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Cultural Studies Part 3

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Cultural Studies

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Akademisches Jahr: 2018/2019
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Universität Klagenfurt

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Cultural Studies Part 3

Michel Foucault – Subjekt und Macht Zu Foucault: 1926 - französischer Philosoph, Historiker, Psychologe, Soziologe & Begründer der Diskursanalyse Wie entsteht Wissen? & Wie erlangt es Geltung? Wie wird Macht ausgeübt und wie werden Subjekte konstituiert/ diszipliniert? Er prägte Begriffe wie: Macht, Wissen, Diskurs, Archiv, Dispositiv, Bio-Macht, Panoptimismus. Historische Betrachtung von Begriffen (z. Wahnsinn) und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Praktiken. Er untersuchte Institutionen wie Gefängnisse, Disziplin, Krankheit, Medizin & Sexualität. Analyse der Geschichte der Gegenwart. Er arbeitet immer im historischen Kontext mit Vergleich zu heute. Macht und Veränderung der Gesellschaft Macht und Widerstand (wenn es das eine gibt, gibt es das andere auch) – d. es gibt immer Macht-Kontexte für jedes Individuum eines seiner Werke war: „Überwachen & Strafen“ (Schulen, Gefängnis, Unis..)

Subjekt und Macht Zentrales Werk mit den zentralen Begriffen – Anfang der 80er entstanden historische Macht und was bedeutet sie für die Gegenwart à wie ein Mensch zum Subjekt wird es gibt Machtverhältnisse durch die man zum Subjekt wird

Begriffe: Subjektivierung und Objektivierung Objektivierungsformen machen Menschen zum Subjekt (sie reduzieren) Beispiel: Sprachwissenschaften à machen Subjekt durch Grammatik Wirtschaftswissenschaften à Objektivierung durch produzierende, arbeitende Menschen Foucault interessierte die Formen der Subjektivierung der Menschen Ein ganzer Menschen wird als „vereinfacht“ bzw. auf einen Teil reduziert z.: Rechtssubjekt, Patienten, Arbeiter. Dieser eine Teil wird dann aber als das Ganze in dieser Disziplin betrachtet. Foucault geht es darum, wie ein Subjekt gemacht wird und weniger darum, was sie sind. Das Subjekt wird entweder in sich selbst geteilt, oder von anderen unterschieden und getrennt. Dadurch wird es zum Objekt. Die Unterscheidung zwischen Irren & Nichtirren, Kranken & Gesunden etc. ist ein Beispiel für dieses Bestreben.

Beispiele: Sprachwissenschaften à macht uns zu sprechenden Subjekte d. man muss sich dem Regelwerk der Sprache unterwerfen (Rechtschreibung, Grammatik – bereits in der Schule = Disziplinaranstalt) Wirtschaftswissenschaften à Besitzverhältnisse, Arbeitszeiten, Produktivität steigern – immer durch Macht

Biologie à Biomacht, das Leben an sich, Hygienevorschriften Unterscheidung zwischen krank & gesund – was ist was? Patient als Kostenfaktor

Zusammengefasst à Objektivierung teilt Menschen in Gruppen auf: krank/gesund oder kriminell/ nicht kriminell Zusammenfassung: das Selbst ist nicht wie bei Descartes in mir, sondern es ergibt sich aus der Umwelt Subjekt ist nicht gleich autonom d. Dezentrierung des Subjekts (Willensfreiheit geht verloren) Machtverhältnisse (immer in Verhältnis zu anderen Dingen ist Macht zu sehen) Objektivierung heute à Smartwatches quantifiziert mich selbst – wie viel km gelaufen, wie viel Kalorien verbraucht usw.

Macht: ... wenn du das menschliche Subjekt in Produktionsverhältnisse und Sinnbeziehungen eingebunden ist, dass ist es zugleich auch in hochkomplexe Machtbeziehungen eingebunden (Foucault) Macht wird historisch als Recht, Staat und Politik betrachtet Foucault erweiterte den historischen Machtbegriff Macht wo wir sie nicht sehen können – dies interessiert Foucault Soziale Beziehungen, Mikro-Machtverhältnisse, stetige Einbindung in Machtverhältnisse All das immer mit historischen Zusammenhang z.: soziale Beziehungen. Heute: in Verbindung mit Smartphone vs. Damals Historisierung und Kontextualisierung von Macht

Machtformen: Gelten dem Alltagsleben teilen Individuen in Kategorien ein weist Individualität zu bindet an eine bestimmte Identität verwandelt das Individuum in Subjekte à ist der Herrschaft eines anderen unterworfen & abhängig; ist an seine eigene Identität gebunden; das Subjekt wird unterjocht und unt erworfen Power: Power is not a thing but a relation Power is not simply repressive but it is productive Power is not simply a property of the State. Power is not something that is exclusively localized in government and the State Power operates at the most micro levels of social relations. Power is omnipresent at every level of the social body The exercise of power is strategic and war-like Machtbeziehungen sind eine Form von Handeln, das nicht unmittelbar auf andere einwirkt, sondern auf deren mögliches oder tatsächliches Handeln einwirkt. Foucault schlägt als Forschungsansatz vor, den Widerstand gegen verschiedene Formen von Macht zu wählen.

  • Bestimmte Menschen besitzen aufgrund ihrer religiösen Qualität die Fähigkeit anderen zu dienen

  • Keine Fürsten, Richter oder Propheten

  • Hirte die die Herde leiten

  • Ausgerichtet auf das Seelenheil

  • Aufopferungsbereit

  • Individualisiert

  • Der moderne Staat nutzt diese Art von Macht

Diese Macht ist eine Form von Macht, die das Seelenheil im Jenseits sichern soll. Keine bloße ordnende Macht – der Hirte soll sich für die Herde aufopfern. Die Macht kümmert sich um die Gemeinschaft und um jeden Einzelnen. Tiefgehendes Wissen über die Menschen als Voraussetzung um sie lenken zu können

Wie wird Macht ausgeübt? Frage nach WIE beschränkt sich auf Beschreibung der Wirkung Zusammenhang zwischen Ursachen und Wesen der Macht soll erkannt werden Macht besitzt: Ursprung – Wesen - Äußerung Die Frage lautet nicht, wie sich Macht manifestiert, sondern wie sie ausgeübt wird, also was da geschieht, wenn jemand, wenn jemand Macht über andere ausübt.

Es gibt 2 Arten von Macht: 1. Macht als Fähigkeit à über Dinge; verändern/ benutzen/ verbrauchen/ zerstören

  1. Macht als Beziehung zwischen Individuen à Macht als Beziehung unter Partnern - wechselseitige, aufeinander reagierende Handlungen

Machtbeziehungen – Kommunikationsbeziehungen – objektive Fähigkeiten = diese sind eng miteinander verbunden & keine getrennten Bereiche. Sie dürfen nicht verwechselt werden, schützen sich gegenseitig und dienen einander als Instrument. Das bedeutet, diese drei stehen in einem Wechselverhältnis.

Begriff: Block: Ansammlung von Kommunikationsbeziehungen, Machtbeziehungen und objektiver Fähigkeiten bilden einen Block. Zum Beispiel: Schule

Weitere Beispiele von Verbindungen aus Handeln, Kommunikationssystemen und Machtbeziehungen: Gehorsam + Machtbeziehung = Gefängnis, Kloster Zweckrationales Handeln + Machtbeziehung = Krankenhaus Kommunikationsbeziehung + Machtbeziehung = Schule alle drei Arten + Machtbeziehung = Militär

è Folge dieser zunehmenden Disziplinierung: rationalere, ökonomischere, produktivere Abstimmung zwischen Tätigkeiten, Kommunikationsnetzen und Machtbeziehungen

Besonderheiten der Machtbeziehung: Ausüben von Macht = handelnde Einwirkung auf andere Es gibt „die Macht“ nicht Macht gibt es nur als Handlung Macht muss nicht auf Konsens oder Gewalt beruhen - diese zwei sind Mittel der Macht aber nicht Wesen es soll auf das mögliche, zukünftiges, tatsächliches oder Gegenwärtiges Handeln einwirken

Zwei unerlässliche Elemente von Machtbeziehungen: 1. „Der Andere“, auf den die Macht ausgeübt wird, muss als Subjekt anerkannt werden

  1. Ein ganzes Feld möglicher Antworten, Reaktionen und Wirkungen muss sich öffnen

Begriff: Führen: Durch Zwang zu lenken (streng oder weniger streng) sich aufführen (gut oder schlecht) in einem Handlungsfeld zu verhalten Macht will Führung lenken

Begriff: Regieren: Lenkung des Verhaltens Handlungsfeld anderer strukturieren keine Gewalt, Kampf, Vertrag oder Bindung kann nur über freie Subjekte ausgeübt werden

Freiheit als Voraussetzung für Macht und Regieren: Nur frei Subjekte können regiert werden Subjekt muss über mehrere Verhaltens-, Reaktions- oder Handlungsmöglichkeiten verfügen Sklaverei ist keine Machtbeziehung Macht und Freiheit schließen einander nicht aus Freiheit ist Voraussetzung für Macht Analyse: Die Analyse von Machtbeziehungen darf sich nicht nur auf einige Institutionen beschränken Machtbeziehungen wurzeln im gesamten gesellschaftlichen Geflecht es gibt nicht die „eine“ beherrschende Macht Es gibt zahlreiche Orte und Formen des Regierens – Staat ist eine wichtige Form davon

Wie lassen sich Machtbeziehungen analysieren? Innerhalb bestimmter Institutionen à Vorteil: die Machtbeziehung wird in konzentrierter Form betrachtet Nachteil: eingesetzte Mechanismen dienen der Selbsterhaltung, man erkennt nur die Reproduktionsfunktion 5 Punkte zur Analyse von Machtbeziehungen:

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Michel Foucault – Subjekt und Macht
Zu Foucault: 1926-1984
französischer Philosoph, Historiker, Psychologe, Soziologe & Begründer der Diskursanalyse
Wie entsteht Wissen ? & Wie erlangt es Geltung?
Wie wird Macht ausgeübt und wie werden Subjekte konstituiert/ diszipliniert?
Er prägte Begriffe wie: Macht, Wissen, Diskurs, Archiv, Dispositiv, Bio-Macht,
Panoptimismus.
Historische Betrachtung von Begriffen (z.B. Wahnsinn) und die damit einhergehenden
gesellschaftlichen Praktiken. Er untersuchte Institutionen wie Gefängnisse, Disziplin,
Krankheit, Medizin & Sexualität.
Analyse der Geschichte der Gegenwart.
Er arbeitet immer im historischen Kontext mit Vergleich zu heute.
Macht und Veränderung der Gesellschaft
Macht und Widerstand (wenn es das eine gibt, gibt es das andere auch) – d.h. es gibt immer
Macht-Kontexte für jedes Individuum
eines seiner Werke war: „Überwachen & Strafen“ (Schulen, Gefängnis, Unis..)
Subjekt und Macht
Zentrales Werk mit den zentralen Begriffen – Anfang der 80er entstanden
historische Macht und was bedeutet sie für die Gegenwart à wie ein Mensch zum Subjekt
wird
es gibt Machtverhältnisse durch die man zum Subjekt wird
Begriffe: Subjektivierung und Objektivierung
Objektivierungsformen machen Menschen zum Subjekt (sie reduzieren)
Beispiel: Sprachwissenschaften à machen Subjekt durch Grammatik
Wirtschaftswissenschaften à Objektivierung durch produzierende, arbeitende
Menschen
Foucault interessierte die Formen der Subjektivierung der Menschen
Ein ganzer Menschen wird als „vereinfacht“ bzw. auf einen Teil reduziert
z.B.: Rechtssubjekt, Patienten, Arbeiter. Dieser eine Teil wird dann aber als das Ganze in
dieser Disziplin betrachtet.
Foucault geht es darum, wie ein Subjekt gemacht wird und weniger darum, was sie sind.
Das Subjekt wird entweder in sich selbst geteilt, oder von anderen unterschieden und
getrennt. Dadurch wird es zum Objekt. Die Unterscheidung zwischen Irren & Nichtirren,
Kranken & Gesunden etc. ist ein Beispiel für dieses Bestreben.
Beispiele:
Sprachwissenschaften à macht uns zu sprechenden Subjekte d.h. man muss sich dem
Regelwerk der Sprache unterwerfen (Rechtschreibung, Grammatik – bereits in der Schule =
Disziplinaranstalt)
Wirtschaftswissenschaften à Besitzverhältnisse, Arbeitszeiten, Produktivität steigern –
immer durch Macht