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Zusammenfassung Bedingungen des Wissens und der Wissenschaft

Zusammenfassung von Vorlesung und Seminar Übersicht an Philosophen: Pl...
Kurs

Einführung in Bedingungen des Wissens und der Wissenschaft (11220409)

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Universität Trier

Akademisches Jahr: 2018/2019
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AristotelesBedingungwichtig

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Übersicht Philosophen

Rationalist / Empirist? Wichtige Begriffe

Platon 428 v. – 348 v.

Rationalismus, Sinne sind vergänglich u. unverlässlich, Ideen bleiben

Ideenlehre (Idee des Guten, Urbilder, Vernunft = Erkenntnis)

Aristoteles (Schüler Platons)

384 v. – 322 v.

Naturphilosoph Forscht auch empirisch

Erkenntnis des Einzelnen/ des Allgemeinen; Sinneswahrnehmung/Erfahrung/Kunst/ Wissenschaft/Weisheit

Kant ( ☹ Platon: ohne Dinge kein Denken!)

1724 - 1804 Beides durch a priori (R) und a posteriori (E)

Erkenntnisse a priori, a posteriori; synthetisch/analytisch, reine Vernunft = a priori

Descartes 1596 - 1650 Rationalismus Universelles Zweifeln, „cogito ergo sum“, Erkenntnis, 2-Substanzen- Lehre (res cogitans, res extensa), Gottesbeweis

Carnap ( ☹ Descartes)

1891 – 1970 Log. Empirismus Logische Sprachanalyse, Scheinprobleme/-wörter/-sätze in und Überwindung/ Sinnlosigkeit der Metaphysik

Fleck (→Kant (apriori) Descartes, ..)

1896 – 1961 Immunologe/ Erkenntnistheoretiker

Denkkollektiv, Denkstil, Erkenntnis, Gestalten (Transposition)

Foucault (  Fleck)

1926 - 1984 Poststrukturalimus Diskurs, Diskursverknappung, Macht, Wissen, Kontrolle,

(Husserl 1859 - 1938 Phänomenologie Phänomenologie)

Wiener Kreis : logischer Empirismus, logischer Positivismus (1924-36) Versuch der Verwissenschaftlichung der Philosophie durch Logik und Bekenntnis zu den Werten der Aufklärung Vertreter u. Carnap, Wittgenstein, M. Schlick

Rationalismus Empirismus

Vernunft als Quelle der Erkenntnis Sinnl. Erfahrung als Quelle der Erkenntnis

Angeborene Ideen Tabula rasa, Beobachtungen >Gesetzmäßigkeit

Deduktion: Wissen  Anwendung Induktion: Beobachtung  Erfahrung

 Descartes, Platon  Locke, Carnap

Philosophie = Wissenschaft von der Wahrheit

Platon: „Der Staat“

 Menschenbild: Mensch hält an Bekanntem fest  Liniengleichnis, Sonnengleichnis, Höhlengleichnis (& Steuermannsgeichnis)

 Bereich des Sichtbaren: || Bereich des Denkbaren: (Gegenstände, Schatten) Glauben, Meinen (Ideen) sicheres Wissen durch Vernunft Wurzel von Erkenntnis: Urbilder, Idee des Guten (verleiht Dingen Wahrheit & Erkennendem Kraft zum Erkennen)

 Wenn die Seele nicht auf das Gute (sondern auf Empirisches) schaut, wird sie stumpf und dumm; Idee d. Guten sendet Wahrheit/Erkenntnis (= wenn Auge nicht auf Tageslicht schaut, wird es blöd und blind; Sonne spendet Licht)

 Bildliche Erkenntnis ist nicht verlässlich, Grund-Vernunft und Wissen liegen in Ideen/Urbildern

 Erkenntnis durch Vernunft und Ideen, nicht durch empirisch erfahrbares


  • Wissenschaft begann mit Philosophie, beide: Suche nach der Wahrheit
  • Frage danach wer Führer des Staates sein soll

 Wächter dürfen nicht falsch sein, müssen die Unwahrheit hassen und die Wahrheit lieben (→ philosophisch),  Philosophen:

  • Streben nach Wahrheit und Weisheit, nach dem Ganzen und Vollständigen
  • Versuchen das immer Gleichbleibende zu erfassen (Bsp. Naturgesetze → nah an der Wahrheit) um es in seiner Gänze zu erkennen
  • Andere: nur in der Region des Vielen und Allgestaltigen herum (was sich verändert)

 Steuermanngleichnis: Volk erkennt Wert der Philosophen nicht an  Sonnengleichnis: Sichtbares – Denkbares, Idee des Guten als Kraft zum Erkennen  Liniengleichnis: Erkenntnisprozess durch Ideen  Höhlengleichnis: Ideenlehre

Steuermannsgleichnis: Inhalt: - Schiffsherr ist schwerhörig und geistig beschränkt; hat keine Ahnung von Schiffswesen - Auf Schiff streiten sich alle Schiffsleute um das Ruder (Leitung des Schiffes) - Jeder von ihnen glaubt, er könne das Schiff lenken, ohne es je gelernt zu haben

 käme nun ein echter, ausgebildeter Steuermann aufs Schiff, würde man diesen für unbrauchbar halten, da er vorschlagen würde, dass man sich zunächst mit der Theorie der Schifffahrt (z. Navigation) beschäftigen sollte Deutung:

  • Verdeutlicht aus welchen Gründen die Masse die wahren Philosophen als unbrauchbar ablehnt:
  • Beurteilung, ob jemand fachkundig und somit brauchbar ist, wird davon abhängig gemacht, ob er der Masse dienlich ist  „falscher Herrscher“ wird für brauchbar gehalten, wenn das Volk von dem, was er Regieren nennt profitiert  Wahre Philosophen werden für unbrauchbar gehalten, wegen denen, die sie nicht brauchen können: sowenig wie der Arzt zum Patienten geht und ihn bittet, ihn behandeln zu dürfen, sowenig ist es Sache des Philosophen zum Volk zu gehen und es zu bitten, es regieren zu dürfen
  • Verdorbenheit der Philosophen: sowieso geringe Anzahl an potentiellen wahren Philosophen sind ständig in Gefahr von anderen verdorben zu werden

 Philosoph sieht durch Wille nach Wissen & Wahrheit Urbilder,  durch Entfesselung: Erkenntnis: Alles Gesehene nur Abbilder  kommt zurück mit erweiterter Erkenntnis, wird von anderen ausgestoßen → Steuermannsgleichnis  Idee des Guten: höchstes Gut nach Platon

 Parallelen aller Gleichnisse:  Unterteilung Bereiche des Sichtbaren und des Denkbaren  Idee des Guten ist Anfang von Wahrnehmung, verleiht Kraft, um Wahrheit zu erkennen  Philosoph ist durch erweiterte Erkenntnis von Gesellschaft verstoßen  Erkenntnisprozess durch Idee d. Guten/Urbilder/Vernunft, nicht durch empirisches

→ Welt der Ideen ist unendlich → sinnliche Wahrnehmung ist endlich

Aristoteles: Metaphysik

 Menschenbild: Mensch ist wissbegierig  untersucht die Prinzipien und Ursachen des Seienden  Auseinandersetzung und Kritik mit damaligen Lehrmeinungen (ua. Platons Ideenlehre)  zentrale Prinzip des Denkens ist für Aristoteles der Satz des Widerspruchs: „Es ist nämlich unmöglich, dass jemand annehme, dasselbe sei und sei nicht.“ → entweder oder! → Wahrheit oder Unwahrheit → Sein oder Nicht-Sein  „Metaphysik“ = „nach der Physik“, will eine Erkenntnis finden und darstellen, die der Wissenschaft nicht zugänglich ist

 Philosophie = Wissenschaft von der Wahrheit  Für die Wahrheit muss ein ewiges Prinzip gelten  man weiß erst dann etwas, wenn man die Ursache von etwas kennt

 Auge = höchste/wichtigste Sinneswahrnehmung  Unterscheidung ist Grundlage jeder Erkenntnis → Licht bringt Unterscheidung  Erinnerungen ermöglichen Erfahrungen → verständiger und gelehriger  Erfahrung = viele Erinnerungen an selben Gegenstand

 Erfahrene haben mehr Erfolg beim Handeln, als die, die nur den allgemeinen Begriff besitzen (=Kunst)  Erfahrungswissen aber meist nicht in der Lage es zu vermitteln (Bsp. Oma die kocht → kann es sehr gut, aber kann nicht vermitteln, wie es gemacht)

 Erfahrung= Praktisch; bezogen auf das Einzelne (nützlicher beim Handeln → um zu handeln muss man nicht das Allgemeine kennen)l,

 Kunst = theoretisch; bezogen auf das Allgemeine (ist Wissen/Weisheit)  Erfahrene kennen das DAS, aber nicht das Warum  Künstler kennen das Warum, aber nicht die Ursache  Kunst ist mehr Wissenschaft, als Erfahrung → Künstler können lehren, Erfahrene nicht  Theoretische Wissenschaften gelten als weiser als hervorbringende

 Die eine, höchste Wissenschaft = Weisheit

 Höchste Wissenschaft soll nicht-hervorbringend sein, soll Ursachen & Prinzipien untersuchen, nicht Nutzen- orientiert sein, „um des Wissens willen“ = PHILOSOPHIE .  soll alle 4 verschiedenen Bedeutungen d. Ursachen beinhalten: 1. Formale Ursache: Wesen + So-sein 2. Materielle Ursache: Stoff + Substrat 3. Wirkursache: woher der Anfang der Bewegung kommt 4. Ziel-/Zweckursache: Das Weswegen + das Gute

 Allgemeines am schwierigsten zu erkennen, da am entferntesten von den Sinneswahrnehmungen  Am genausten/höchsten sind die Wissenschaften, die sich auf das Allgemeine beziehen und am wenigsten Zusätze/Prinzipien haben .  Aufgabe der einen Wissenschaft = Allgemeine Auseinandersetzung mit Ursache des Seins, hervorbringende Wissenschaft = Auseinandersetzung nur mit Teil von allem Seienden  Einzelwissenschaft, Bsp. Mathe

  • Die meisten menschlichen Dinge bilden eine Zweiheit (& (unbestimmte) Gegensätze)
  • Gegensätze sind Prinzipien des Seienden ..  Gattung: Oberbegriff (s Sprachkunde, darunter ua. „Laute“) Ordnungsbegriffe für Einzelwissenschaften, „Einordnung“ Bsp.: Biologie (Einzelwissenschaft) → Lebewesen (Gattung) → Säugetier (Gattung) → Mensch (Gestalt)

 Akzidenz: Akzidenz kommt der Substanz hinzu, existiert nicht für sich selst, ist auch nicht notwendig für ein Wesen

  • Substanz (=Gegenstand) wird durch Akzidenz (=Ausprägung) „näher bestimmt“ (Ich verschwinde nicht, wenn eine meiner Eigenschaften verschwindet)

Descartes: Meditationen

 2 Substanzen-Lehre: Unterschied Körper und Geist (ausgedehnte Substanz und denkende Substanz)  Allgemeiner Umsturz aller Meinungen

 Suchte nach logischer Begründung und fundierter, sicherer Wahrheit als Fundament für Philosophie  Methode des universellen Zweifels : Alles anzweifeln, was bekannt ist: Sinneserkenntnis, Körper, Logik (auch Mathe), Gott → nichts von Gesehenem/Gehörtem/Gedachtem kann als gewiss gelten (Sinnestäuschung: Bsp Wachs ist noch Wachs, trotz anderer Form)  Aus Wahrnehmung auf Gedanken schließen kann falsch sein  Denken ist der einzig richtige Weg zur Erkenntnis und zu sicherem Wissen

 Zusammengesetzte Körper (Physik, Astronomie, Medizin) = Zweifelhaft  Einfache und allgemeine Dinge (Arithmetik, Geometrie u. vergleichbare) = sicher und unzweifelhaft → Bsp. Flasche: zusammengesetzt, somit keine Garantie, dass sie wirklich existiert und keine. . Antwort auf die Frage was sie ist; Anders mit Matheaufgabe 2+3=5  sicher, existiert und ist wahr !!! Anders als Empirismus (Flasche existiert, da greifbar, Rechnung nicht greifbar, da bloß Gedanke)  Selbst wenn alles falsch und „nichts“ ist, existieren doch diese Gedanken, die etwas anzweifeln  es ist wahr, dass ich denke  Ich denke, also bin ich „cogito ergo sum“

 3 grundsätzliche Merkmale des denkenden Dinges:  Einbildungskraft, Zweifel und Empfinden

 Zwei-Substanzen-Lehre: „res cogitans“ (denkendes Ding, Mensch) und „res extensa“ (Materie, Umwelt)  Müssen unabhängig voneinander sein, um zu existieren  außer dem Mensch ist nichts in der Natur mit einer Seele, ist nur mechanische Sache

 denkende Substanz (Geist)  ist unteilbar kann nicht angezweifelt werden → auf Geist ist Verlass  ausgedehnte Substanz (Objekte)  kann seine Form verändern und geteilt werden  bezweifelt werden

 Gottesbeweis:  Begründet Dasein Gottes mit seiner Vollkommenheit, weil der Mensch nicht vollkommen ist, muss Gott es sein um den Menschen überhaupt zu schaffen  Kann sich lediglich unvollkommene Dinge ableiten→ kann sich Gott allerdings nicht ableiten: also vollkommen  Gott: unendliche, unabhängige, allweise, allmächtige Substanz, ist nicht aus dem Ich hervorgegangen  Gott täuscht nicht, da Täuschung = Mangel und Gott ist vollkommen & ohne Mangel  Weil der vollkommene Gott die Menschen nicht täuscht, sind die Ansichten der Menschen von der Welt wahr (Trugschluss, da Mensch auch irren kann wegen endlichem Erkenntnisvermögen?)

Carnap: Mein Weg in die Philosophie / Die Überwindung der Metaphysik

 Grundlegende These: Alle Sätze der Metaphysik sind im strengsten Sinne sinnlos  Metaphysik = Erkenntnistheorie  Will Bedeutung der Wörter in wissenschaftlichen Sätzen klarstellen →positives/negatives Ergebnis  Negatives Ergebnis: vorgebliche Sätze sind sinnlos

 Scheinsätze: 1. Sätze enthalten ein Wort, das falsch ist oder 2. Syntax der Sätze ist falsch

  1. Sätze enthalten ein Wort, das falsch (bedeutungslos) ist

 Entstehung eines Scheinwortes: Geschichte: Wörter haben ursprünglich eine Bedeutung, durch Bedeutungswechsel verlieren sie diese aber  Bedingungen für Bedeutung eines Wortes: 1. Elementarsatz „x ist ein Tier“ (Syntax) 2. Elementarsatz (S) muss Antwort auf folgende Fragen geben: a) Aus was ist S ableitbar und welche Sätze sind aus S ableitbar? b) Unter welchen Bedingungen ist S wahr/falsch? c) Wie ist S zu verifizieren? d) Welchen Sinn hat S?

 Beispiel Arthropoden: „Das Ding x ist eine Arthropode“ – Elementarsatz → Auflistung von Eigenschaften („x hat gegliederten Körper, x hat gegliederte Extremitäten, x hat Körperdecke aus Chitin...“) → empirische Beschreibung → Beobachtungssätze  Beispiel babig: Sinnlos, wenn man keine empirischen Kennzeichen dafür geben kann  Beispiel bebig: bebig = viereckig → hat dieselbe Bedeutung, ist gegenstandslos → Wort unzulässig

 Wort ist sinnvoll, wenn:  Empirischen Kennzeichen sind bekannt  Es steht fest, aus welchen Beobachtungssätzen/Protokollsätzen abgeleitet werden kann: müssen klar sein (empirische Kennzeichen)  Wahrheitsbedingungen liegen fest: unter welches Bedingungen/ wann ist ein Satz (z. x ist eine Arthropode) wahr/sinnvoll und wann nicht (Bsp. Ist falsch, wenn es heißt Klaus ist eine Arthropode (hat keine Körperdecke aus Chitin...))  Weg zur Verifikation ist bekannt: wie stelle ich fest, dass es ist oder nicht (Tisch - beispielsweise Beine zählen oder Höhe messen)  DURCH EMPIRIE! (≠Decart)

 Metaphysische Scheinwörter: ohne empirische Definition (Kausalverhältnis zum nachvollziehen) vieldeutige, unbestimmte Verwendung Bsp. „Gott“ mythologisch = sinnhaft, metaphysisch = sinnlos, theologisch = eher sinnlos

Fleck: Schauen, Sehen, Wissen / Entstehung einer wissenschaftl. Tatsache

= Jüd. Arzt, war im KZ  Immer von historischen/sozialen/gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung von kulturellen Wissensbeständen (Präideen) abhängig

Schauen, Sehen, Wissen

I. Um zu sehen, muss man zuerst wissen  Schauen: bloßes Hinsehen zu etwas  Sehen: etwas sehen, erkennen  Wissen  „Um zu sehen, muss man wissen was wesentlich und was unwesentlich ist“  Begriff der „Gestalt“ =Ganzheit von Dingen, dabei sind nicht die Einzelheiten zu betrachten  Merkmale von Gestalten: o Gestalt kann transponieren (kleine Veränderungen, Gestalt wird trotzdem genauso wahrgenommen) o Gestalt hat Hauptmerkmale (Beispiel „A“ der Querstrich) und Nebenmerkmale (Bsp. „A“ Länge der Schenkel) o Transponieren Merkmale aber zu stark, kann Gestalt in konkurrierende Gestalt übergehen (Bsp A wird zu H) o Gestalt hat positive Merkmale und negative Merkmale Positive= Merkmale, die vorhanden sind (Haupt- & Nebenmerkmale) Negative= Merkmale, die nicht vorhanden sind (Bsp. Reifen an Schlitten)  Wissen muss vergessen werden, damit gesehen werden kann  Bsp. Kind muss Alphabet lernen, Erwachsene müssen aber vergessen (bsp. Bauch von „B“) um Routine zu bekommen Oder auch: ganzes Wort kann nicht verstanden werden, wenn man sich nur an Buchstaben festhält H A S E  übergeordnete Gestalt auch bei Text lesen muss viel vergessen werden, damit Gesamtaussage getroffen werden kann übergeordnete Gestalt des Textverständnis  Gestalt wird in Kontext wahrgenommen (einzelne Buchstaben sind nicht mehr so wichtig - werden nur noch als Wort gesehen  falsche Proportionen in einem Buchstaben sind egal, werden einfach vervollständigt)

II. Wir schauen mit den eigenen Augen, wir sehen mit den Augen des Kollektivs  Unterschiede bei Gestalten z. Haus und alte Dame mit Hund  Frage, ob Frau und Hund als eine Ganzheit betrachtet werden oder als 2 Gestalten  Gestalt ist nicht aus objektiven physikalischen Elementen aufgebaut, sondern aus kulturellen historischen Motiven  Den überwiegenden Teil unserer Gestalten hat unsere Umgebung geschaffen, die Sachgewohnheiten, die Meinung der Allgemeinheit, die Tradition  wir schauen mit den eigenen Augen, aber sehen mit den Augen des Kollektivs Wir sind geneigt, sie zu vervollständigen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn dh. Wir sehen nicht, dass gewisse Elemente fehlen, wir erblinden gegenüber überflüssiger Zusätze

  • Wie verhalten wir uns, wenn wir zum ersten Mal einen fremden Gegenstand sehen?  die Gestalten verdrängen sich gegenseitig, verschwinden, machen einander Platz, verändern sich, sie OSZILLIEREN
  • Vergleiche werden gesucht mit vorhandenem Repertoire  neue, eigenständige Gestalt entsteht und wird zur Schablone des Kollektivs

III. Das Ablesen der Stellung von Zeigern  Objektives Beobachten durch Wissenschaftler: 1. Gegenstand und Merkmale der Untersuchung werden festgelegt (Bsp. Was ist eine Ruine) 2. Bestimme Gegenstände des Objekts werden untersucht (Bsp. Steine) und klassifiziert: dazu wird Gegenstand gewogen, um Gewicht zu ermitteln  ist in bestimmtem Denkstil drin, bestimmte Kollektive haben bestimmte Instrumente (Bsp. Wissenschaft Waage) - Wichtig für Begriff der Gestalt: man betrachtet diese ganz genau und sieht alles andere nicht (Bsp hören durch Stethoskop um Körper abzuhören)

 Wissenschaft ist von Kollektivdenkweise/Meinung abhängig, Möglichkeiten/Instrumente und Ausmaße werden willkürlich festgelegt

Klassische Erkenntnistheorie:  DESCARTES: Subjekt (Mensch) denkt sich Objekt, Bsp. Wachs

 CARNAP: Subjekt (Mensch) hat Thesen in sich, schaut sich Objekt an angucken und These prüfen: logisch?; muss erst beobachtet werden und Empirie nachkommen)

 FLECK: Subjekt – Kollektiv – Objekt Kollektiv sagt dem Einzelnen, was er zu denken hat (Denkstile bestimmen das Denken) Man muss sich alles im Ganzen angucken, Big Bang Theory, versch. Denkstile der einzelnen Personen angucken und vergleichen

Entstehung einer wissenschaftlichen Tatsache

Meint, dass Subjekt und Objekt nicht ausreichen, zusätzlich: Denkkollektiv Denkstil = geschichtliche Entwicklung, Wissensbestand, Kulturbestand (Erkennen = passive Kopplung) Bsp I-Hilfe: Verhältnis zwischen I-Helfer und Klient: passive Kopplung (passiv, weil sie in diesem Kontext nur so zustande kommen kann) , geschaffener Kontext mit Denkkollektiv: aktive Kopplung (Denkstil wird geschaffen) Bsp weinendes Kind, keiner Hilft/weiß was er machen soll/was abgeht, man greift ein: man schafft eine aktive Kopplung zum Kind, für alle anderen Personen wird eine passive Kopplung geschaffen, da diese nun einen Rahmen haben und wissen, wie sie sich zu verhalten haben

Sobald man auf kollektiven Anteil (Kollektiv) zurückgreifen kann, um zu wissen wie man handeln soll: Passive Kopplung!!

I. Allgemeine Betrachtung über die Bedingung der Wissenschaftsgeschichte - Es gibt keine vollständigen Irrtümer, genauso wenig wie vollständige Wahrheiten (da zu dieser Zeit für wahr gehalten, waren stimmig) - Irrtümer & Wahrheiten der Vergangenheit notwendig/wichtig für heutige Begriffe  Vergangenheit/Geschichte lebt in übernommenen Begriffen weiter

II. Über Urideen als Richtlinien der Entwicklung einer Erkenntnis - Urideen (Präideen) = vorwissenschaftliche Grundlagen - Wissenschaftliche Tatsachen entstanden aus Urideen (auch ohne inhaltlichen Zusammenhang), entwickelten sich während vieler Epochen, wurden inhaltsreicher, präziser, suchten ihre Beweise und festigten sich zu einem Dogma

III. Über die Beharrungstendenz der Meinungssysteme und die Harmonie der Täuschungen - Gefestigte Meinungssysteme aus vielen Einzelheiten und Beziehungen beharren beständig gegenüber allem Widersprechen - Aktive Vorgehensweisen gegen Widersprechungen: 1. Ein Widerspruch gegen das System erscheint undenkbar (weil Auffassungen stark genug im Denkkollektiv) 2. Was nicht in das System hineinpasst, bleibt ungesehen 3. Was nicht in das System passt, wird verschwiegen, auch wenn es bekannt ist 4. Es wird mittels großer Kraftanstrengung dem System als nicht widersprechend erklärt 5. Man bildet Sachverhalt ab, die den eigenen Anschauungen entsprechen; trotz aller Widersprüche

IV. Einführende Bemerkungen über das Denkkollektiv – Die soziale Bedingtheit jeder Erkenntnis  Denkkollektiv: Gemeinschaft von Menschen, die alle in einem bestimmten Stil (Denkstil) denken  Wissenschaft hat kollektiven Charakter

  1. Rituale des Sprechens a) Qualifikation (die die sprechenden Subjekte besitzen müssen) b) Gesten, Verhaltensweisen, Umstände, Zeichen (Aufzeigen, nur einer redet etc.) c) Wirksamkeit der Worte & Grenzen

  2. Diskursgesellschaften Diskurse produzieren, aufbewahren, in einem geschlossenen Raum zirkulieren lassen & verteilen (Bsp. Parteisitzung -erst im geschlossenen Raum wird diskutiert und dann wird die Erkenntnis verteilt)

  3. Doktrinen (System von Ansichten/Aussagen, Lehre) Ausbreitung Mitgliederzahl; Zusammengehörigkeit durch Verbindlichkeit eines Diskursensembles, bindet Individuen an Aussagetyp, verbietet alle anderen; grenzt von Außenstehenden ab (Bsp. Zeugen Jehovas) Zweifache Unterwerfung: Unterwerfung der sprechenden Subjekte unter die Diskurse / Unterwerfung des Diskurses unter die Gruppe der sprechenden Subjekte

  4. Gesellschaftliche Aneignung des Diskurses Wissen und Macht der Diskurse werden durch Erziehung vermittelt Erziehungssystem wird bewusst gesteuert (durch Schule/Medien etc.)

 Jeder Diskurs ist diesen Prozeduren unterlegen, keiner kann sich ihnen entziehen

Methodische Grundsätze („ordnen“ den Diskurs (+), sind aber auch begrenzend (-)) 1. Prinzip der Umkehrung an Bsp Autor als positive Funktion: schafft es sich in Situationen hineinzuversetzen, lässt einen darüber nachdenken etc. Autor als negative Funktion: begrenzt den Diskurs  Verknappung

  1. Prinzip der Diskontinuität es gibt nicht einen großen Diskurs → Diskurse sind unendlich, Einzeldiskurse mit mehreren Wahrheiten

  2. Prinzip der Spezifität Verzicht auf die Annahme vorgängiger Bedeutungen

  3. Prinzip der Äußerlichkeit Fokussierung der „äußeren Möglichkeitsbedingungen“, man blickt nicht auf inneren Kern

2 Richtungen: Kritik & Genealogie  Kritik = möchte alle verknappenden Systeme und dadurch ausgeübte Zwänge erfassen, da diese den Diskurs eigentlich einschränken (mit Prinzip 1 „Umkehrung“ verknüpft)  Genealogie = zeigt, wie sich Diskurs trotz der Prozeduren entwickelt hat (mit Prinzip 2,3, „Diskontinuität, Spezifität, Äußerlichkeit“ verknüpft)

Husserl: Krisis der europäischen Wissenschaften & die transzend entale Phänomenologie

 Begründer der Phänomenologie  forderte von der Philosophie, sich bei der analytischen Betrachtung der Dinge an das zu halten, was dem Bewusstsein unmittelbar (phänomenal) erscheint.

 H kritisiert, dass die modernen Wissenschaften durch ihre objektivistische Sicht den Bezug zum Leben verloren, dadurch die Sinnkrise des modernen Menschen gefördert haben.

 Forderung auf Besinnung, dass Wissenschaften ihre Entstehung der menschlichen Lebenswelt verdanken  Aufgrund ihres mathematisch-physikalischen Erkenntnisideals sei es zu einer Selbstbeschränkung der Einzelwissenschaften gekommen, wodurch die Idee der Einheit des Wissens und das gemeinsame Sinnfundament der Lebenswelt in Vergessenheit geriet.

 Sinnfundament der Lebenswelt wird mittels der Phänomenologie freizulegen versucht, um den Wissenschaften so den Weg aus der Krise zu weisen.  transzendentale Phänomenologie versucht, Entfremdung (Mensch- Welt) zu vermindern

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Übersicht Philosophen
Rationalist / Empirist? Wichtige Begriffe
Platon
428 v.Chr. – 348
v.Chr. Rationalismus, Sinne sind
vergänglich u. unverlässlich,
Ideen bleiben
Ideenlehre (Idee des Guten, Urbilder,
Vernunft = Erkenntnis)
Aristoteles
(Schüler Platons)
384 v.Chr. – 322
v.Chr. Naturphilosoph
Forscht auch empirisch
Erkenntnis des Einzelnen/ des
Allgemeinen;
Sinneswahrnehmung/Erfahrung/Kunst/
Wissenschaft/Weisheit
Kant
( Platon: ohne Dinge
kein Denken!)
1724 - 1804 Beides durch a priori
(R) und a posteriori (E)
Erkenntnisse a priori, a posteriori;
synthetisch/analytisch, reine Vernunft
= a priori
Descartes
1596 - 1650 Rationalismus Universelles Zweifeln, „cogito ergo
sum“, Erkenntnis, 2-Substanzen-
Lehre (res cogitans, res extensa),
Gottesbeweis
Carnap
( Descartes)
1891 – 1970 Log. Empirismus Logische Sprachanalyse,
Scheinprobleme/-wörter/-sätze in und
Überwindung/ Sinnlosigkeit der
Metaphysik
Fleck
(→Kant (apriori)
Descartes, ..)
1896 – 1961 Immunologe/
Erkenntnistheoretiker
Denkkollektiv, Denkstil, Erkenntnis,
Gestalten (Transposition)
Foucault
( Fleck)
1926 - 1984 Poststrukturalimus Diskurs, Diskursverknappung, Macht,
Wissen, Kontrolle,
(Husserl 1859 - 1938 Phänomenologie Phänomenologie)
Wiener Kreis : logischer Empirismus, logischer Positivismus
(1924-36) Versuch der Verwissenschaftlichung der Philosophie durch Logik und
Bekenntnis zu den Werten der Aufklärung
Vertreter u.a. Carnap, Wittgenstein, M. Schlick
Rationalismus Empirismus
Vernunft als Quelle der Erkenntnis Sinnl. Erfahrung als Quelle der Erkenntnis
Angeborene Ideen Tabula rasa, Beobachtungen >Gesetzmäßigkeit
Deduktion: Wissen Anwendung Induktion: Beobachtung Erfahrung
Descartes, Platon Locke, Carnap
Philosophie = Wissenschaft von der Wahrheit
Platon: „Der Staat“