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Michel Foucault - SoSE

SoSE
Kurs

Grundzüge der Soziologie II (14302596)

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Universität Trier

Akademisches Jahr: 2018/2019
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Grundstruktur und Kultur

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Michel Foucault: Analyse der Macht der Sozialdisziplinierung

 Geschichte der Formierung des modernen Denkens Humanwissenschaften

 Vorstellung einer „seriellen Geschichte“: Eine Geschichte, deren Faden sich sozusagen auf

mehreren Ebenen konstituiert bzw. spinnt und zwar auf Ebenen, die aus verschiedenen

Serien von Ereignissen bestehen

 Gegenstand der Analyse: Entdeckung mehrerer Reihen mit je eigenen

Entwicklungsprozessen und Zyklen

 Intressiert sich für die Formierung des modernen Denkens bzw. Diskurses

 Bedeutung von Begriffen wandelt sich mit der Zeit

Grundzüge

 Grundlage: Grundsätzliche Geschichtlichkeit (Historizität) aller Forschungsgegenstände der Human- und Sozialwissenschaften prinzipiell kontingenter Charakter (jeweiliges Sosein durch konkrete Situationsbedingungen und Umständen)  Deshalb: historisch etablierte Machtverhältnisse als Antwort auf Entstehungsbedingungen der sozialen Welt ( Machtanalysen)  Archäologie: historische Analyse der Kontingenz von Denk- und Wissensformen (Diskursen und Epistemai)  Genealogie: historischer Analyse der Machtformen  Analytischer Fokus: modernes Subjekt (Erzeugung, Formung moderner Subjekte)  Subjektivierungsformen: Formen der Produktion von Individualitäten aufgrund wissensförmiger (Selbstbeschreibung), zeitlicher und räumlicher Strukturierung /Formierung des Sozialen  Machtanalyse: historische Analyse der Unterdrückung / Führung individuellen Wollens zur Konstituierung /Formierung gesellschaftlich erwünschter Subjektivität

Methodologisch –methodisch Grundlegung: Strukturale Machtanalyse

 Analyse der historischen Bedingungen und der Genese gegenwärtigen Verstehens  Zwei naheliegende Abgrenzungen : 1. Im Unterschied zur klassischen Ideengeschichteanalysiert Foucault nicht geistige Schöpfungen heroischer Geister, sondern sozio- historisch situierte und bedingte singuläre Aussagen und Aussagensysteme ( Episteme)2. Und im Unterschied zu einer klassischen staatszentrierten Herrschaftssoziologie, die von repressiver, äußerlicher Herrschaftsmacht ausgeht, untersucht Foucault verallgemeinernd Regierungsweisen, die sich als wesentlich innerlich Konstitutionsmächte entfalten  Durch die Neujustierung geht es Foucault darum die soziale Erzeugung von Subjekten ( Individuen )durch das gesellschaftlche Nachdenken über sie wie durch deren Behandlung in gesellschaftlichen Konstellationen historisch aufzuklären und so die sich fortwährend verändernen Vorstellungen vom Menschen zu erkunden  Moderne  eine Zeit der Interpretation , die zirkulär verläuft  Absage an die Auffassung, alle empirischen Konstellationen seien lediglich eine begrenzte Selektion aus einem überzeitlichen Kosmos universaler Regeln  Plädiert für dioe Positivität von Diskursen in ihren historisch- konkreten Erscheinungsformen d für ein Verständnis der Erzeugung sozialer Wirklichkeit im Zuge von Diskursen

15.4 Archäologie und Genealogie

 Archäologie: werden die historisch situierten Systeme von Aussagesysteme n und diskursiven Praktiken auf ihrer Formationen und Transformationen hin untersucht (erste Phase in seinem Schaffen)  Archäologie des Denkens soll die Strukturen explizieren, die epochenspezifischen „Epistemai“, die in einer bestimmten historischen Epoche prägenden Wissens- und Rationalitätsstrukturen freilegen  Er will die Geschichte der Gegenwart schreiben  Distanzierung von ein gewöhnten  Genealogie: wird dann Stärker die Herkunft vorherrschender Organisationsweisen von Machtkonstellationen und Machtspielen in wesentlichen Gegenwartsgesellschaften analysiert.  Diskursanalyse: untersucht als empirisches Forschungsprogramm das Entstehen, die Verbreitung u. die historische Veränderung von Deutungen für soziale u. politische Handlungszusammenhänge  Diskurse: institutioinalisierte Ordnungen bzw. Mechanismen der Wirklichkeitskonstruktion( gereglete Form der öffentlichen Textproduktion) Diskurse und Macht als dialektische Einheit  Analyse zielt auf die kollektiove Ebene von Prozesseb der gesellschaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit

15.4 Subjektivierungsprozess

 Untersuchung von sozio- historisch spezifischen Formen u. Vorstellungen von Subjektivität Kern seines Forschungsanliegens  Subjektivierungsformen bilden das materielle Produkt, also die Produkte konkreter Sozialität aufgrund diskursiven (Archäologie ) und nicht diskursiven (Genealogie) gesellschaftlich- machtförmigen Praktiken  Disziplin: produziert Individualität, sorgt also für Individualisierungs- bzw. Subjektivierungsprozesse  Öffentliche Vernichtung des Lebens straffällig gewordener Untertanen den Täter zum Zeugen in eigener Sache (weil er selbst auch umgebracht wird)  Totale Institutionen die für eine Formierung von Raum und Zeit sorgen  Wandel: Nicht Rache am Täter , sondern die Verwandlung des Täters in einen nützliches Glied bzw. Werkzeug der Gesellschaft durch Erziehung wird zum Ziel der Strafe soll durch Übung und Gewohnheit erreicht werden  Panoptikum (Gefängnis) Ziel ist es letztlich die Individuen dazu zu bringen schließlich auch ohne dauernde Beaufsichtigung u. die Androhung äußeren Zwangs sich so zu verhalten, wie es von seitens der Herrschenden gefordert wird

1 Subjektivierung, Biopolitik und Gouvernementalität

 Wuchern des Diskurs über den Sex seit dem 1 Jahrhundert  Biopolitik: wandelt sich der Fokus von der politischen Anatomie des menschlichen Körpers hin „ zur Unterwerfung der Körper der und zur Kontrolle der Bevölkerung d das Augenmerk liegt auf der Bevölkerung als Ganzes  Gouvernementalität: Ausübung von Macht in der Form normativer Anforderungen, die sich an der gesellschaftlichen Normalität orientieren u. die in die zu regierenden eingebettet sind

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Geschichte der Formierung des modernen Denkens Humanwissenschaften
Vorstellung einer „seriellen Geschichte“: Eine Geschichte, deren Faden sich sozusagen auf
mehreren Ebenen konstituiert bzw. spinnt und zwar auf Ebenen, die aus verschiedenen
Serien von Ereignissen bestehen
Gegenstand der Analyse: Entdeckung mehrerer Reihen mit je eigenen
Entwicklungsprozessen und Zyklen
Intressiert sich für die Formierung des modernen Denkens bzw. Diskurses
Bedeutung von Begriffen wandelt sich mit der Zeit
Grundzüge
Grundlage: Grundsätzliche Geschichtlichkeit (Historizität) aller Forschungsgegenstände der
Human- und Sozialwissenschaften prinzipiell kontingenter Charakter (jeweiliges Sosein durch
konkrete Situationsbedingungen und Umständen)
Deshalb: historisch etablierte Machtverhältnisse als Antwort auf Entstehungsbedingungen der
sozialen Welt ( Machtanalysen)
Archäologie: historische Analyse der Kontingenz von Denk- und Wissensformen (Diskursen und
Epistemai)
Genealogie: historischer Analyse der Machtformen
Analytischer Fokus: modernes Subjekt (Erzeugung, Formung moderner Subjekte)
Subjektivierungsformen: Formen der Produktion von Individualitäten aufgrund wissensförmiger
(Selbstbeschreibung), zeitlicher und räumlicher Strukturierung /Formierung des Sozialen
Machtanalyse: historische Analyse der Unterdrückung / Führung individuellen Wollens zur
Konstituierung /Formierung gesellschaftlich erwünschter Subjektivität
Methodologisch –methodisch Grundlegung: Strukturale Machtanalyse
Analyse der historischen Bedingungen und der Genese gegenwärtigen Verstehens
Zwei naheliegende Abgrenzungen : 1. Im Unterschied zur klassischen Ideengeschichteanalysiert
Foucault nicht geistige Schöpfungen heroischer Geister, sondern sozio- historisch situierte und
bedingte singuläre Aussagen und Aussagensysteme ( Episteme)2. Und im Unterschied zu einer
klassischen staatszentrierten Herrschaftssoziologie, die von repressiver, äußerlicher
Herrschaftsmacht ausgeht, untersucht Foucault verallgemeinernd Regierungsweisen, die sich als
wesentlich innerlich Konstitutionsmächte entfalten
Durch die Neujustierung geht es Foucault darum die soziale Erzeugung von Subjekten ( Individuen
)durch das gesellschaftlche Nachdenken über sie wie durch deren Behandlung in
gesellschaftlichen Konstellationen historisch aufzuklären und so die sich fortwährend
verändernen Vorstellungen vom Menschen zu erkunden
Moderne eine Zeit der Interpretation , die zirkulär verläuft
Absage an die Auffassung, alle empirischen Konstellationen seien lediglich eine begrenzte
Selektion aus einem überzeitlichen Kosmos universaler Regeln
Plädiert für dioe Positivität von Diskursen in ihren historisch- konkreten Erscheinungsformen d.h
für ein Verständnis der Erzeugung sozialer Wirklichkeit im Zuge von Diskursen
15.4.1 Archäologie und Genealogie