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10 Merkmale guten Unterrichts Meyer

Kurs

Einführung in Lehren und Lernen (900.700)

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Akademisches Jahr: 2019/2020
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Universität Klagenfurt

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Schulpädagogik

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10 MERKMALE GUTEN UNTERRICHTS NACH H. MEYER

1. Klare Strukturierung des Unterrichts

Unterricht ist dann klar strukturiert, wenn das Unterrichtsmanagement funktioniert und wenn sich ein für LehrerIn und SchülerInnen gleiĐherŵaßeŶ gut erkeŶŶďarer „ roter Faden “ durĐh die StuŶde zieht.

Indikatoren:

 verständliche LehrerIn - und SchülerInnensprache  klare Definition der Rollen der Beteiligten  Konsequenz, mit der sich der/die LehrerIn an die eigenen Ankündigungen hält  Klarheit der Aufgabenstellung  deutliche Markierung der einzelnen Unterrichtsschritte  klare Unterscheidung von lehreraktiven und schüleraktiven Unterrichtsphasen  geschickte Rhythmisierung des Unterrichtsablaufs und Einhalten von Pausen  Einhalten von Regeln und Einsatz von Ritualen  eine zum Ziel, zum Inhalt und zu den Methoden passende Raumregie

2. Hoher Anteil echter Lernzeit

Die „echte Lernzeit“ ;tiŵe oŶ taskͿ ist die von den SchülerInnen tatsächlich aufgewendete Zeit für das Erreichen der angestrebten Ziele.

Indikatoren:

 Die Mehrzahl der SchülerInnen ist aktiv bei der Sache.  Die SchülerInnen lassen sich nicht durch Kleinigkeiten ablenken.  Es herrscht keine Langeweile.  Es entstehen inhaltlich reiche Arbeitsergebnisse, die der Aufgabenstellung genügen.  Die Einzelstunden, die Tages- und die Wochenplanungen folgen einem eigenen, didaktisch begründeten Rhythmus.  Aktive Lernphasen und erholsame Pausen wechseln sich ab.  Es gibt nur wenige Disziplinstörungen.  Gewährte Freiheiten werden nicht missbraucht.  Die/der LehrerIn schweift nicht ab.  Sie/er stört die SchülerInnen nicht beim Lernen.

3. Lernförderliches Klima

Ein lernförderliches Klima bezeichnet eine Unterrichtsatmosphäre, die gekennzeichnet ist durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, gemeinsam geteilte Verantwortung, Gerechtigkeit der Lehrperson gegenüber jeder/ m Einzelnen und dem Lernverband insgesamt und Fürsorge der Lehrerin/des Lehrers für die SchülerInnen und der SchülerInnen untereinander.

Indikatoren:

 Der/die LehrerIn geht respektvoll mit den SchülerInnen um.  Kein(e) SchülerIn wird wegen geringer Leistungen diskriminiert.  Die SchülerInnen nehmen beim Lernen Rücksicht aufeinander und helfen einander.  Es gibt kein aggressives Verhalten einzelner SchülerInnen gegeneinander.  Die SchülerInnen beschimpfen einander nicht.  Die Sprache ist frei von Beleidigungen usw.  Es gibt keine Bevorzugungen oder Benachteiligungen einzelner SchülerInnen.  Es gibt nur wenig Rivalitäten und Machtkämpfe zwischen Schülercliquen.  Es gibt keine versteckte Diskriminierung von MitschülerInnen.  Es gibt klar definierte Klassenämter.  Die SchülerInnen ermahnen sich selbst, gemeinsam vereinbarte Regeln einzuhalten.  Hin und wieder wird gelacht.

4. Inhaltliche Klarheit

Inhaltliche Klarheit liegt dann vor, wenn die Aufgabenstellung verständlich, der thematische Gang plausibel und die Ergebnissicherung klar und verbindlich gestaltet worden sind.

Indikatoren:

 Informierende Unterrichtseinstiege  Monitoring (Rückmeldungen an den/die LehrerIn)  Konzentration auf die Themenstellung – kein Abschweifen und Verzetteln  Aufgreifen, Kontrastieren und Weiterentwickeln der Vorerfahrungen und Alltagsvorstellungen der Schülerinnen und Schüler  liebevoller Umgang mit der Wandtafel  saubere Mitschriften und Protokollierungen der Arbeitsergebnisse  Einsatz passender Medien  Arbeit mit Modellen, Metaphern und Veranschaulichungen  intelligenter Umgang mit Fehlern  Festhalten von Zwischenergebnissen  regelmäßige Wiederholungen und Zusammenfassungen (möglichst durch die SchüIerInnen)

5. Sinnstiftendes Kommunizieren

Sinnstiftendes Kommunizieren bezeichnet den Prozess, in dem die SchülerInnen im Austausch mit ihren LehrerInnen dem Lehr-Lern-Prozess und seinen Ergebnissen eine persönliche Bedeutung geben.

Indikatoren:

 Die SchülerInnen sind bei der Sache.  Sie erleben das Lernen als lustvoll.

 SchülerInnen mit Gesundheitsproblemen erhalten ein ihren Möglichkeiten angepasstes Arbeitspensum.  Leistungsstarke SchülerInnen haben das Recht und die Möglichkeit, nach Absprache mit der/dem LehrerIn an eigenen Schwerpunkten zu arbeiten.  Allen SchülerInnen ist vertraut, dass es unterschiedliche Leistungsvermögen gibt. Sie unterstützen sich gegenseitig beim Lernen.  Die/der LehrerIn macht die geltenden Leistungserwartungen transparent und hilft den SchülerInnen, sie nachzuvollziehen.  SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache erhalten zusätzliche Unterrichtsangebote.  SchülerInnen aus Risikogruppen werden besonders betreut.  Nach wiederholtem Schwänzen finden Gespräche mit den Eltern oder Erziehungs- berechtigten statt.

8. Intelligentes Üben

Übungsphasen des Unterrichts sind intelligent gestaltet, wenn ausreichend oft und im richtigen Rhythmus geübt wird, die Übungsaufgaben passgenau zum Lerngegenstand formuliert werden, die Schüler Übungskompetenz entwickeln und die richtigen Lernstrategien nutzen und die LehrerInnen gezielte Hilfestellungen beim Üben geben.

Indikatoren:

 Es wird oft, aber kurz geübt. Dafür steht ausreichend Zeit zur Verfügung.  Es gibt gemeinsam vereinbarte, von der Lehrperson und den SchülerInnen eingehaltene Regeln (z. zum Zugriff auf knappe Materialien, zur Lautstärke, zum Herumlaufen etc.).  Es herrscht eine angenehm ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre.  Es gibt nur wenige Unterrichtsstörungen; dort, wo sie doch auftreten, werden sie von LehrerInnen und SchülerInnen gleichermaßen diskret behoben.  Die SchülerInnen haben verstanden, was sie üben sollen; und wenn doch etwas unklar ist, wenden sie sich an MitschülerInnen oder an die/den LehrerIn.  Es gibt personen-, ziel- und themen- oder methodendifferenzierte Übungsaufträge.  Es gibt ansprechende, sich selbst erklärende Übungsmaterialien.  Die SchülerInnen haben ihre Übungsutensilien dabei (Materialien, Hefte, Lernmittel).  Die Materialien erlauben eine Kontrolle des Lernerfolgs – allein oder im Tandem.  Die/der LehrerIn beobachtet die Übungsversuche und gibt einzelnen SchülerInnen, wo dies notwendig ist, fachliche Hilfestellungen.  Die Übungsleistungen der SchülerInnen werden anerkannt.  Die Hausaufgaben werden kontrolliert und gewürdigt.

9. Transparente Leistungserwartungen

Transparenz der Leistungserwartungen besteht darin, den SchülerInnen ein an den gültigen Richtlinien oder Bildungsstandards ausgerichtetes und ihrem Leistungsvermögen angepasstes Lernangebot zu machen, dieses Angebot verständlich zu kommunizieren und zum Gegenstand eines

Arbeitsbündnisses zu machen und ihnen nach formellen und informellen Leistungskontrollen zügig Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben.

Indikatoren:

 Die/der LehrerIn bespricht ihre/seine Leistungserwartungen mit den SchülerInnen.  Die Leistungsrückmeldungen erfolgen zügig und differenziert.  Sie/er erläutert ihre/seine Leistungsrückmeldungen in klaren, insbesondere für die leistungsschwächeren SchülerInnen nachvollziehbaren Worten.  Die SchülerInnen wissen bei der Unterrichtsarbeit jederzeit, was ihre Aufgabenstellung ist; wenn doch Unklarheiten bestehen, können sie Rückfragen stellen.  Sie sind über den Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben informiert oder arbeiten mit Lernmaterialien, die so gestaltet sind, dass sie ihren Schwierigkeitsgrad selbst abschätzen können.  Verschiedene Formen der Leistungskontrolle werden eingesetzt. Es wird erläutert, welche Form wofür taugt.  Klausuren und Tests werden vorher angekündigt.  SchülerInnenfeedback wird genutzt, um Leistungserwartungen zu korrigieren.  Die SchülerInnen bringen eigene Vorschläge zur Leistungskontrolle ein.

10. Vorbereitete Umgebung

Klassen- und Fachräume sind vorbereitete Umgebungen, wenn sie eine gute Ordnung, ei ne funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug bereithalten, sodass LehrerInnen und SchülerInnen den Raum zu ihrem Eigentum machen, eine effektive Raumregie praktizieren und erfolgreich arbeiten können.

Indikatoren:

 Die Klasse macht beim Betreten einen gepflegten und aufgeräumten Eindruck.  Die SchülerInnen identifizieren sich mit ihrem Klassenraum und sind stolz auf seinen Zustand.  Der Lärmpegel entspricht dem Arbeitsprozess.  Die SchülerInnen gehen behutsam und pfleglich mit den Materialien um.  Sie räumen ohne Aufforderung auf.  Es gibt kein überflüssiges Rumgerenne.  Die Tafel ist geputzt.  Die/der LehrerIn steht vorn, wenn sie/er etwas zu sagen hat, sie/er zieht sich zurück, wenn sie/er moderiert.  Die Funktionsecken sind klar zu erkennen und die SchülerInnen halten sich an die Funktionszuweisungen einzelner Flächen.  Die Beleuchtung und die Akustik sind ergonomisch gestaltet, die Belüftung funktioniert.  Täglich benötigte Materialien sind übersichtlich und schnell greifbar verteilt. Anderes ist vernünftig verstaut.  Die Materialien haben ihren festen Standort. Sie werden von den SchülerInnen nach ihrer Benutzung unaufgefordert an ihren Platz zurückgebracht.  An Pinnwänden werden Arbeitsergebnisse in ästhetisch ansprechender Form gezeigt.

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LV Orientierung im Berufsfeld WS 2020/2021
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10 MERKMALE GUTEN UNTERRICHTS NACH H. MEYER
1. Klare Strukturierung des Unterrichts
Unterricht ist dann klar strukturiert, wenn das Unterrichtsmanagement funktioniert und wenn sich
ein für LehrerIn und SchülerInnen gleichermaßen gut erkennbarer roter Fadendurch die Stunde
zieht.
Indikatoren:
verständliche LehrerIn- und SchülerInnensprache
klare Definition der Rollen der Beteiligten
Konsequenz, mit der sich der/die LehrerIn an die eigenen Ankündigungen hält
Klarheit der Aufgabenstellung
deutliche Markierung der einzelnen Unterrichtsschritte
klare Unterscheidung von lehreraktiven und schüleraktiven Unterrichtsphasen
geschickte Rhythmisierung des Unterrichtsablaufs und Einhalten von Pausen
Einhalten von Regeln und Einsatz von Ritualen
eine zum Ziel, zum Inhalt und zu den Methoden passende Raumregie
2. Hoher Anteil echter Lernzeit
Die echte Lernzeit“ (time on task) ist die von den SchülerInnen tatsächlich aufgewendete Zeit für das
Erreichen der angestrebten Ziele.
Indikatoren:
Die Mehrzahl der SchülerInnen ist aktiv bei der Sache.
Die SchülerInnen lassen sich nicht durch Kleinigkeiten ablenken.
Es herrscht keine Langeweile.
Es entstehen inhaltlich reiche Arbeitsergebnisse, die der Aufgabenstellung genügen.
Die Einzelstunden, die Tages- und die Wochenplanungen folgen einem eigenen, didaktisch
begründeten Rhythmus.
Aktive Lernphasen und erholsame Pausen wechseln sich ab.
Es gibt nur wenige Disziplinstörungen.
Gewährte Freiheiten werden nicht missbraucht.
Die/der LehrerIn schweift nicht ab.
Sie/er stört die SchülerInnen nicht beim Lernen.
3. Lernförderliches Klima
Ein lernförderliches Klima bezeichnet eine Unterrichtsatmosphäre, die gekennzeichnet ist durch
gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, gemeinsam geteilte Verantwortung,
Gerechtigkeit der Lehrperson gegenüber jeder/m Einzelnen und dem Lernverband insgesamt und
Fürsorge der Lehrerin/des Lehrers für die SchülerInnen und der SchülerInnen untereinander.