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Studienarbeit stress und selbstwirksamkeit

Forschungsarbeit WS 20/21
Course

Dokumentation in der Psychiatrie und Psychiotherapie (PSYC01)

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Academic year: 2020/2021
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Forschungsarbeit

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Studienarbeit

Thema: Eine Untersuchung über den Zusammenhang von Selbstwirksamkeitsempfinden und Stress

Fach: Computergestützte Datenanalyse & Durchführung & Präsentation empirischer Untersuchungen

Dozentin: Frau Katrin Kleinscheck

Vorgelegt von: Anna Adler, (11015605) Ricarda Schuster, (11014387) Stella Tersch, (11014800)

Zusammenfassung (Abstract)

Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Beziehung zwischen Selbstwirksamkeit und Stress. Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang von Selbstwirksamkeit und Stress bei Psychologiestudierenden an der SRH Hochschule Heidelberg sowie Studierende anderer Hochschuleinrichtungen in Deutschland zu untersuchen. Zudem wurde untersucht, ob ein Unterschied hinsichtlich des Stressempfindens zwischen männlichen und weiblichen Studierenden besteht. Die Datenerhebung wurden mittels einer anfallenden Stichprobenziehung durchgeführt, welche mithilfe eines Online- Fragebogens stattfand. Dazu fand eine Datenerhebung von N = 376 Versuchspersonen in Form eines korrelativen Querschnittdesigns statt. Die Stichprobe setzte sich aus 32% ( n = 122) männlichen, 67% ( n = 251) weiblichen und knapp 1% ( n =3) diversen Teilnehmern im Alter von 18 bis 35 Jahren zusammen. Die Hypothesen waren beide statistisch signifikant. Folglich besteht ein Zusammenhang zwischen Stress und Selbstwirksamkeit und das Stressempfinden bei Frauen ist größer als bei Männern.

1

Abbildungsverzeichnis

  • Abbildung 1. Histogramm der Altersverteilung der Stichprobe...............................................
  • Abbildung 3. Histogramm der Verteilung der Stresswerte.......................................................
  • Abbildung 4. Histogramm der Verteilung der Selbstwirksamkeitswerte..................................
  • Abbildung 5. Streudiagramm Zusammenhang Stress und Selbstwirksamkeit.........................

Tabellenverzeichnis

Tabelle 2. Mittelwerte, Standardabweichungen, Korrelationskoeffizienten - Konstrukt Stress und Selbstwirksamkeit.............................................................................................................. Tabelle 3. Stressempfinden bei Männern und Frauen: t-Test für unabhängige Stichproben....

erläutert. Im Weiteren folgen die Präsentation und die Interpretation der Ergebnisse. Abschließend werden die Erkenntnisse kritisch diskutiert und ein Ausblick auf nützliche Verwendung der gewonnen Daten dargelegt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Forschungsarbeit die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.

1 Selbstwirksamkeit

Jerusalem und Schwarzer (2002) definieren den Begriff der Selbstwirksamkeit „als die subjektive Gewissheit neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können“ (Jerusalem & Schwarzer, 2002, S. 35). Dieses Konzept bezieht sich nicht auf einfache Handlungssituationen oder routinierte Aufgaben, sondern darauf, wenn komplexe Kompetenzen zur Bewältigung herausfordernder Situation nötig sind. (Jerusalem & Schwarzer, 2002) Das Konzept der Selbstwirksamkeit beruht auf der sozial-kognitiven Theorie von Bandura (1977). Der Mensch leistet einen ursprünglichen Beitrag zum eigenen psychosozialen Handeln durch die persönliche Handlungskompetenz. Hierbei ist kein Mechanismus bedeutender als der Glaube des Menschen an seine persönliche Wirksamkeit ( personal efficacy ). Die Selbstwirksamkeitserwartung ( perceived self - efficacy ) bezieht sich auf das Vertrauen an die eigenen Fähigkeiten, um Aufgaben zu organisieren und auszuführen, die zur Bewältigung zukünftiger Situationen notwendig sind. Selbstwirksamkeitserwartung beeinflusst wie Menschen denken, fühlen, sich motivieren und handeln (Bandura, 1995). Die Ausprägung der Selbstwirksamkeit einer Person beeinflusst, wie diese mit schwierigen oder herausfordernden Situationen umgeht (Bandura, 1997). Hierbei wird zwischen einer hohen und einer geringen Selbstwirksamkeitserwartung unterschieden. Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung steigern ihre eigene Leistung und ihr persönliches Wohlbefinden in vielerlei Hinsicht. Personen mit einem größeren Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten betrachten schwierigere Aufgaben als Herausforderung, die sie meistern wollen, anstatt als Bedrohung, die sie zu vermeiden versuchen. Misserfolge oder Rückschläge führen sie auf zu geringe Anstrengung oder unzureichende Kenntnisse und Fähigkeiten zurück, die sie sich aneignen können. Diese Einstellung führt zu persönlichen Erfolgen, reduziert Stress und senkt die Anfälligkeit für Depressionen (Bandura, 1994). Im Gegensatz dazu, schrecken Menschen mit einer geringeren Selbstwirksamkeitserwartung, vor schwierigen Aufgaben zurück, die sie als persönliche

Bedrohung ansehen. Sie haben niedrigere Ansprüche und ein schwächeres Engagement für die Ziele, die sie verfolgen wollen. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie sie erfolgreich sein können, wenn sie mit schwierigen Aufgaben konfrontiert werden, achten sie eher auf ihre persönlichen Schwächen, auf mögliche Hindernisse und auf verschiedene ungünstige Folgen. Da sie die fehlende Leistung als mangelhafte Begabung ansehen, braucht es nicht viele Misserfolge, damit sie den Glauben an ihre Fähigkeiten verlieren. Dadurch sind sie anfälliger für Stress und Depressionen (Bandura, 1994). Nach Bandura (1994) lassen sich vier unterschiedlich effektive Quellen der Selbstwirksamkeitserwartung unterscheiden: (a) Eigene Erfolgserlebnisse, (b) stellvertretende Erfahrungen durch Beobachtung von Verhaltensmodellen, (c) Ermutigung von anderen und (d) emotionale Aktivierung. Alle diese vier Quellen fördern oder entwickeln die Selbstwirksamkeit (Bandura, 1994).

1.2

Der Begriff Stress ist aus dem heutigen Alltagsgebrauch nicht mehr wegzudenken. Unter den „100 Wörter(n) des 20. Jahrhunderts“ ist der Begriff wiederzufinden (Schneider, 1999, zitiert nach Litzke, Schuh & Pletke, 2013, Vorwort). Sätze wie „ich bin gestresst!“ oder „mach dir keinen Stress!“ sind allgegenwärtig. Es gibt kaum einen Bereich des alltäglichen Lebens, der nicht mit Stress in Verbindung gebracht werden kann: Stress am Arbeitsplatz, Stress in der Beziehung, aber auch Freizeitstress (Kaluza, 2015). So vielfältig wie Stress im Alltag vorkommt, sind auch die Definitionen des Begriffs, auf die im Folgenden zunächst eingegangen wird. Danach werden verschiedene Arten von Stress beleuchtet. Anschließend wird anhand eines vorherrschenden Modells in der Psychologie die Stressentstehung und Bewältigung erläutert. Stress, von dem lateinischen Wort „stringere“ abgeleitet, bedeutet übersetzt „zusammendrücken“ oder „zusammenziehen“ (Litzcke, Schuh & Pletke, 2013). Der Begriff geriet erstmals im Jahre 1914 durch die Forschung von Cannon in den wissenschaftlichen Fokus, der Stress auf eine Störung der Homöostase unter Bedingungen von Kälte, Sauerstoffmangel und Blutzucker zurückführte (Lazarus & Folkman, 1984). Große Verbreitung erlangte der Begriff jedoch erst durch die Arbeiten des Biochemikers Hans Selye (1956), der Stress als unspezifische Reaktion des Körpers auf eine Anforderung klassifizierte. Stress wird oftmals ausschließlich negativ aufgefasst, kann aber auch positiv und neutral auftreten (Selye, 1974, 1988). Selye (1974, 1988) differenziert zwischen positivem Stress ( Eustress ) und negativem Stress ( Distress ). Eustress hat einen positiven Effekt auf den Organismus, beispielweise,

wird der Erfolg der Bewältigungsstrategie bewertet. Dabei können aus der Bewältigung der Situation Erfahrungen gewonnen werden, die für künftige, ähnliche Situationen genutzt werden können oder es werden Bewertungstendenzen gebildet, indem eine bestimmte Situation beispielsweise immer als Bedrohung interpretiert wird (Lazarus & Folkman, 1984; Hartig, 2015). Laut Lazarus (1993) gibt es zwei Copingstile, die bedrohliche Situation zu bewerkstelligen: den problemorientierten und den emotionsorientierten Copingstil. Der problemorientierte Copingstil basiert auf der Änderung der Situation und dem daraus resultierenden Lösen des Problems. Der emotionsorientierte Copingstil unterscheidet sich vom problemorientierten, indem nur der emotionale Umgang mit der Situation geändert wird, nicht aber die Situation an sich z. dem Problem aus dem Weg zu gehen (Lazarus, 1993). Demnach entsteht Stress, wenn eine Person die Ansicht vertritt, dass ihre Ressourcen zur Bewältigung der Situation nicht ausreichen oder sie diese aufgrund fehlender Strategien nicht lösen kann. Je höher die Anforderung im Verhältnis zur eigenen Leistungsfähigkeit bewertet wird, desto höher ist das Stressempfinden (Kaluza, 2012) (siehe Anhang 1 ).

1 Aktueller Forschungsstand

In der folgenden Arbeit geht es nicht nur um die theoretischen Grundlagen, sondern auch um die Ergebnisse zahlreicher aktueller Forschungsprojekte zu den Konstrukten Selbstwirksamkeit und Stress. Es lässt sich bereits ein Zusammenhang zwischen den beiden Konstrukten Stress und Selbstwirksamkeit vermuten. Im folgenden Abschnitt werden daher einige Untersuchungen kurz dargestellt und beleuchtet, die näheres über den aktuellen Forschungsstand der Konstrukte Selbstwirksamkeit und Stress darlegen. In einer Längsschnittstudie im Jahre 2017 über „Die Rolle von wahrgenommenem Stress und Selbstwirksamkeit bei der Lebenszufriedenheit junger Menschen“ wurde herausgefunden, dass sich die Selbstwirksamkeit, sowie die Veränderung von Stress und

Selbstwirksamkeit der Person auf die Lebenszufriedenheit auswirkten. Darüber hinaus

zeigten die Ergebnisse, dass die Selbstwirksamkeit negative Auswirkungen von Stress auf das Leben abschwächte ( χ 2 = 44, p < .001) (Burger & Samuel, 2017). Außerdem wurde durch Schönfeld, Brailovskaia, Bieda, Zhang und Margraf (2016) bewiesen, dass die Selbstwirksamkeit als Puffer gegen den täglichen Stress wirkt ( r = - .41, p < .001). Diese Studie lieferte den ersten transnationalen Beweis für verschiedene Stresspuffereffekte für die zwei Dimensionen der psychischen Gesundheit. In der Studie wurde untersucht, ob sich der Alltagsstress positiv und negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt mit Mediation durch Selbstwirksamkeit (Schönfeld et al., 2016).

Auch zwischen der Variable Geschlecht und dem Konstrukt Stress lassen sich einige Forschungsergebnisse aufweisen, wobei nur auf zwei eingegangen wird. In der Juvenir-Studie im Jahre 2015 wurde untersucht, wie sich das Stressempfinden bei Leistungsdruck und Überforderung bei Jugendlichen auswirkt, sowie die Unterschiede des Alters und Geschlechts ( N = 1'538). Das Resultat: es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Variable Alter und dem Konstrukt Stress, jedoch zwischen der Variable Geschlecht und dem Konstrukt Stress. Dort waren die Unterschiede statistisch signifikant. Die jungen Frauen fühlten sich deutlich gestresster als die jungen Männer: 56% gaben an, häufig bis sehr häufig gestresst zu sein- bei den männlichen Jugendlichen waren es 37% (Güntzer, 2017). Aus einer Studie der Techniker Krankenkasse im Jahre 2016 geht hervor ( N= 1200 ), dass sich Frauen häufiger gestresst fühlen als Männer. Die Studie ergab, dass 63% der Frauen und 52% der Männer unter Stress leiden mit einem Unterschied von 11%. Aufgrund der aufgeführten Studien ist zu vermuten, dass sowohl eine Korrelation zwischen den Konstrukten Stress und Selbstwirksamkeit besteht, als auch ein Unterschied zwischen dem Stressempfinden von Frauen und Männern.

1 Fragestellung und Hypothesen

Auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes werden in dieser Studienarbeit die folgenden zwei Hypothesen aufgestellt und untersucht. Forschungsfrage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychologischen Konstrukten Selbstwirksamkeit und Stress? Daraus ergeben sich folgende Hypothesen: Hypothese 1 : Es gibt einen Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und Stressempfinden. Hypothese 2: Das Stressempfinden von Frauen ist höher als das von Männern.

2 Untersuchungsdesign

Die Grundgesamtheit umfasste alle Studierenden in Deutschland. Die Datenerhebung erfolgte über einen Online-Fragebogen auf der Plattform Soscisurvey. Folglich lag eine anfallende Ziehung der Stichprobe vor. Die Untersuchung wurde im Zeitraum vom 19. bis zum 27.01 durchgeführt und danach ausgewertet. Der Fragebogen beinhaltete 20 geschlossene Items, die quantitativ standardisiert waren. Bei der Studie wurde das Querschnittsdesign gewählt aufgrund des einmaligen Messzeitpunktes. Die zu untersuchenden Variablen wurden lediglich korrelativ betrachtet. Die Vorteile der Datenerhebung mittels eines Online- Fragebogens gegenüber einem Interview dominierten, da die Anonymität der Probanden gewährleistet war und eine größere Anzahl an Versuchspersonen befragt werden konnte. Des Weiteren handelte es sich um ein sowohl kostengünstiges als auch nicht zeitaufwändiges Verfahren. Zudem waren mögliche Intervieweffekte, wie z. die unbewusste Beeinflussung durch den Interviewer, bei einem Online-Fragebogen nicht vorhanden.

2 Operationalisierung

Die deutsche Version des standardisierten und gekürzten Fragebogens Perceived Stress Scale (PSS-10) von Klein et al. (2016), wurde verwendet, um das Konstrukt Stress messbar machen zu können. Der englische Fragebogen von Cohen und Williams (1988) zur Messung des Stressempfindens von über 14-Jährigen, hatte original 14 Items (PSS-14), welcher später nach einer Hauptkomponentenanalyse ( principal components analysis ) auf zehn Items reduziert wurde. Der PSS-10 beinhaltet zehn geschlossene ausgestaltete Items zur Messung der Belastung der Probanden im letzten Monat (Klein et al., 2016). Dieser Fragebogen überzeugt mit seiner ökonomischen Durchführbarkeit und der Übersetzung in 23 weitere Sprachen. Die zehn Items können jeweils mit einer fünf-stufigen Skala beantwortet werden. Die Skalierung der einzelnen Items (zum Beispiel: „Wie oft hatten Sie sich im letzten Monat „nervös“ oder „gestresst“ gefühlt?“) folgten einer fünf-stufigen Skala mit den Werten: 1 = „nie“, 2 = „selten“, 3 = „manchmal“, 4 = „oft“, und 5 = „sehr oft“. In der englischen Version des Fragebogens hingegen mit Werten zwischen „0“ und „4“. Deshalb mussten bei der Datenaufarbeitung die einzelnen Items umcodiert werden, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten zu können (Klein et al., 2016). Außerdem wurden die Fragen vier, fünf, sieben und acht interveniert gestellt, um als Kontrollvariablen ein willkürliches Antwortverhalten zu erkennen und die entsprechenden Probanden bei der Auswertung somit auszuschließen. Der Fragebogen PSS-10 überzeugte auch durch eine hohe Reliabilität

(Cronbachs α = zwischen .84 und .86), sowie eine hohe Konstruktvalidität von r = .52 bis r = .76. Die Objektivität ist ebenfalls gegeben, da bei Online-Fragebögen kein Versuchsleitereffekt vorliegt, der ein mögliches Antwortverhalten beeinflussen könnte. Daher ist der PSS-10 Fragebogen, ein reliables, valides und ökonomisches Instrument zur Messung des Stressempfindens (Klein et al., 2016). Das Konstrukt der Selbstwirksamkeit wurde von Jerusalem und Schwarzer (1999) im Rahmen einer Untersuchung mithilfe der Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) operationalisiert. Die Skala beinhaltet zehn Items zur Erfassung der allgemeinen optimistischen Selbstüberzeugung von Jugendlichen und Erwachsenen ab 12 Jahren (Jerusalem & Schwarzer, 1999). Sie misst die optimistische Kompetenzerwartung der Probanden in Bezug auf das Vertrauen in sich selbst, eine schwierige Lage zu meistern, wobei der Erfolg der eigenen Kompetenz zugeschrieben wird. Die einzelnen Items (zum Beispiel: „Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen.“), die alle gleichsinnig gepolt sind, können durch eine vierstufige Skala: 1 = „stimmt nicht“, 2 = „stimmt kaum“, 3 = „stimmt eher“ und 4 = „stimmt genau“, beantwortet werden. Um den Wert für die Selbstwirksamkeit der einzelnen Probanden ermitteln zu können, werden die beantworteten Einzel-Items aufsummiert. Die Summe aller zehn Antworten liegt somit zwischen zehn und 40. Die SWE- Skala überzeugte aufgrund eines hohen Reliabilitätsfaktors (Cronbachs α = zwischen .80 und. 90) in deutschen Stichproben. Die Kriterien bezogene Validität erschließt sich über zahlreiche Korrelationsstudien mit anderen relevanten Variablen im SWE-Test (Jerusalem & Schwarzer, 1999). Zu diesen beiden psychologischen Konstrukten wurden noch die soziodemographischen Variablen Alter, Studierend (ja/nein) und Geschlecht (weiblich/männlich/divers) erhoben. In die Untersuchung wurden ausschließlich Studierende miteinbezogen.

2 Untersuchungsdurchführung

Die Untersuchung wurde mittels eines Online-Fragebogen über die Plattform Soscisurvey durchgeführt. Der Fragebogen stand den Probanden durch einen Link zur Verfügung und war im Zeitraum vom 19. bis zum 27.01 freigeschaltet. Studierende in Deutschland dienten als Zielgruppe. Die Bearbeitungsdauer des Fragebogens lag bei ca. einer halben Stunde. Zuerst wurden soziodemographische Daten der Probanden wie z. das Geschlecht oder das Alter erhoben. Anschließend wurden die Konstrukte Selbstwirksamkeit, Stress, Achtsamkeit, Neurotizismus, Angst und Extraversion anhand verschiedener Items erfasst. Diese Arbeit bezieht sich jedoch nur auf die Konstrukte Selbstwirksamkeit und Stress.

3 Ergebnisse

Im folgenden Kapitel erfolgt eine kurze Darstellung der durchgeführten statistischen Berechnungen. Zuerst werden die deskriptiven und inferenzstatistischen Ergebnisse beschrieben. Anschließend werden die Hypothesen mithilfe statistischer Tests überprüft und ausgewertet. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse dann ausführlich interpretiert.

3 Deskriptive Ergebnisse

Das Konstrukt Stress ließ sich durch zehn Items abbilden. Der Mittelwert betrug M = 29 mit einer Standardabweichung von SD = 6 bei einer Stichprobengröße von insgesamt N = 376 Versuchspersonen. Der Median entsprach nahezu dem Mittelwert mit Mdn = 29. Es ließ sich ein Maximalwert von Max = 49 und ein Minimalwert von Min = 12 bei einer Range von 37 entnehmen. Der Modus war nicht eindeutig bestimmbar, da mehrere Modi vorhanden waren. Der kleinste Wert lag jedoch bei Mo = 23.. Durch eine Schiefe von 0 ergab sich eine rechtsschiefe Verteilung. Der Verlauf war flachgipfliger mit einer Kurtosis von -0. Das Stressempfinden wird in Abbildung 3 in Form eines Histogramms visualisiert.

Abbildung 2. Histogramm der Verteilung der Stresswerte

Das Konstrukt Selbstwirksamkeit wurde anhand des SWE-Fragebogens gemessen. Die Variable wies einen Mittelwert von M = 29 bei einer Standardabweichung von SD = 4 auf. Es nahmen N = 376 Personen an der Studie teil. Der Median betrug Mdn = 30 ebenso wie der Modus Mo = 30. Es ließ sich ein Maximalwert von

Max = 39 und ein Minimalwert von Min = 12 entnehmen. Somit ergab sich eine Range von 27. Die Verteilung entsprach einer linksschiefen Verteilung mit einer Schiefe von -0. Die Kurtosis lag bei 1, was einen steilgipfligeren Verlauf kennzeichnet. Die Häufigkeitsverteilung des Konstrukts Selbstwirksamkeit veranschaulicht das Histogramm in Abbildung 4.

Abbildung 3. Histogramm der Verteilung der Selbstwirksamkeitswerte

Da nun ein Vergleich der jeweiligen Mittelwerte mit den Normwerten durchgeführt wird, wird die Skalierung für das Konstrukt Stress umgepolt. Der Mittelwert der Normwerte im Stress-Fragebogen beträgt M = 12 bei einer Standardabweichung von SD = 6. Damit liegt der Mittelwert für das Stressempfinden mit M = 19 knapp über dem Bereich zwischen dem Minimalwert von Min = 6 und dem Maximalwert von Max = 18 und fällt knapp aus den Normwerten heraus. Die Normwerte des SWE- Fragebogens für das Konstrukt Selbstwirksamkeit geben einen Mittelwert von M = 29 bei einer Standardabweichung von SD = 5 an. Der Mittelwert für die Selbstwirksamkeit M = 29 liegt somit im Bereich zwischen dem Minimalwert von Min = 24 und dem Maximalwert von Max = 34 und entspricht damit den Normwerten.

3 Inferenzstatistische Ergebnisse

Um zu überprüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Stress und Selbstwirksamkeit besteht, wurde eine Pearson Korrelation berechnet. Die Stichprobe bestand aus N = 376

Die Unterschiedshypothese (H2: Das Stressempfinden ist bei Frauen höher als bei Männern) wurde mithilfe eines t-Tests für unabhängige Stichproben untersucht. Die Testung erfolgte zweiseitig auf einem 0,001% Signifikanzniveau. Bei einer Stichprobengröße von N = 373 waren n = 251 der Probanden weiblich und n = 122 männlich. Ein Levene-Test wies Varianzhomogenität auf ( F = 0). Ein t- Test für unabhängige Stichproben ergab, dass die Männer ( M = 26, SD = 6) und Frauen ( M = 29, SD = 6) der Stichprobe sich statistisch signifikant in ihrem Stressempfinden voneinander unterscheiden ( t (371)=4, p < .001). Das Stressempfinden ist bei Frauen höher als bei Männern. Zur Verdeutlichung der statistischen Signifikanz dient der Boxplot (siehe Anhang 3 ).

Tabelle 1_. Stressempfinden bei Männern und Frauen: t-Test für unabhängige Stichproben_

Levene-Test der Varianzgleichheit

t-Test für die Mittelwertgleichheit F p t df

p (2-seitig) Varianzen sind gleich 0 .391 4 371.

4 Diskussion

Das letzte Kapitel beschäftigt sich kritisch mit der Zusammenfassung der primären Ergebnisse, zudem werden die Befunde diskutiert und inhaltlich eingeordnet. Des Weiteren findet eine Bewertung der verwendeten Methoden statt, ein Praxisbezug, sowie ein Ausblick bezüglich weiterem Forschungsbedarf in Bezug auf das vorliegende Studienthema.

4 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse

Die vorliegende Arbeit untersuchte anhand von N = 376 Studierenden den Zusammenhang zwischen Stress und Selbstwirksamkeit. Diese Studienarbeit diente einerseits der Erörterung des Zusammenhangs zwischen den psychologischen Konstrukten Stress und Selbstwirksamkeit. Andererseits wurde angenommen, einen Unterschied hinsichtlich des Stressempfindens von männlichen und weiblichen Studierenden festzustellen. Um diese beiden Konstrukte mit einer hohen Reliabilität miteinander vergleichen zu können, wurde für die Messung der Selbstwirksamkeit die SWE-Skala von Jerusalem und Schwarzer (1999) verwendet und für das Erfassen des Stressempfindens die PSS-10 von Klein et al. (2016). Aufgrund der postulierten Daten lässt sich ein signifikanter negativer Zusammenhang beider Konstrukte aufweisen. Die statistische Auswertung der Daten erfolgt durch einen Pearson Korrelationstest, aus dem sich ein Korrelationskoeffizient von r = -. ( p < .01) ergibt, welcher für eine mittlere negative Korrelation steht. Somit konnte die erste Hypothese bestätigt werden und die Nullhypothese verworfen werden. Es besteht ein negativer Zusammenhang zwischen dem Stressempfinden und der Selbstwirksamkeit. Die zweite Hypothese wurde mittels eines t-Tests für unabhängige Stichproben verifiziert und durch einen Levene-Test wurden gleiche Varianzen ( F = 0) und eine hohe Signifikanz ( p < .001) aufgezeigt. Es gibt also einen signifikanten Unterschied im Stressempfinden von männlichen Studierenden und weiblichen Studierenden. Deshalb konnte die H1 angenommen und die Nullhypothese verworfen werden. Daraus folgt, dass weibliche Studierende stressempfindlicher sind als männliche Studierende.

4 Inhaltliche Einordnung

Die erste Hypothese führt eine potenzielle Korrelation zwischen den Konstrukten Stress und Selbstwirksamkeit durch. Durch die Berechnung der Pearson Korrelation konnte ein Korrelationskoeffizient von r =- ( p <.01) abgelesen werden, d. es besteht eine mittlere negative Korrelation zwischen den beiden Konstrukten. Eine Bestätigung dieser Hypothese war bereits durch die theoretische Basis der untersuchten psychologischen Konstrukte zu erwarten. Es kann also angenommen werden, dass Personen mit einer höheren

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