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VL 5+6 - Weber Zusammenfassung
Kurs: Grundzüge der Soziologie II (14302596)
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Universität: Universität Trier
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VL 5: Weber
Methodische Grundlegung I: Soziologieverständnis
„Soziologie... soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen
und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.“ (Max Weber
1920: I., §1, S. 1)
- Gegenstand: soziales Handeln
- Methode: deutend verstehen
- Ziel: Ablauf [Prozesse] und Wirkungen [(Neben-) Folgen] ursächlich erklären
Deshalb nennt Max Weber sein Programm: „verstehende Soziologie“: das Erklären
folgt aus dem Verstehen.
Zentrale Elemente der Soziologie nach Weber:
- Soziales Handeln
- Sinn bzw. Sinnzusammenhang
- Deutend verstehen / ursächlich erklären
„Verstehen kann heißen:
1. das aktuelle Verstehen des gemeinten Sinnes einer Handlung (einschließlich einer
Äußerung).
Verstehen kann aber auch heißen: 2. Erklärendes Verstehen, d.h.: einen uns verständlichen
Sinnzusammenhang.“
- Beispiel: Holzhacken
Das Verstehen „verständlicher Sinnzusammenhänge“ sehen „wir als ein Erklärendes
tatsächlichen Ablaufs des Handelns an … ‘Erklären‘ bedeutet also für eine mit dem Sinn des
Handelns befaßte Wissenschaft soviel wie: Erfassung des Sinnzusammenhangs, in dem,
seinem subjektiv gemeinten Sinn nach, ein aktuell verständliches Handeln hineingehört.“
„Für die Soziologie … ist gerade der Sinnzusammenhang des Handelns Objekt der Erfassung.“
„‚Verstehen‘ heißt in all diesen Fällen: deutende Erfassung: a) des im Einzelfallreal gemeinten
(bei historischer Betrachtung) [Geschichte]oder b) des durchschnittlich und
annäherungsweise gemeinten (bei soziologischer Massenbetrachtung [Statistik]) oder c) des
für den reinen Typus(Idealtypus) einer häufigen Erscheinung wissenschaftlich zu
konstruierenden (‚idealtypischen‘) Sinnes oder Sinnzusammenhangs [verstehende
Soziologie].“
„Eine richtige kausale Deutung eines konkreten Handelns bedeutet: daß der äußere Ablauf
und das Motiv zutreffend und zugleich in ihrem Zusammen-hang sinnhaft verständlich
erkannt sind. Eine richtige kausale Deutung typischen Handelns … bedeutet: daß der als
typisch behauptete Hergang sowohl … sinnadäquat erscheint wie … als kausal adäquat
festgestellt werden kann.“
Denn: „Fehlt die Sinnadäquanz, dann liegt selbst bei größter und zahlenmäßig in ihrer
Wahrscheinlichkeit präzis angebbarer Regelmäßigkeit des Ablaufs … nur eine unverstehbare…
statistische Wahrscheinlichkeit vor.
Soziales Handeln als… „Handeln ..., welches seinem ... gemeinten Sinn nach auf das
Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.“