Weiter zum Dokument

Émelie Durkheim - Sommersemester

Sommersemester
Kurs

Grundzüge der Soziologie II (14302596)

32 Dokumente
Studierenden haben 32 Dokumente in diesem Kurs geteilt
Universität

Universität Trier

Akademisches Jahr: 2018/2019
Hochgeladen von:
Anonymer Student
Dieses Dokument wurde von einer bzw. einem Studierenden hochgeladen, die/der wie du beschlossen hat, anonym zu bleiben.
Universität Trier

Kommentare

Bitte logge dich ein oder registriere dich, um Kommentare zu posten.

Text Vorschau

Émelie Durkheim

 Analyse der historischen Entstehung und der Konsequenzen der Reproduktionsweise der modernen Gesellschaft (funktional differenziert)  Annahme: kulturelle Sinn- und Wertorientierungen bilden soziales Gedächtnis der Gesellschaft prägend für die Integration von Gesellschaft  Augenmerk für Analyse der sozialen Ordnung/ Chancen sozialer Integration auf „Außervertraglichen Voraussetzungen des Vertrages“: Vertrag nicht am Anfang von Gesellschaften Kollektivbewusstsein  Gesellschaft nicht aus Interesse und Bedürfnissen der Individuen ableitbar  Emergenz (Auftauchen) sozialer Phänomen  Absage an Vorstellung, dass arbeitsteilige Welt aus rationalen Zweckorientierung und Anpassung der Individuen  Vorstellung telelogischer Geschichtsentwicklung (auf Ziel ausgerichteter Geschichtsprozess

Grundzüge

 Anfangsproblem der Soziologie: Bindung zwi. den Menschen, durch die Bindung sozialer Aggregate bestimmt wird  Jede Gesellschaft ist eine moralische Gesellschaft  Problemstellung: Frage nach der Möglichkeit sozialer Ordnung als normative Ordnung Kollektivbewusstsein  Absolutes Staatsmodell der politischen Philosophie nicht plausibel: Abschluss von Verträgen setzt elementare Solidarität voraus  rein ökonomisch bedingte Individualinteressen bedingen aus sich heraus keine Solidarität  Analyse der nicht vertraglichen Vorraussetzungen von Verträgen: juristische Form des Vertrages muss vorab Charakter eines Rechtsgutes zugesprochen werden (Einhaltung und Pflege von moralischer Bedeutung: normative Qualität eines Vertrages)  Lösung Ordnungs- und Integrationsproblem: Individuen haben Solidarität stiftende und Gesellschaft ermöglichende Zwangsinstanz verinnerlicht  „kollektive Bewusstseinszustände“ als moralische Kräfte der Mitglieder (mit Ideen u. Gefühlen), die sie beherrschen und aufrechterhalten  verinnerlichte/ verpflichtende Moral als Konstitutionsmechanismus von Gesellschaft

Methodologische- methodische Grundlegungen (2 Prinzipien)

Konstitutionstheroretische Perspektive

 leitendes analytisches Prinzip: Definition eines soziologischen Tatbestandes (Phänomen der sozialen Wirklichkeit wird zu Gegenstand der Soziologie)  erstes Prinzip der soziologischen Methode: „ soziale/ soziologische Tatbestände wie Gegenstände behandeln“  methodische Folgen: 1. Absehen von subjektiven Motiven (Gefühlen), 2. Distanz zur Alltagssprache: „ alle Vorbegriffe systematisch ausschalten“, 3. Klare Definition der zu untersuchenden Erscheinung (Phänomene, die als soziologische Tatbestände qualifiziert werden)  zweites Prinzip: Was macht soziologische Forschungsperspektiven aus?  Def. Soziologischer Tatbestand: jede mehr od. minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben, besitzt von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben  Zentral: Zwangscharakter von Gesellschaft, daraus resultierende Verpflichtungscharakter durch Anerkunngserfordernis  Unterscheudung von individuelle und kollektive Bewusstseinszustände  Def. Kollektivbewusstsein: gemeinsam geteiltes Wissen, Wertvorstellungen und Deutungsmuster sowie „sowie festgesetzte Verhaltensweisen“ (ausschließlich freiheitseinschränkenden und sozialen Zwang ausübender Charakter)  „Regeln für die Aufstellung sozialer Typen“: andere Beobachtungen anknüpfen, als jene, die uns diese Kennzeichen selbst geliefert haben ( heuristischer Zweck)  Soziale Morphologie: Teilgebiet der Soziologie zur Typenbildung und –klassifizierung

Erklärungsvorstellung

 Darlegung der drei Elemente einer vollständigen soziologischen Erklärung eines soziologischen Tatbestandes

  1. Bestimmung der Funktion eines zu untersuchenden soziologischen Tatbestandes  Soziale Funktion eines soziologischen Tatbestandes: Erzeugung von sozialen nützlichen Wirkungen  Funktion eines sozialen Phänomens immer in Beziehung auf sozialen Zweck zu untersuchen  Tatsache in Beziehungen zu normaltypus als nützlich / notwendig, damit selbst als normal gültig
  2. Regeln zur Erklärung soziologischer Tatbestände  Erklärung eines sozialen Phänomens muss wirkende Ursachen, von der es erzeugt wurde untersuchen  Kollektivistische Perspektive: kein Suchen nach Ursachen/ Wirkungen, bis zu Punkt, an dem menschliches Handeln wirksam einsetzen kann  Wesentlichste Eigenschaft eines soziologischen Tatbestandes: übt von außen Druck auf individuelles Bewusstsein aus

 Vollständig verändernde Konstellationen gesellschaftlicher Arbeitsteilung

Funktionszusammenhang: Arbeitsteilung und Solidarität

Frage nach Ursachen und Bedingungen

 Fortschreitende Auflösung der Bestimmtheit des Kollektivbewusstseins mit einhegender Individualisierung  Steigende wechselseitige Abhängigkeit  Frage: Vereinigung individuelle Autonomie mit wachsender Abhängigkeit des Individuums von gesellschaftlichen Verhältnissen und Konstellationen  Verfall der Bestimmtheit des Kollektivbewusstseins: fortschreitende Arbeitsteilung  Ursache fortschreitende Arbeitsteilung: grundsätzliche Dynamisierung des sozialen Lebens Steigerung „soziales Volumen“ ( Gesamtzahl der Mitglieder einer Gesellschaft) und zunehmende Verdichtung von Gesellschaft in historischer Entwicklung

Bestimmung pathologischer Folgen

 Pathologische Formen der Arbeitsteilung: defizitätre Integrationsmodi (durch arbeitsteilige Organisation)

  1. Erzwungene Arbeitsteilung durch asymmetrische Positionsgefüge und Klassenlagen (soziale Ungleichheit): Form der Überregulierung
  2. Fehlorganisierte Arbeitsteilung durch zu hohen Formalismus, zu kleinteilige funktionale Regelungen (  Unterdrückung kreativer Potenziale)
  3. Anomische Arbeitsteilung durch unzureichende Regelung der Beziehung funktional differenzierter Einheiten wechselseitige Anpassung von Angebots- u. Nachfragestrukturen unterbleibt und Polarisierung zwi. Arbeitern und Unternehmern: Form der Unterregulierung

Exemplarische Analyse über den Selbstmord

 Frage nach Charakter und Zustand der modernen Gesellschaft: Betrachtung unter Aspekt des Verhältnisses der individuellen Person zur sozialen Solidarität/ bestimmte gesellschaftliche Organisationsform  Problemfokus: Verhältnis zwischen Individualisierungsgrad und Ausmaß sozialer Kontrolle  Untersuchung des Grades der sozialen Integration/ Typ der sozialen Einbeziehung  Typus sozialer Integration: 1. Art des Sozialideals mit einhergehender Identifikationschancen für Individuum2. Etablierte Form sozialer Kontrolle

4 Typen sozialer Ursachen : 4 Selbstmordtypen

  1. Egoistischer Selbstmord: zu geringe normative Integration des Individuums: exzessiver Individualismus, Lösung aus allen Gruppenbindung
  2. Altruistischer Selbstmord: zu starke normative Integration des Individuums, exzessiver Kollektivismus, Individuum opfert sich , „objektivistische“ Überregulierung
  3. Anomischer Selbstmord: normative Integration, gesellschaftliche „objektivistische“ Unterregulierung. Folge mangelnder sozialer Kontrolle
  4. Fatalistischer Selbstmord: vollständige Bestimmung der Handlungen des Individuums durch soziale Normen, „ subjektivistische“ Überregulierung
War dieses Dokument hilfreich?

Émelie Durkheim - Sommersemester

Kurs: Grundzüge der Soziologie II (14302596)

32 Dokumente
Studierenden haben 32 Dokumente in diesem Kurs geteilt

Universität: Universität Trier

War dieses Dokument hilfreich?
Émelie Durkheim
Analyse der historischen Entstehung und der Konsequenzen der Reproduktionsweise
der modernen Gesellschaft (funktional differenziert)
Annahme: kulturelle Sinn- und Wertorientierungen bilden soziales Gedächtnis der
Gesellschaft prägend für die Integration von Gesellschaft
Augenmerk für Analyse der sozialen Ordnung/ Chancen sozialer Integration auf
„Außervertraglichen Voraussetzungen des Vertrages“: Vertrag nicht am Anfang von
Gesellschaften Kollektivbewusstsein
Gesellschaft nicht aus Interesse und Bedürfnissen der Individuen ableitbar
Emergenz (Auftauchen) sozialer Phänomen
Absage an Vorstellung, dass arbeitsteilige Welt aus rationalen Zweckorientierung und
Anpassung der Individuen
Vorstellung telelogischer Geschichtsentwicklung (auf Ziel ausgerichteter
Geschichtsprozess
Grundzüge
Anfangsproblem der Soziologie: Bindung zwi. den Menschen, durch die Bindung
sozialer Aggregate bestimmt wird
Jede Gesellschaft ist eine moralische Gesellschaft
Problemstellung: Frage nach der Möglichkeit sozialer Ordnung als normative
Ordnung Kollektivbewusstsein
Absolutes Staatsmodell der politischen Philosophie nicht plausibel: Abschluss von
Verträgen setzt elementare Solidarität voraus
rein ökonomisch bedingte Individualinteressen bedingen aus sich heraus keine
Solidarität
Analyse der nicht vertraglichen Vorraussetzungen von Verträgen: juristische Form des
Vertrages muss vorab Charakter eines Rechtsgutes zugesprochen werden (Einhaltung
und Pflege von moralischer Bedeutung: normative Qualität eines Vertrages)
Lösung Ordnungs- und Integrationsproblem: Individuen haben Solidarität stiftende
und Gesellschaft ermöglichende Zwangsinstanz verinnerlicht
„kollektive Bewusstseinszustände“ als moralische Kräfte der Mitglieder (mit Ideen u.
Gefühlen), die sie beherrschen und aufrechterhalten
verinnerlichte/ verpflichtende Moral als Konstitutionsmechanismus von Gesellschaft