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Vorlesung 13 - Zellen im Gewebeverband

* Wintersemester * Professor Bastmeyer * Teil 1: Zellbiologie
Kurs

Grundlagen der Biologie (BA-01)

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Akademisches Jahr: 2017/2018
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Zellen im Gewebeverband

Gewebe

In vielzelligen Eukaryonten sind Zellen in einzelnen Gewebeverbänden (z. Darm) organisiert. Sie sind eine Ansammlung differenzierter Zellen einschließlich ihrer extrazellulären Matrix. Die Zellen eines Gewebes besitzen ähnliche Funktionen und erfüllen gemeinsam die Aufgaben des Gewebes.

Zelladhäsion

Kontakte zwischen Zellen oder mit einer extrazellulären Matrix (ECM). Moleküle, die die Zelladhäsion möglich machen, werden Zelladhäsionsmoleküle genannt.

Zelladhäsionsmolekül (CAM)

 Klasse von Proteinen, die die Kontakte zwischen Zellen in Geweben vermitteln  Funktionen: Zusammenhalt von Geweben, Kommunikation von Zellen  Typischerweise Transmembranprotein  Arten, darunter o Cadherine o Ig-Superfamilie o Integrin o Selektin

Bindungen zwischen Zelladhäsionsmoleküle

o Homophil: CAMs der gleichen Art o Heterophil: Mit anderen CAMs bzw. der ECM o Bindungen durch ein extrazelluläres Linker-Molekül

Cadherin

o Vermitteln eine Calcium-abhängige, homophile Bindung zwischen einzelnen Zellen. o Gewebespezifisch Exprimierung (N-Cadherin im Nervensystem, E-Cadherin, M-Cadherin, ...).

Ig-Superfamilie

o Vermitteln eine Calcium-unabhängige Bindung o homophil und heterophil möglich o Sind neben reiner Zelladhäsion auch Rezeptoren in der Zellkommunikation

Selektin

o Calcium-abhängige Adhäsionsmoleküle o Heterophil o Erkennen spezifische Zuckerstrukturen o Wichtig bei der Migration und Invasion von Leukocyten ins Gewebe.

Integrin

o Zellrezeptoren, die die Bindung an Moleküle der ECM vermitteln o Integrinfamilie hat ca. 20 Mitglieder, bilden untereinander Heterodimere, die aus a- und ß- Intergrinen bestehen o Erkennen selektiv bestimmte ECM-Liganden (Fibronektin, Laminin, Kollagen etc.).

Blutkörperchen

o Weiße Blutkörperchen / Leukozyten, alle Blutzellen mit Zellkern, bilden u. das zelluläre Immunsystem zur Vernichtung eingedrungener Krankheitserreger und Fremdkörper o die roten Blutkörperchen oder Erythrozyten, die Sauerstoff transportieren. o Blutplättchen / Thrombozyten, für Gerinnung des Blutes und Wundverschluss

Extrazelluläre Matrix (ECM)

o Gewebe bestehen nicht nur aus Zellen, sondern auch aus Zwischenräumen zwischen Zellen (extrazellulärer Raum). o ECM-Zusammensetzung gewebespezifisch (Knochen, Hornhaut, Sehnen) o Wird von außergewöhnlichen Moleküle gebildet (groß, stark geladen, viele Zuckerreste). o Es gibt drei Haupttypen von Molekülen: o 1. Kollagene o 2. nicht-kollagene Glykoproteine (Laminin, Fibronektin) o 3. Proteoglykane (HSPG, ChSPG)

Adhärenzkontakt

o Koppeln Zellen dauerhaft aneinander. o Gebildet durch Cadherine, die homophile Bindungen in der Nachbarzelle eingehen. o Intrazellulär ist jedes Cadherin über Proteinlinker an Aktinfilamente angebunden. Es entsteht ein Adhäsionsgürtel aus gebündelten Aktinfilamenten, der das Epithel stabilisiert.

Desmosom

o Auch für mechanische Stabilität des Epithels o Cadherine sind über Bindeproteine an Intermediärfilamenten befestigt o Häufig kreuzen dicke Bündel von Keratinfilamenten durch das Cytoplasma und sind dann an den Desmosomen wie durch Punktverschweißung an die Keratinfilamente der Nachbarzellen gebunden

Hemidesmosom

o Verankern die Zellen an der Basallamina o Die Intermediärfilamente werden über Integrinmoleküle in der Zellmembran mit der ECM der Basallamina verbunden

Gap-Junction

o Bilden Kanäle zwischen zwei Zellen, durch die kleine wasserlösliche Moleküle diffundieren können o Werden von Proteinkomplexen in der Zellmembran gebildet, die einen offenen Kanal zwischen zwei benachbarten Zellen herstellen

Stammzelle

o Eigenschaften von Stammzellen: o nicht terminal differenziert o hohes Teilungspotenzial o selbstregenerativ o Schicksal der Tochterzellen kann durch die Umgebung oder zellautonom bestimmt sein

Embryonale Stammzellen

 Werden aus der inneren Zellmasse des Blastocysten isoliert und können sich prinzipiell noch in alle Zelltypen des Körpers differenzieren (pluripotent)

Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS Zellen)

 Können durch direkte Transformation aus adulten Körperzellen gewonnen werden. Hierbei ist die Expression von drei Genen (Oct3/4, Sox2, Klf4) ausreichend. -> Yamanaka-Faktoren

Klonieren

Der Kern der Körperzelle mit erwünschten Eigenschaften wird mit einer entkernten Eizelle verschmolzen. Diese vermehrt sich.

 Reproduktives Klonen: Einpflanzung in eine Leihmutter  Therapeutisch: Nutzung der Zellen für Gewebezucht

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In vielzelligen Eukaryonten sind Zellen in einzelnen Gewebeverbänden (z.B. Darm) organisiert. Sie
sind eine Ansammlung differenzierter Zellen einschließlich ihrer extrazellulären Matrix. Die Zellen
eines Gewebes besitzen ähnliche Funktionen und erfüllen gemeinsam die Aufgaben des Gewebes.
Zelladhäsion
Kontakte zwischen Zellen oder mit einer extrazellulären Matrix (ECM). Moleküle, die die Zelladhäsion
möglich machen, werden Zelladhäsionsmoleküle genannt.
Zelladhäsionsmolekül (CAM)
Klasse von Proteinen, die die Kontakte zwischen Zellen in Geweben vermitteln
Funktionen: Zusammenhalt von Geweben, Kommunikation von Zellen
Typischerweise Transmembranprotein
Arten, darunter
oCadherine
oIg-Superfamilie
oIntegrin
oSelektin
Bindungen zwischen Zelladhäsionsmoleküle
oHomophil: CAMs der gleichen Art
oHeterophil: Mit anderen CAMs bzw. der ECM
oBindungen durch ein extrazelluläres Linker-Molekül