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8 Goldene Regeln der Blutdruckmessung

Blutdruckmessung
Kurs

Human- und Zahnmedizin

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Akademisches Jahr: 2019/2020
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Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

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Text Vorschau

Messen Sie stets zur gleichen Uhrzeit und unter den möglichst glei- chen Bedingungen. Am besten morgens direkt nach dem Aufstehen (vor z. B. Medikamenteneinnahme und Frühstück) und abends vor dem Zubettgehen.

Messen Sie dabei zweimal hintereinander im Abstand von ca. 1 Minute. Falls beide Messungen sehr stark auseinanderfallen auch ein 3. Mal (aber nicht öfter!). Notieren Sie sich nur die Daten der letzten Messung mit Datum und Uhrzeit.

Wichtig dabei: Ihr Blutdruck ist keine konstante Größe. Blutdruck- schwankungen zwischen einzelnen Messungen sind durchaus üblich (innerhalb kürzester Zeit bis zu 40 mmHG). Daher sollten Sie auch niemals nur eine einzelne Messung als Grundlage Ihrer Blutdruckbe- wertung nehmen! Eine verlässliche Aussage erhalten Sie stattdessen, wenn Sie Ihren Blutdruck wie beschrieben über einen längeren Zeitraum (z. B. 2 Wochen) zweimal am Tag dokumentieren (z. B. in einem Blutdruck- pass) und daraus einen Durchschnittswert berechnen.

Morgens Abends

Achten Sie darauf, vor jeder Messung mindestens 5-10 Minuten zur Ruhe zu kommen und jede Art von physischer oder psychischer Anstrengung zu vermeiden.

Nehmen Sie auch während der Messung eine entspannte Haltung ein. Lehnen Sie sich zurück, stellen Sie Ihre Füße schulterbreit flach auf den Boden (Beine nicht überkreuzen und auch nicht hinlegen!) und denken Sie an etwas Schönes (auch psychische Erregung kann sich auf den Blutdruck auswirken).

Verzichten Sie auch darauf, während der Messung z. B. Fernsehen zu schauen oder mit dem Handy zu spielen.

Messen Sie stets am gleichen Arm. Eine Faustregel besagt, dass i.d. der dem Herzen nähere Arm benutzt werden sollte. Sofern Sie von Ihrem Arzt keine andere Empfehlung haben, nutzen Sie also Ihren linken Arm.

Tipp: Fragen Sie Ihren Arzt nach einer Seitenvergleichsmessung, um Ihren individuellen Messarm sicher festzustellen, denn nicht bei jedem ist es tatsächlich der linke Arm. Es sollte dann der Arm genutzt werden, an dem bei Ihnen bei der Seitenvergleichsmessung die höheren Blutdruckwerte gemessen werden.

Legen Sie die Manschette nicht zu eng/straff an. Belassen Sie einen ca. fingerbreiten Spalt zwischen Arm und Manschette. Die Manschette muss dabei ca. 2,5 cm von der Ellenbeuge entfernt anliegen.

Der Schlauch Ihrer Oberarmmanschette sollte zu Ihrer Ellenbeuge/zum Innenarm zeigen (bei aponorm®-Ober- armmanschetten richten Sie die gelbe Markierung an der Manschette ganz einfach zur Ellenbeuge hin aus).

falsch richtig falsch

Stellen Sie außerdem sicher, dass der Schlauch nicht abgedrückt oder geknickt wird. Legen Sie Ihren Unterarm bei einer Oberarm- manschette auf einer festen Unterlage ab. Am besten auf einem Tisch, denn so ist die Manschette automatisch etwa auf Höhe des Herzens positioniert.

richtig

zu eng/klein zwei Finger Luft zu tief angelegt bzw. zu groß mit Abstand zur Ellenbeuge

Bei Handgelenk-Blutdruckmessgeräten gilt: Überprüfen Sie, ob die Größe der Manschette für Ihren Handgelenksumfang geeignet ist. Die Angabe finden Sie auf der Manschette selbst oder in der Gebrauchsanleitung zum Gerät. Bei abweichenden Werten kann es zur Verfälschung der Blutdruckwerte kommen.

Entfernen Sie vor der Messung Uhren und Schmuck vom Handgelenk. Die Handinnenfläche zeigt nach oben. Das Blutdruckmessgerät bitte etwa 1 cm unterhalb der Handwurzel am Handgelenk anlegen. Das Gerät muss dabei zur Handinnenseite zeigen. Vermeiden Sie auf jeden Fall ein Abknicken des Handgelenks.

Achten Sie darauf, dass sich das Gerät am Handgelenk ca. auf Herzhöhe befindet, denn der Blutdruck kann bereits bei 1,5 cm Abweichung der Messposition um ca. 1 mmHG verfälscht werden (Arm darf deshalb z. B. nicht auf dem Schoß gehalten werden). Stützen Sie Ihren Unterarm am besten auf einem Kissen o.ä. ab. So vermeiden Sie auch direkt jede Art von Muskelanspannung, die das Ergebnis verfälschen könnte.

Hinweis: Veränderungen der Gefäßstrukturen z. B. durch Arteriosklerose oder sehr tief liegende Arterien können bei der Handgelenksmessung Messabweichungen verursachen. Führen Sie daher am besten einmal zusammen mit Ihrem Arzt eine Vergleichsmessung mit einem Oberarmmessgerät durch, um abzuklären, ob die Messung am Handgelenk für Sie geeignet ist (insbesondere wenn Sie über 45 Jahre alt sind). Ist die Abweichung zwischen Oberarm- und Handgelenksmessung bei wiederholter Messung sehr deutlich ausgeprägt (über 10mmHG), sollten Sie die Oberarmmessung bevorzugen.

Abstand- halter

Wenn während der Messung Pulsunregelmäßigkeiten auftreten, wird bei Blutdruckmessgeräten mit Arrhythmie-Erkennung nach der Messung ein entsprechendes Symbol im Display angezeigt (Bei aponorm® Geräten erscheint ). Das Blutdruckergebnis kann in diesem Fall von Ihrem normalen Blutdruck abweichen. Bei Herzarrhythmien wird deshalb empfohlen, 3 mal hintereinander im Abstand von 1 Minute zu messen und aus allen drei Messungen den Mittelwert zu notieren.

Wenn das Symbol häufiger (z. B. bei täglichen Messungen mehrmals pro Woche) erscheint, empfehlen wir Ihnen, zur Sicherheit eine genauere ärztliche Abklärung vornehmen zu lassen. Pulsunregelmäßig- keiten können etwa auf Gefäßveränderungen hinweisen oder andere Ursachen haben, die ärztlich bewertet werden sollten.

Abweichende Heimmesswerte im Vergleich zur Messung in der Arztpraxis sind völlig normal. Durch den „Weißkittel-Effekt“ sind die Werte bei der Arztmessung oftmals höher (Aufregung bzw. Angst treiben den Blutdruck nach oben). Es kommt aber auch vor, dass die Werte in der Arztpraxis niedriger ausfallen, wenn Sie sich dort gut aufgehoben fühlen („maskierte Hypertonie“).

Oftmals sind daher Ihre zuhause gemessenen Werte, und zwar die Durchschnittswerte mehrerer Heimmessungen über mehrere Tage unter vergleichbaren Bedingungen ermittelt (siehe Regel 1), aussagekräftiger.

Mehr Hintergrunderläuterungen, warum Messabweichungen häufig unbedenklich bzw. normal sind, finden Sie auch im Infoblatt „Messabweichungen bei Vergleichsmessungen“ im Downloadbereich unter aponorm.

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