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Übungen - Altklausuraufgaben + Lösungen

Altklausuraufgaben + Lösungen
Kurs

Entrepreneurship und Marktentwicklung (WIR012001B)

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Akademisches Jahr: 2015/2016
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Altklausuraufgaben Entrepreneurship und Marktentwicklung

Aufgabe 1 1) Eine Pionierunternehmerin als Monopolistin hat in der ersten Phase der Marktentwicklung eine optimale Entwicklungszeit T* für das von ihr neu entworfene Produkt des Unternehmens bestimmt. Erläutern Sie, auch anhand geeigneter Grafiken, welche Faktoren die Entwicklungszeit beeinflussen und wie die optimale Entwicklungszeit ermittelt werden kann (15 Punkte).

Die optimale Entwicklungszeit hängt von den Entwicklungskosten und dem Barwert des Quasirentenstroms (dem diskontierten Cash Flow Überschusses aus der Marktverwertung des entwickelten Produkts) ab. Wobei jedoch der Faktor Qualität ebenfalls hinzugezogen wird. Schließlich hängen die Entwicklungskosten stark von der Qualität des Produktes ab.

Hinsichtlich der Kosten lässt sich folgendes festhalten: Umso kürzer die Entwicklungszeit, desto höher sind die Kosten. Das liegt daran, dass durch die Verkürzung der F&E Zeit die Irrtumskosten ansteigen. Es entstehen Prozessunsicherheiten und die generierten Informationen müssen kumulativ verwertet werden (siehe folgende Abbildung).

Irrtumskosten bei zeitlich komprimierter Forschung und Entwicklung

parallele F&E

Hinzu kommt, dass der Faktor Qualität den Kosteneinsatz und die Entwicklungszeit beeinflusst. Eine höhere Qualität geht mit höheren F&E Kosten (z. B. Ressourcen) und längerer F&E Zeit einher (siehe folgende Abbildung).

In diesem Modell wird die Qualität als c. p. Konstante angenommen. Das entsprechende Verhältnis von Kosten und Zeit unter Berücksichtigung der Qualität wird anhand der Isoqualitätslinien veranschaulicht.

Des Weiteren muss bei der Berechnung der optimalen Entwicklungszeit der Zufluss an abdiskontierten Quasirenten berücksichtig werden. Eine längere Entwicklungszeit geht mit einem späteren Markteintritt einher, was anschließend das Zeitfenster zur Marktwertung verkürzt (siehe folgende Abbildung).

Der Zielkonflikt bei der Ermittlung der optimalen Entwicklungszeit besteht nun darin, die F&E Kosten zu minimieren und die Cash Flows aus der Marktverwertung zu maximieren. Dazu stellt man die F&E Kostenfunktion und die Quasirentenfunktion einander gegenüber (siehe folgende Abbildung).

Die optimale Entwicklungszeit T* liegt im Gewinnmaximum. An dieser Stelle ist der Abstand zwischen

beiden Funktionen am größten: 󒰀

𞠀 = 𢐀 − 𢐀

𞠀𦠀𣠀𩐀 𣰀𤠀𥠀 󕐀𢐀

󕐀𡰀

= 󕐀🠀

󕐀𡰀

  1. Vergleichen Sie die oben in 1) beschriebene optimale Entwicklungszeit T* mit einer Situation, in der die Unternehmerin mit Wettbewerb in Form eines Konkurrenten (Duopol) zu rechnen hat. Wie verändert sich hier die optimale Entwicklungszeit gegenüber T*? Begründen Sie Ihre Aussage (15 Punkte).

Konkurrenz sorgt für Rivalität d. h. auftretendem Wettbewerb und Wettbewerb lässt Marktanteile sinken. Aufgrund dessen werden die geplanten Absatzzahlen nicht mehr erreicht und somit die Amortisationsdauer der Entwicklungsaufwendungen verschlechtert. Diese negativen Effekte schmälern die Quasirenten. Das hat zur Folge, dass die optimale Entwicklungszeit und damit der maximale Abstand zwischen der Quasirentenfunktion und der F&E Kostenfunktion früher erreicht wird (Tn) (siehe folgende Abbildung).

Daraus lässt sich ableiten, dass Wettbewerb Produktinnovationen beschleunigt und gleichzeitig die Quasirenten schmälert.

Aufgabe 4 Pionierunternehmen in der Experimentierungsphase der Marktentwicklung müssen über das „Timing“ bei der Produktentwicklung entscheiden. Dazu kann das Modell der „optimalen Entwicklungszeit“ eingesetzt werden.

  1. Erläutern Sie das Konzept zur Bestimmung der optimalen Entwicklungszeit (10 Punkte).

Siehe Aufgabe 1

  1. Zeigen Sie in Ihrer Erläuterung grafisch auf, wie die optimale Entwicklungszeit im Modell gefunden werden kann (10 Punkte).

Siehe Aufgabe 1

  1. Bei kürzeren Entwicklungszeiten fallen zwar zusätzliche Irrtumskosten an, die sich allerdings möglicherweise durch organisatorische Kosteneinsparungen im Entwicklungsprozess kompensieren lassen. Wie würde sich die Aussage des Modells zur Optimierung der Entwicklungszeit verändern, wenn die Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E Kosten) für verschiedene Entwicklungszeiten konstant gehalten werden könnten (10 Punkte)? Gehen Sie bei Ihrer Argumentation davon aus, dass es jedoch eine technische Untergrenze für die Entwicklungszeit (zum Beispiel 1 Jahr) gibt, die nicht unterschritten werden kann.

Wenn das der Fall wäre, dann würde die Untergrenze der Entwicklungszeit gleichzeitig die optimale

Entwicklungszeit darstellen, weil an dieser Stelle das Gewinnmaximum liegt, sprich der Abstand zwischen den beiden Funktionen am größten ist. Schließlich hat die Quasirentenfunktion einen fallenden Verlauf. Daraus lässt sich ableiten, dass die Entwicklungszeit im Idealfall einen Jahr

betragen soll und dementsprechend zur gleichen Zeit die Markterschließung erfolgen soll.

Aufgabe 11 Ihr Unternehmen befindet sich in der Ausreifungsphase der Marktentwicklung. Sie denken darüber nach, die Preise für Ihr Produktangebot zu differenzieren.

  1. Was ist die Idee von Maßnahmen zur Preisdifferenzierung (-diskriminierung) (7 Punkte)?

Die Idee liegt darin, unterschiedliche Zahlungsbereitschaften von Konsumenten abzuschöpfen. Sobald der Anbieter Arbitrage vermeiden kann und sich die Kunden hinsichtlich der Gruppenzugehörigkeit und ihrer ähnlichen Zahlungsbereitschaft eindeutig abgrenzen lassen, bietet es sich an, in den einzelnen Märkten Preisdifferenzierung vorzunehmen. Das bedeutet, dass Anbieter für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise fordern. Dadurch erhöhen sie die Konsumentenrente. Die Maßnahmen, die in dieser Hinsicht ergriffen werden, sind unterschiedlich.

  1. Erläutern Sie anschließend den ersten und dritten Grad der Preisdiskriminierung (10 Punkte); unterstützen Sie Ihre Ausführungen dabei grafisch (7 Punkte).

Siehe Aufgabe 10

  1. Welche Schwierigkeiten können auftreten, wenn ein Unternehmen eine Preisdiskriminierung ersten Grades anstrebt (6 Punkte)?

Die Schwierigkeiten liegen darin, für jeden einzelnen Konsumenten einen spezifischen Verkaufspreis festzulegen. Dazu müsste man erstes die Zahlungsbereitschaft der einzelnen Konsumenten kennen, zweitens müsste der entsprechende Preis dem Kunden gegenüber durchgesetzt werden und drittens müsste man auch organisatorisch in der Lage sein, die Nachfrager oder Nachfragegruppen zu trennen. Zudem reagieren Kunden oft verärgert, wenn sie feststellen, für ein identisches Produkt einen höheren Preis gezahlt zu haben als andere Kunden.

Die Kernnachfrage gibt jene Nachfrage an, die noch auf einen Anbieter (1) entfällt, wenn das Konkurrenzprodukt (2) kostenlos angeboten wird.

Die Konkurrenznachfrage zeigt auf, wie viel der Marktnachfrage auf einen Anbieter (1) eines differenzierten Produktes bei unterschiedlichen Preisen des Wettbewerbs (2) entfallen

Produktdifferenzierung I

Die Kernnachfrage ist in Rot eingezeichnet. Die Nachfrage ist hier unabhängig vom preis P2.

Wenn jedoch der Preis von P2 teurer werden sollte, dann kann man mehr Nachfrage

abschöpfen.

Produktdifferenzierung II

X2 = 0, wenn p2 so hoch ist, dass das die Nachfrage bei 0 liegt.

p2 in die Konkurrenznachfragefunktion einsetzen um zu berechnen, wann x2 = 0 ist.

/ Maximale Nachfragefunktion

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hängen die Entwicklungskosten stark von der Qualität des Produktes ab.
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Irrtumskosten bei zeitlich komprimierter Forschung und Entwicklung
parallele F&E
Hinzu kommt, dass der Faktor Qualität den Kosteneinsatz und die Entwicklungszeit beeinflusst. Eine
höhere Qualität geht mit höheren F&E Kosten (z. B. Ressourcen) und längerer F&E Zeit einher (siehe
folgende Abbildung).
In diesem Modell wird die Qualität als c. p. Konstante angenommen. Das entsprechende Verhältnis
von Kosten und Zeit unter Berücksichtigung der Qualität wird anhand der Isoqualitätslinien
veranschaulicht.
Des Weiteren muss bei der Berechnung der optimalen Entwicklungszeit der Zufluss an
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