. Angebots- od. Nachfragekurven od. von beiden Kurven? 2. Verschiebung d. Kurve(n) nach rechts oder nach links? 3. Wirkungen d. Kurvenverschiebung(en) auf GG-Preis u. –menge?

Wirkungen einer Nachfrageerhöhung: z. Ferien à erhöhte Benzin-Nachfrage à Preisanstieg à Erhöhung d. verkauften Menge (Anhang 10) Wirkungen eines Angebotsrückgangs: z. Hurrikan à Verringerung d. Angebots à Preisanstieg à Verkaufsreduktion (Anhang 11)

A.4 Effizient von Märkten Frage: Führt eine rechtlich abgesicherte, aber ansonsten sich selbst überlassene Marktwirtschaft zu einem Wohlfahrtsoptimum?

Wohlfahrtsökonomie untersucht, wie Ressourcenallokation über Märkte die Wohlfahrt beeinflusst. à Käufer u. Verkäufer erhöhen Wohlfahrt durch Marktteilnahme. à GG bei vollkommener Konkurrenz maximiert Gesamtwohlfahrt d. Marktteilnehmer.

Konsumentenrente: misst Wohlfahrtszuwachs auf Käuferseite Zahlungsbereitschaft ist der maximale Preis, den Käufer für ein Gut bereit und fähig ist zu zahlen. Misst den Wert (Nutzen in Geldeinheiten), den Käufer der Ware/DL beimisst. à Konsumentenrente = Differenz zw. Zahlungsbereitschaft u. Preis Produzentenrente: misst Wohlfahrtszuwachs auf Verkäuferseite

Preis [€] Käufer Nachgefragte Menge > 100 Niemand 0 80 < Preis ≤ 100 Jonas 1 70 < Preis ≤ 80 Paul 2 50 < Preis ≤ 50 Hannes 3 ≤ 50 Max 4

à Die aggregierte Nachfragekurve zeigt an, welche Mengen die Käufer bei verschiedenen Preisen kaufen möchten.

Käufer Zahlungsbereitschaft Jonas 100 € Paul 80 € Hannes 70 € Max 50 €

WS15/16 WiWi Kapitel A - 10 -

à Preis = 600€:

WS15/16 WiWi Kapitel A - 11 -

ursprüngliche Produzentenrente Produzentenrente d. neuen Anbieter Zusätzliche Produzentenrente d. ursprünglichen Anbieter

Beiträge eines Marktes zur Wohlfahrt: Nutzen d. Käufer - Ausgaben d. Käufer = Konsumentenrente

Einnahmen d. Anbieter - Kosten d. Anbieter = Produzentenrente

Konsumentenrente Nutzen d. Käufer

  • Produzentenrente oder – Kosten d. Anbieter = Gesamtrente = Gesamtrente

Markteffizient liegt vor, wenn Ressourcenallokation den Beitrag d. Marktes zur gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt maximiert.

Preis

Menge

GG-Menge

Konsumenten- u. Produzentenrente im Markt-GG: Produzentenrente = Fläche zwischen GG-Preis-Strich u. Angebot Konsumentenrente = Fläche zwischen GG-Preis-Strich u. Nachfrage

Angebot

Nachfrage

GG

  • Preis

WS15/16 WiWi Kapitel B - 1 -

B. Wirtschaftsordnungen

B Wirtschaftsordnungen im Überblick B.1 Begriffliches Ordnung = Gesamtheit aller Regeln, die bestimmte Verhaltensweisen ge-/verbieten. Wirtschaftsordnung = Gesamtheit der Regeln, ie wirtschaftl. Verhalten formen à Verhalten wird „regelmäßig“ und prognostizierbar Die Regeln können spontan entstanden oder gesetzt sein. Wichtig: Planungs- u. Lenkungsordnung sowie Eigentumsordnung

B.1 Planungs- u. Lenkungsordnung regelt Art u. Weise, wie Entscheidungen v. Millionen v. Wirtschaftssubjekten koordiniert werden. Dezentrale Planung: Koordination d. Entscheidungen erfolgt über Märkte u. Preise à Marktwirtschaft Zentrale Planung: Koordination d. Entscheidungen erfolgt über Bilanzierungsmethode à Zentralverwaltungswirtschaft

B.1.2 Marktwirtschaft Autonomie d. einzelnen Wirtschaftssubjekte: - Niemand bestimmt von außen, was u. wie viel eine Unternehmung zu produzieren hat - Gründet sich auf Privateigentum an Produktionsmitteln - Absatz d. Produktion wird nicht garantiert infolge d. Konsumentensouveränität

Sanktionsmechanismus: wenn Unternehmung Güter in einem Ausmaß produziert, welches Nachfrage bei kostendeckendem Preis übersteigt führt dies zu Verlusten à Angebotseinschränkung / Verringerung d. Angebots

Anreizmechanismus: wenn Unternehmung bei Produktion eines Gutes hohe Gewinne erzielt à Anreiz für andere Unternehmungen in diesen Markt einzutreten à Ausweitung d. Angebots

è Sanktions- u. Anreizmechanismen: Tendenz zum Ausgleich zw. Angebot u. Nachfrage

Innovationen: marktwirtschaftliche Ordnung honoriert gelungene Innovationen durch hohe Gewinne, diese sind nötig, um die Risiken (mit Innovationen verbunden) tragbar zu machen. à Anreizmechanismus zur Innovation à nicht gelungene Innovationen werden schnell von Markt verdrängt

B.1.2 Zentralverwaltungswirtschaft Keine/nur geringe Autonomie d. einzelnen Wirtschaftssubjekte in Produktionssphäre. Zentrale Planungsbehörde legt fest: wie, wie viel, wann einzelne Betriebe produzieren müssen Und regelt Zuteilung von: Arbeitskräften, neuen Maschinen, Rohstoffen, Vorleistungen à Grundlage = Bilanzierungsmethode: Methode für güterwirtschaftliche Mengenplanung: Gegenüberstellung d. Aufkommens- u. Bedarfsmengen: Bilanzsalden zeigen Verfügbarkeit bzw. Knappheit d. Güter

Produktbilanz für Stahlbleche: Aufkommen [Stück] Verwendung [Stück] Anfangsbestand 50 Mio. Inland 180 Mio. Einfuhr 10 Mio. Export 20 Mio. Zu erzeugende Stahlbleche 140 Mio. Gesamtaufkommen 200 Mio. Gesamtbedarf 200 Mio.

WS15/16 WiWi Kapitel B - 2 -

Faktorenplan für Stahlbelcherzeugung: Input Output Rohstahl 10 Mio. Tonnen Stahlblecherzeugung 140 Mio. Stück Arbeitsstunden 850 h Maschinen 1 Stk.

Produktbilanz für Rohstahl: Aufkommen [Tonnen] Verwendung [Tonnen] Inland: Rohstahl für: Anfangsbestand 150 Mio. - Stahlbleche 50 Mio. Einfuhr 10 Mio. - Stahlträger 180 Mio. Zu erzeugende Rohstahlmenge 240 Mio. - Stahlwerkzeug 20 Mio. Export 150 Mio. Gesamtaufkommen 400 Mio. Gesamtbedarf 400 Mio.

Arbeitskräftebilanz für Sparte Stahlverarbeitung: Aufkommen Verwendung Anfangsbestand 30 Arbeitskräfte für die Produktion von: Einzustellende Arbeitskräfte 4 - Stahlblechen 12.

  • Stahlträgern 15.
  • Stahlwerkzeug 7. Gesamtaufkommen 34 Gesamtbedarf 34.

Maschinen-Ausrüstungsbilanz für Blecherzeugung: Aufkommen [Stück] Verwendung [Stück] Anfangsbestand 1 Maschinen für die Produktion von: Zu produzierende Maschinen für Blechherstellung 850

  • Stahlblechen 2.

  • Aluminiumblechen 700

  • Messingblechen 100 Gesamtaufkommen 2 Gesamtbedarf 2.

Bestimmung d. Preise: Von der zentralen Planungsbehörde politisch bestimmt. Nachfrage u. damit Knappheit wird nicht berücksichtigt. Preise sind keine Knappheitsindikatoren u. damit fehlt Info zur Steuerung d. Produktion entsprechend d. Kosten d. Betriebe u. den Bedürfnissen d. Konsumenten.

Planungsprozess:

Planungsebene Planvorarbeiten1. Phase

  1. Phase Info, Koordinierung, Plankorrektur

  2. Phase Verabschiedung, Aufschlüsselung d. Plansolls Zentrale Ebene

  • staatliche Plankommission
  • Ministerien

Ausarbeitung d. Planprojekts

Konkretisierung für die Bereiche

Aufstellung d. Planentwurfs

Korrigierte Planaggregate

Herbeiführung d. Billigung durch die politisch-staatliche Führung

Mittlere Ebene

  • Vereinigungen volkseigener Betriebe (VVB)
  • Kombinate

Fachliche Planrohentwürfe

Schwerpunktmäßige Planrohentwürfe

Korrigierte Planentwürfe

Planverteidigung

Aufschlüsselung d. Planauflagen

Untere Ebene

  • Volkseigene Betriebe (VEB) Ausarbeitung von Planrohentwürfen

Planentwurf

Planabstimmung

Plandiskussion

Zuteilung d. Plansolls

WS15/16 WiWi Kapitel B - 4 -

Ordnungspolitik: Staatliche wirtschaftliche Aufgaben: Herstellung v. Bedingungen, unter denen sich funktionsfähige Marktordnungen (nichtmonopolisierte Märkte) u. Geldordnungen entfalten können: konstituierende Prinzipien und Erhalt dieser Bedingungen: regulierende Prinzipien. Konstituierende Prinzipien: - Funktionsfähiges Preissystem auf Basis d. Marktform d. vollständigen Konkurrenz - Sicherung d. Geldwertstabilität - Offene Zugänge zu Märkten - Privateigentum an Produktionsmitteln - Vertragsfreiheit - Uneingeschränkte Haftung - Konstanz d. Wirtschaftspolitik Regulierende Prinzipien: - Staatliche Monopolkontrolle (Auflösung v. Monopolen oder deren Überwachung) - Korrektur d. Einkommensverteilung durch progressive Einkommensteuer (Abfederung sozialer Härten d. Marktprozesses) - Schutz d. meschl. Arbeitskraft (Sicherheit am Arbeitsplatz, Mutterschutz, ...) u. Verhinderung d. Raubbaus an Natur (externe Kosten) - Festsetzung v. Mindestlöhnen bei anomalem Verhalten d. Arbeitsangebots

Eucken: nur Wettbewerbsordnung macht Privateigentum erträglich. Dies ist wiederum Voraussetzung für eine freie Staats- u. Gesellschaftsordnung. „.. ist, dass Privateigentum zu Missständen führen kann, Kollektiveigentum zu Missständen führen muss. Alle Lösungen, die auf Verstaatlichung d. Eigentums hinzielen, vermindern die Leistungsanreize, verschlechtern die Kostenrechnungen u. machen die Bürokratisierung d. Wirtschaftsverwaltung unmöglich.“

B.2 Soziale Marktwirtschaft Väter: Ludwig Erhard, Alfred Müller-Armack (Staatsekretär Erhards)

Ausgangssituation: völliger wirtschaftlicher u. politischer Zusammenbruch nach Ende d. 2. WK à möglichst schnelle Wiederherstellung d. Funktionsfähigkeit d. durch Kriegeinwirkungen u. Demontage völlig daniederliegenden Wirtschaft à rasche Verbesserung d. wirtschaftlichen Situation breiter Bevölkerungsschichten à ordnungspolitische Grundsatzentscheidung: Wiederaufbau d. Wirtschaft mittels zentraler Lenkungswirtschaft oder im Rahmen einer marktwirtschaftlichen Ordnung?? à Marktwirtschaftliche Lösung

Soziale Marktwirtschaft: ordnungspolitisches Leitbild, welchen ökonomisches Freiheitsprinzip mit Idee d. sozialen Ausgleichs im Rahmen einer Marktwirtschaft zu verbinden versucht

Märkte: - Grundlegendes Ordnungs- u. Koordinationsprinzip ist Existenz v. Märkten in Verbindung mit Leistungswettbewerb - Märkte als Voraussetzung v. Freiheit u. Wohlstand - Märkte als Grundlage für System d. sozialen Sicherung

Sozialpolitik: Subsidiaritätsprinzip – Hilfe zur Selbsthilfe – Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass jeder durch Teilnahme am Marktgeschehen für sich selbst sorgt. Staat springt nur dann ein, wenn dies nicht möglich. Wettbewerbspolitik: Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) Hauptträger: Bundeskartellamt (Berlin), Landeskartellbehörden, Monopolkommission

WS15/16 WiWi Kapitel B - 5 -

Globalsteuerung: neben Wettbewerbspolitik wird Globalsteuerung über Geld-, Finanz- u. Außenwirtschaftspolitik „zugelassen“. Finanzpolitik: Festlegung von Steuersätzen und staatlicher Ausgaben

Stabilitäts- u. Wachstumsgesetz: konjunkturelle Stabilisierung - Preisniveaustabilität - Hoher Beschäftigungsgrad - Angemessenes u. stetiges Wirtschaftswachstum - Außenwirtschaftliches GG Ergänzung um Europäischen Stabilitäts- u. Wachstumspakt Zusätzlich: ausgeglichener Staatshaushalt

B Klassischer Sozialismus Karl Marx, Friedrich Engels: à Wirtschaftshistorischer HG: schwere wirtschaftliche Krisen mit Massenarbeitslosigkeit u. Massenelend = Verelendungstheorie Marx u. Engels: Unterscheidung zw. Produktivkräften u. Produktionsverhältnissen von zentraler Bedeutung: Produktivkräfte: Arbeit, technisches Wissen Produktionsverhältnisse: Planungs- u. Lenkungsordnung, Eigentumsordnung

Historischer Materialismus: zu revolutionären Umwälzungen kommt es dann, wenn Produktionsverhältnisse zu Fessel d. Produktivkräfte werden. à Privateigentum an Produktionsmitteln führt nach Marx zu Ausbeutung.

Entwicklungsgesetze: Geschichte als Abfolge bestimmter Stufen: Urgesellschaft à Sklaventum à Feudalismus à Kapitalismus à Sozialismus à Kommunismus Übergang v. Kapitalismus zu Sozialismus unausweichlich. Arbeitswertlehre: Tauschwert (~Preis) einer Ware/eines Gutes wird bestimmt durch Wert d. direkt u. indirekt zur Produktion dieses Gutes aufgewandten Arbeit. Gewinn (Profit) = vorenthaltener Lohn Gerechtigkeit erfordert Abschaffung d. Ausbeutung (in diesem Sinne). Abschaffung v. Privateigentum; Gewinne (soweit erwirtschaftet) gehören Arbeitern

Zentrale Planung: Marx u. Engels führen wirtschaftliche Krisen auf mangelnde zentrale Planung zurück à „Anarchie der Marktsteuerung“ Krisen waren Überproduktionskrisen (d. Güternachfrage blieb hinter Produktion zurück) à Verschwendung, die durch zentrale Planung verhindert werden soll. Lenin stellte sich Zentralverwaltungswirtschaft wie einzige kapitalist. Großunternehmung vor.

B. Wesentliche Charakteristika d. kapitalist. u. sozialist. Systems im Vergleich

Charakteristika Kapitalistisches System Sozialistisches System Politische Ordnung Politische Macht (Regierung) unterstützt Privateigentum u. Marktwirtschaft

Ungeteilte Macht d. marxistischen- leninistischen Partei

Eigentumsordnung Vorherrschende Stellung d. Privateigentums

Vorherrschende Stellung d. Staats bzw. Quasi-Staatseigentums Lenkungsordnung Überwiegen d. Marktkoordination Überwiegen d. bürokratischen Koordination Typisches Verhalten d. Wirtschaftseinheiten

  • harte Budgetrestriktionen

  • starkes Reagieren auf Preise

  • weiche Budgetrestriktionen

  • schwaches Reagieren auf Preise

  • Planverhandlungen

  • Schwergewicht auf Mengen Typische Wirtschaftserscheinungen

  • kein chronischer Mangel

  • Käufermärkte

  • chron. Arbeitslosigkeit

  • Konjunkturschwankungen

  • chron. Mangelwirtschaft

  • Verkäufermärkte

  • Arbeitskräftemangel

  • (verdeckte) Arbeitslosigkeit im Beruf

WS15/16 WiWi Kapitel C - 1 -

C. Einführung in die Markoökonomik

C Grundbegriffe d. volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

C.1 Begriff VGR = Volkswirtschaftliche Gesamtrechung(en) - Erfassung d. wirtschaftlichen Aktivitäten aller Wirtschaftseinheiten, welche Sitz/Wohnsitz im betrachteten Wirtschaftsgebiet haben - VGR ist möglichst exakte Abbildung d. volkswirtschaftlichen Produktion (Entstehung), Verwendung u. Verteilung v. Gütern u. Einkommen - Zeigt, wie es war, aber nicht wieso es so war.

C.1 Wirtschaftsgebiet u. Sektoren Volkswirtschaft: wirtschaftl. Betätigung aller inländischen Wirtschaftseinheiten Inländische Wirtschaftseinheiten: (Inländer) - Ständig im Inland befindliche Produktionsstätten u. Verwaltungseinheiten unabhängig v. Eigentumsverhältnissen - Private Haushalte mit Wohnsitz Inland unabhängig v. Staatsangehörigkeit Wirtschaftsgebiet: Euro-Raum, Dt-land, Ba-Wü, Stadt Stuttgart Übrige Welt: Gebiet außerhalb d. jeweiligen Wirtschaftsgebiet

Sektor Beispiele Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

> Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, Genossenschaften) > Personengesellschaften (OHG, KG) > rechtl. Unselbstständige Betriebe d. Staates u. d. priv. Organisationen ohne Erwerbszwecke (Krankenhäuser) > Wirtschaftsverbände Finanzielle Kapitalgesellschaften

Zentralbank Kreditinstitute Versicherungen Sonstige Finanzunternehmen Staat Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Kommunen); Sozialversicherung Private Haushalte A. Einzelpersonen u. Gruppen v. Einzelpersonen als Konsumenten B. Einzelpersonen u. Gruppen v. Einzelpersonen als Produzenten wie selbstständige Landwirte, Einzelunternehmer, Händler, Freiberufler Private Organisationen ohne Erwerbszweck

Politische Parteien; Gewerkschaften; Kirchen; Wohlfahrtsverbände; Vereine

Übrige Welt Europäische Union; Drittländer; internationale Organisationen

C.1 Inlandsprodukt u. Nationaleinkommen Bruttoinlandsprodukt (BIP): - Produktionsindikator: misst Wert d. wirtschaftl. Leistungen, die aus Produktionstätigkeit in Inland innerhalb einer Periode entstehen = Summe d. Bruttowertschöpfungen aller Wirtschaftsbereiche - Maß für Wert der in Inland in einer Periode erzeugten Waren und DL nach Abzug d. im Prod als Vorleistungen verbrauchter Güter - BIP = Cpr + Cst + lb + Ex – Im

Berechnungsarten d. Inlandsprodukts: - Entstehungsrechnung: Anteil d. einzelnen Wirtschaftsbereiche (produzierendes Gewerbe, Handel, DL) an Entstehung d. Bruttoinlandsprodukts - Verwendungsrechnung: Verwendung d. produzierten Waren u. DL Konsum d. priv. Haushalte, Investitionen, Außenbeitrag

WS15/16 WiWi Kapitel C - 2 -

  • Verteilungsrechnung: Verteilung d. bei Güterproduktion entstandenen Einkommens auf die an Produktion beteiligten Wirtschaftseinheiten

I. Entstehungsrechnung Produktionswert

  • Vorleistungen (einschl. FISIM) = Bruttowertschöpfung
  • Gütersteuern
  • Gütersubventionen

II. Verwendungsrechnung Private Konsumausgaben

  • Konsumausgaben d. Staates
  • Ausrüstungsinvestitionen
  • Bauinvestitionen
  • sonstige Anlagen
  • Vorratsveränderungen u. Nettozugang an Wertsachen
  • Exporte v. Waren u. DL
  • Importe v. Waren u. DL = Bruttoinlandsprodukt
  • Saldo d. Primäreinkommen aus übriger Welt = Bruttonationaleinkommen
  • Abschreibungen III. Verteilungsrechnung = Nettonationaleinkommen (Primäreinkommen)
  • Produktions- u. Importabgaben an Staat
  • Subventionen vom Staat = Volkseinkommen
  • Arbeitnehmerentgelt = Unternehmens- u. Vermögenseinkommen

Entstehung, Verwendung, Verteilung d. Bruttoinlandsprodukts 2014 (C-13)

Entstehungsrechnung: DL-Bereiche, Baugewerbe, produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe, Land- u. Forstwirtschaft/Fischerei

Verteilungsrechnung: Volkseinkommen Unternehmens- u. Vermögenseinkommen (UVE)

  • Arbeitnehmerentgelt (AE) = Volkseinkommen

Kennziffern d. Verteilungsrechnung: Funktionelle Einkommensverteilung - Lohnquote à Anteil d. Arbeitsnehmerentgelts am Volkseinkommen - Gewinnquote à Anteil d. Einkommen aus Unternehmertätigkeit u. Vermögen an Volkseinkommen

Verteilungsrechnung: Nettonationaleinkommen (NNE) (Primäreinkommen)

  • Primäreinkommen d. übrigen Sektoren = Primäreinkommen d. priv. Haushalte
  • empfangene Transfers (Renten, Arbeitslosengeld, Bafög, ...)
  • geleistete Transfers (Einkommensteuer, Sozialbeiträge, ...) = verfügbares Einkommen d. priv. Haushalte
  • Konsumausgaben
  • Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche = Sparen d. priv. Haushalte Sparquote à Ersparnis in Relation zu verfügbaren Einkommen (zuzüglich d. Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche)
War dieses Dokument hilfreich?

Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften Zusammenfassung

Kurs: Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften

8 Dokumente
Studierenden haben 8 Dokumente in diesem Kurs geteilt
War dieses Dokument hilfreich?
WS15/16 WiWi Kapitel A
- 1 -
A.1. Gegenstand d. Wirtschaftswissenschaften
Produktion u. Verwendung knapper Güter zum Zweck d. Erfüllung menschl. Bedürfnisse
-> Spannungsverhältnis zwischen unbegrenzten Bedürfnissen u. knappen Ressourcen u.
Gütern
> Verringerung d. Spannungsverhältnisses durch Handeln nach…
ökonomischem Prinzip: Wirtschaftssubjekte versuchen
… mit gegebenen Mitteln maximalen Nutzen zu erzielen = Maximumprinzip
… ein gegebenes Ziel mitglichst geringen Mitteln zu erreichen = Minimumprinzip
Knappheit v. Ressourcen -> nicht beliebig viele Gütern können produziert werden:
Wer soll arbeiten? Für wen sollen die Güter produziert werden?
Welche Güter sollen in welchen Mengen, wann, wo, wie produziert werden?
Welche Ressourcen sollen in Güterproduktion eingesetzt werden?
Zu welchem Preis sollen Güter verkauft werden?
BWL: befasst sich mit Wirtschaften in Unternehmen unter Berücksichtigung d.
Wechselbeziehungen zu anderen Unternehmen u. zu den sie umgebenden
Wirtschaftsbereichen:
Staat, Investoren, Kunden, Konkurrenten, Mitarbeiter, Zulieferer
VWL: Hauptuntersuchungsgegenstand: Koordination d. Entscheidungen u. Aktivitäten d.
einzelnen Wirtschaftssubjekte, private Haushalte, Unternehmen, Staat, über Märkte.
Betrachtungsperspektiven in der VWL sind:
Mikroökonomik: Erklärung d. wirtschaftl. Handlungen einzelner Unternehmen u. Haushalte u.
deren Koordination auf einzelnen Märkten über (GG-)Preise (Strommarkt: wovon hängen
angebotene u. nachgefragte Mengen ab? wie viele Anbieter können sich am Markt halten?
wovon hängen Strompreise ab?); Betrachtung einzelner Märkte
Makroökonomik: Erklärung, wie sich einzelwirtschaftl. Entscheidungen d. Millionen
Unternehmen u. Haushalte in ihrem Zusammenspiel auf gesamte Volkswirtschaft auswirken
(Arbeitslosigkeit, Inflation, Wirtschaftswachstum, Wechselkurs, Staatsverschuldung); aggregierte
Betrachtung d. gesamten Volkswirtschaft u. ihrer Funktionsweise
> Hauptuntersuchungsgegenstand d. VWL ist Koordination d. Entscheidungen u. Aktivitäten
einzelner Wirtschaftssubjekte über Märkte:
Wirtschaftstheorie: Makroökonomik, Mikroökonomik
Wirtschaftspolitik: Geldpolitik, Finanzpolitik, Umweltpolitik, Sozialpolitik,
Homo oeconomicus: Modellvorstellung d. Wirtschaftstheorie eines ausschließlich wirtschaftlich
denkenden Menschen, der…
… eigeninteressiert u. rational handelt (eigenen Nutzen durch Wahlhandlungen maximieren)
… Restriktionen berücksichtigt
… Präferenzen hat, die durch Nutzenfunktion ausgedrückt werden
… und über Infos bezüglich der für die Entscheidungsfindung relevanten Größen verfügt
-> sehr restriktive Annahme, Ansätze zur Entwicklung eines realistischen Bilds vom
„wirtschaftenden Menschen“:
- Berücksichtigung von: Entscheidungen u. Info-Defiziten; risikoadversem Verhalten;
begrenzter Rationalität (zufriedenstellende Zielerfüllung); sozialen Präferenzen (Fairness,
Reziprozität, Neid, Mitgefühl)
A.2. Zehn volkswirtschaftliche Regeln
-> beziehen sich auf: (1-4) Entscheidungsverhalten von Menschen, (5-7) Zusammenwirken d.
Menschen untereinander, (8-10) Funktionieren d. Volkswirtschaft insgesamt.
-1- „Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen“
Um etwas zu bekommen, muss man üblicherweise auf etwas Anderes verzichten.
-> Studieren od. Freizeit / Winter- od. Sommerurlaub / Wirtschaftswachstum od. saubere
Umwelt